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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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seinem Hotel vorbei und frage ihn, worum es geht.«
    »Er wird's Ihnen nicht verraten«, sagte Padillo.
    »Seine Lügen könnten mir etwas verraten.«
    »Gestapo-Methoden«, sagte Erika.
    Haynes bedachte sie mit einem kaum als solches zu erkennenden Lächeln. »Heute abend ein Klopfen an der Tür, morgen der landesweite Personalausweis. Wo soll das enden?«
    »Du wirst es mir sagen, Sonnenschein.«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über Tinkers Bürgerrechte«, sagte McCorkle zu Haynes. »Wenn Sie zu unchristlicher Stunde an seiner Tür klopfen, macht er Ihnen allenfalls auf, um Ihnen zu sagen, Sie sollen abschwirren.«
    »Vielleicht glaubt er, es gibt noch so was wie ein Recht auf Privatsphäre«, sagte Erika.
    »Die Privatsphäre ist mit dem Aufkommen von Führerschein, Sozialversicherungsnummer und Kreditkarte verschwunden«, sagte Haynes.
    »Und was ist mit dem Recht, in Ruhe gelassen zu werden?« fragte sie.
    »Existiert nicht mehr - falls es das je hat.«
    »Und du findest das einfach großartig, oder?«
    »Du hast keine Ahnung, was ich finde«, sagte Haynes.
    »Ich glaube, ich geh' heim«, sagte McCorkle, bevor seine Tochter antworten oder explodieren konnte. Er stand auf, sah sie an und fragte: »Kommst du mit?«
    »Na klar«, sagte sie.
    Stumm warteten sie alle vier in der Lobby des Willard darauf, daß Erikas betagter Cutlass aus der Hotelgarage vorgefahren wurde. Sie starrte durch die Glastür auf die Pennsylvania Avenue hinaus und ignorierte die drei Männer. Die wiederum ignorierten ihre stumme Wut.
    Als der Wagen vorfuhr, sagte Haynes: »Ich ruf dich morgen an.«
    »Warum?« sagte sie und drängte sich durch die Glastür.
    McCorkle schenkte Haynes ein knappes, verblüfftes Lächeln und eilte hinter seiner Mitfahrgelegenheit her.
    Padillo sah ihnen nach, wandte sich an Haynes und fragte: »Hungrig?«
    Haynes mußte darüber nachdenken. »Ja.«
    »Dann gehen wir was essen.«
    Um 21 Uhr waren nur noch rund ein Dutzend Speisegäste in Mac's Place. Die Bar jedoch war von Trinkern gesäumt, die in aller Ruhe für den kommenden Montag auftankten. Padillo wählte eine Nische statt seines üblichen Tisches bei der Küchentür. Er und Haynes ließen sich gerade nieder, als Herr Horst gemessenen Schrittes hinkam und verkündete, Tinker Burns sei zweimal dagewesen und habe entweder mit Padillo oder mit McCorkle zu sprechen verlangt.
    »Nüchtern?« fragte Padillo.
    »Stocknüchtern.«
    »Hat er was hinterlassen?«
    »Ich glaube, er hat die Absicht, Ihnen beiden ernsthaften körperlichen Schaden zuzufügen.«
    Padillo nickte wie zu einer längst überholten Nachricht und fragte: »Was gibt's heute abend Gutes?«
    »Die Ente«, sagte Herr Horst. »Mit wildem Reis, einer außergewöhnlich schmackhaften Gurke und Kopfsalat.«
    Padillo sah Haynes an: »Mögen Sie Ente?«
    »Ente ist prima.«
    »Einen Aperitif, Mr. Haynes?« fragte Herr Horst.
    »Einen Wermut, bitte.«
    Herr Horst sah Padillo fragend an, und dieser sagte, er hätte gern einen Sherry.
    Nachdem die Aperitifs serviert waren und Haynes seinen ersten Schluck Wermut genommen hatte, sagte er: »Hamilton Keyes sagt, er kennt Sie.«
    »Er kommt ab und zu vorbei.«
    »Zum Unterhalten oder zum Essen?«
    »Er redet gern über Wein, aber nie über seinen Job oder seine Frau.«
    »Was stimmt nicht mit seiner Frau?«
    »Nichts - außer daß sie, als ich sie vor langer Zeit kannte, noch Muriel Lamphier war.«
    »Lamphier wie in Crown-Lamphier?«
    Padillo nickte.
    »Was heißt vor langer Zeit?«
    »Siebzehn, achtzehn Jahre.«
    »Was ist passiert?«
    »Wieso?«
    Haynes lächelte sein ererbtes Lächeln. »Reine Routine.«
    »Sie scheinen sich für Mrs. Keyes routinemäßig sehr viel mehr zu interessieren als für Mr. Keyes.«
    »Ich interessiere mich für Geld. Es macht mich neugierig. Besonders neugierig macht mich ein Mann, der in mein Hotelzimmer spaziert und mir vor einem Zeugen eine Dreiviertelmillion für alle Rechte an irgendwelchen Memoiren bietet, die er nicht gelesen hat und die wahrscheinlich nicht einmal existieren. Er behauptet, er bietet mir Regierungsgeld an. Und jetzt höre ich, seine Frau ist die Lamphier von Crown-Lamphier, die früher ein Drittel oder vielleicht die Hälfte der Glasproduktion dieses Lands hergestellt, aber dann ihre Palette auf Elektronik, Papier, Lösungsmittel und, soweit ich weiß, Katzenwelszucht ausgeweitet hat. Die frühere Muriel Lamphier ist großes Geld. Keyes hat es geheiratet. Sie hatten ein Techtelmechtel damit. Und

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