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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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bestellte zwei Kaffee. Stumm warteten sie, bis sie ein junger Mann auf einem Tablett brachte. Nachdem der junge Mann wortlos gegangen war, nahm Undean einen Schluck, stellte seine Tasse ab und sagte: »Wenn Steady nie beim Militär war, wieso begraben wir ihn dann in Arlington?«
    »Die Frau, die bei der Beisetzung dabei war, hielt es für nett, wenn wir es täten.«
    »Isabelle Gelinet.«
    »Hübscher Name, nicht?« sagte Keyes. »Mademoiselle Gelinet hat vor ein paar Jahren ihren Job bei AF-P aufgegeben und ist zu Steady in sein Haus in Virginia gezogen.«
    »Die Farm bei Berryville?«
    Keyes nickte.
    »Habe gehört, sie stammt aus der Scheidung von der reichen Witwe, die er geheiratet hat.«
    »Wie ich sehe, Gilbert, sind Sie auf dem laufenden, was den Klatsch angeht.«
    »Ich bin pensioniert, nicht taub.«
    »Wie auch immer, die Gelinet ist eingezogen, augenscheinlich, um Steady beim Schreiben seiner Memoiren zu helfen.«
    »Ich kaufe mir ein Exemplar.«
    Keyes zog es vor, die Bemerkung zu ignorieren. »Am Tag nach Steadys Ableben, dem Tag der Amtseinführung, genauer gesagt, rief uns die Gelinet an. Ihr Anruf wurde schließlich zu mir nach Hause durchgestellt, weil Steady ganz zum Schluß einer von meinen Leuten war. Sie hat sich geweigert, sich zu erkennen zu geben, aber ich bin sicher, ihr war es egal, daß ich leicht erraten konnte, wer da anrief.«
    »Was hat sie gewollt?«
    »Sie wollte, daß er in Arlington beigesetzt wird und ein Hornist am Grab den Zapfenstreich spielt. Das war die letzte klare Aussage, die sie machte. Danach kamen lauter Andeutungen und verbale Hinweise, deren Kern darin bestand, daß das Manuskript seiner Memoiren noch am selben Tag per Expreßboten an einen äußerst prominenten Literaturagenten in New York ginge, wenn wir nicht einwilligten, ihn in Arlington zu begraben. Ich deutete meinerseits an, wenn dies tatsächlich geschehe, könnten wir gezwungen sein, rechtliche Maßnahmen zu ergreifen. Sie sagte, das könnten wir jederzeit und gerne, und legte auf.«
    Der höfliche Mann hörte auf zu reden, blickte auf einen Punkt irgendwo über Undeans linker Schulter und fügte hinzu: »Also haben wir ihn in Arlington begraben.«
    »Und mich losgeschickt, um die Runde zu zählen.«
    »Sie waren der einzige, der noch den geringsten Grund hatte hinzugehen - außer mir.«
    Undean runzelte die Stirn. »Was ist mit Ihren rechtlichen Maßnahmen passiert?«
    Keyes zuckte die Achseln.
    »Ein Bluff, nicht wahr? Und als sie es Ihnen auf den Kopf zugesagt hat, haben Sie geduckmäusert.«
    Als Keyes ihn nur anstarrte, nichts sagte, nichts preisgab, lächelte Undean verdrossen und sagte: »Es paßt nicht. Sie haben schon massenhaft andere Veröffentlichungen gestoppt. Zwei oder drei Jungs haben Sie sogar derart heftig gestoppt, daß sie bankrott gingen. Wieso also nicht Steady?« »Weil er, erstens, tot ist und, zweitens, nie für uns gearbeitet hat.«
    »Das Zweitens ist Quatsch.«
    »Diesmal nicht, Gilbert. Sehen Sie, wir hatten nie einen Vertrag mit Steady. Er wollte nie etwas unterschreiben, nie einen Scheck von uns gegenzeichnen oder auch nur ein Auslandskonto einrichten, auf das wir seine Mittel transferieren konnten. Vom ersten Augenblick an - damals im Kongo -, bestand er darauf, sein Honorar und sämtliche Auslagen entweder in Schweizer Franken oder in Gold ausbezahlt zu bekommen. Wie also konnten wir einen Toten, von dem wir nicht einmal beweisen konnten, daß er für uns gearbeitet hat, davon abhalten, seine Memoiren zu veröffentlichen, die wir nicht einmal gelesen hatten? Und deshalb haben wir geduckmäusert, wie Sie es eben so nett darstellten, und ihn in Arlington begraben.«
    Als Undean nichts erwiderte, ergriff Keyes seine Tasse und trank den Rest seines nunmehr lauwarmen Kaffees. Als er die Tasse abstellte, sagte er: »Wie beurteilen Sie seinen Sohn Granville?«
    »Meines Erachtens war er nett und höflich, vielleicht zu höflich für den Tag und die Zeit, und ich glaube, Sie haben gerade eine Weiche verstellt.«
    »Um Sie umzulenken?«
    Undean nickte. »Was wollen Sie deswegen wirklich unternehmen?«
    »Weswegen?«
    »Seiner Memoiren.«
    »Oh. Die. Nun, nicht mehr, als wir schon unternommen haben, und das wäre, eine Handvoll - eine Handvoll was? Geweihte Erde? - zu zahlen, um zu verhindern, daß sie veröffentlicht werden. Selbstverständlich würde es mir wirklich keinerlei Kopfzerbrechen bereiten, falls sie veröffentlicht werden, denn ich bin sicher, es handelt sich um nichts als

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