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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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öfter als drei- oder viermal im Jahr zu betreten versuchte.
    Er hatte das Haus am selben Tag gekauft, als Richard Nixon sein Amt niederlegte, und es am nächsten Samstagvormittag eingerichtet, indem er durch ein renommiertes Möbelgeschäft an der Wisconsin Avenue spaziert war und auf Ausstellungsstücke gezeigt hatte, die noch am selben Nachmittag lieferbar waren. Das Ergebnis war eine Mischung aus Leder, Tweed, Teak und Kiefer, die das Erdgeschoß nach McCorkles Urteil wie das Wartezimmer eines Psychiaters wirken ließ. Padillo hatte darauf erwidert, er habe gewollt, daß es genau so aussehe.
    Die einzigen bemerkenswerten Stücke in dem Haus waren der Refektoriumstisch im Eßzimmer, wie verlautet vierhundert Jahre alt, und das mit raffiniertem Schnitzwerk verzierte MahagoniSideboard, das Padillo als Bar benutzte. Eine junge Süßwaren-Erbin, mittlerweile seit mehr als zwanzig Jahren tot, hatte ihm den Refektoriumstisch zum Geburtstag geschenkt. Das Sideboard hatte er von einem früheren Legationsrat an der finnischen Botschaft gekauft, der das Geld brauchte, um Pokerschulden zu bezahlen.
    Padillo kam mit den Drinks zurück, zwei Gläser in der linken und eins in der rechten Hand. Zuerst bediente er McCorkle, dann Haynes, und sagte: »Was macht Sie so sicher, daß Steadys Memoiren nicht existieren?«
    »Haben Sie das sogenannte Manuskript gesehen, das ich in Ihrem Safe hinterlegt habe?«
    Padillo nickte, als er sich wieder in seinen Ledersessel sinken ließ, doch McCorkle sagte: »Ich habe es nie gesehen.«
    »Um die dreihundertundachtzig überwiegend leere Seiten«, sagte Padillo.
    »Das sollte der Dame mit der Sauer sauer aufstoßen«, sagte McCorkle.
    »Kommen wir auf sie zurück«, sagte Haynes.
    McCorkle zuckte die Achseln. »Eilt nicht.«
    Haynes nahm einen Schluck aus seinem Glas und sagte: »Als Erika und ich gestern zu Steadys Farm kamen, war seine Ex-Frau da. Die vierte und letzte. Letitia Melon. Kennen Sie beide sie?«
    »Wir kennen Letty«, sagte Padillo.
    »Aber nicht sehr gut«, ergänzte McCorkle.
    »Sie war in einem Dielenschrank unter der Treppe eingesperrt, gefesselt und geknebelt.«
    »Verletzt?« fragte Padillo.
    »Nein.«
    »Wer, sagt sie, hat es getan?«
    »Zwei Männer mit Einkaufstüten über dem Kopf. Sie sagt, die beiden waren schon im Haus, als sie hinkam.«
    »Warum war sie dort?« fragte McCorkle.
    »Wegen Steadys Pferd. Sie sagt, sie hätte sich Sorgen gemacht, daß sich keiner drum kümmert.«
    »Wieso habe ich den Eindruck, daß Sie ihr nicht glauben?« fragte Padillo.
    »Weil ich Howard Mott angerufen habe, als sie fort war. Er hat mir gesagt, Letty hätte ihn direkt nach Steadys Tod angerufen, um ihn an das Pferd zu erinnern. Mott hat ihr gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen. Er würde sich um das Pferd kümmern, und das hat er auch.«
    »Wo ist das Pferd jetzt?« fragte McCorkle.
    »Tot.«
    »Wieso?«
    »Erschossen. Entweder von Letty oder von den Männern mit den Tüten über dem Kopf.«
    »Warum sollte sie es erschießen?«
    »Warum die Männer?«
    »Und weiter?« fragte Padillo.
    »Ich habe dem Sheriff das tote Pferd gemeldet - der Mann schien ein Mitglied von Steadys Fanclub zu sein. Dann haben Erika und ich das Haus nach dem echten Manuskript durchsucht.«
    »Haben Sie ihr etwa gesagt, wonach Sie suchen?« fragte McCorkle.
    »Warum nicht?«
    McCorkle runzelte die Stirn, zuckte dann die Achseln und sagte: »Weiter!«
    »Erika hat eine neue Version des Manuskripts in Steadys Computer entdeckt. Diese neue Version liest sich genauso wie die, die ich in Ihrem Safe hinterlegt habe. Mit einer Ausnahme: Statt um die 380 leere Seiten hat die Computerversion Zeile um Zeile und Seite um Seite mit einem einzigen Wort gefüllt: Endwort. Für mich ist es die Langversion des falschen Manuskripts. Die Frau mit der Sauer hat die Kurzversion.« Er lächelte knapp. »Wäre furchtbar toll, wenn sie Letty Melon in Verkleidung wäre.«
    »Es war nicht Letty«, sagte McCorkle.
    »Schildern Sie mir die Frau - wer sie auch sein mag.«
    »Ihre Haare habe ich nicht gesehen«, sagte McCorkle, »weil sie eine rote Strickmütze trug, die bis fast auf die Augenbrauen runtergezogen war. Ihre Hände habe ich nicht gesehen, weil sie rote Strickhandschuhe trug. Ihre Füße habe ich nicht gesehen, weil sie Gummistiefel trug. Über ihre Figur kann ich nicht viel sagen, weil sie einen alten Herrenregenmantel trug, wahrscheinlich einen mit rausnehmbarem Futter. Daß er alt war, weiß ich, weil die

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