Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
Vom Netzwerk:
isoliert sein, als es aussieht. «
    Will nahm an, dass sie eine Strom- oder Gasrechnung gefunden hatte. » Oder Allison hat nur wenig geheizt. Sie wuchs arm auf und war bereit, in der Garage zu wohnen. Sie dürfte keine große Geldverschwenderin gewesen sein. «
    » Gordon lebt ja selbst ziemlich billig. Die Bude hier ist doch ein Dreckloch. « Sie warf die Rechnung auf den Schreibtisch. » Vergammeltes Essen auf dem Regal. Schmutzige Wäsche auf dem Boden. Und ohne Schuhe würde ich nie über diesen Teppich gehen. «
    Will stimmte ihr wortlos zu. » Die Schlafzimmer sind wahrscheinlich oben. «
    Das Haus war ein typischer Zwischengeschossbau, die Treppe führte an der hinteren Wand des Wohnzimmers nach oben. Das Geländer löste sich von der Wand. Der Teppich war abgetreten. Oben am Treppenabsatz sah er einen schmalen Flur. Auf der einen Seite befanden sich zwei offene Türen, eine geschlossene auf der anderen. Am hinteren Ende des Korridors befand sich ein rosa gefliestes Bad.
    Will schaute in das erste Zimmer. Es war leer bis auf einige Papiere und anderen Unrat, der im Flor des orangefarbenen Teppichs klebte. Das nächste Zimmer war nur karg eingerichtet, aber etwas größer als das erste. Ein Korb mit gefalteten Kleidungsstücken stand auf der nackten Matratze. Lena deutete auf den leeren Wandschrank, die offenen Schubladen der Kommode. » Da ist jemand ausgezogen. «
    » Gordon Braham « , sagte Will. Er schaute zu dem Korb mit der ordentlich zusammengelegten Kleidung. Aus irgendeinem Grund machte es ihn traurig, dass Allison vor ihrem Tod noch die Wäsche des Mannes gewaschen hatte.
    Lena zog Latexhandschuhe über, bevor sie zum letzten Zimmer ging. Die rechte Hand an der Waffe stieß sie mit der Linken die Tür auf. Wieder gab es keine Überraschungen. » Das muss Allisons Zimmer sein. «
    Das Zimmer war sauberer als der Rest des Hauses, was allerdings nicht viel hieß. Allison Spooner war nicht die ordentlichste Frau auf der Welt gewesen, aber wenigstens hatte sie es geschafft, ihre Kleidung nicht auf den Boden zu werfen. Und es gab eine ganze Menge davon. T-Shirts, Blusen, Hosen und Kleider hingen so dicht im Schrank, dass die Querstange sich in der Mitte durchbog. Kleiderbügel hingen an der Vorhangstange und der Zierleiste über dem Wan dsc hrank. Weiter Teile lagen auf einem alten Schaukelstuhl.
    » Schätze, sie mochte Mode. «
    Lena hob eine Jeans auf, die auf einem Stapel neben der Tür lag. » Seven Brands. Die sind nicht billig. Ich frage mich, woher sie das Geld hatte. «
    Will konnte nur raten. Die Klamotten, die er als Jugendlicher getragen hatte, kamen meistens aus der Kleidersammlung. Es gab keine Garantie, dass man etwas fand, das einem passte, geschweige denn den Stil, den man bevorzugte. » Wahrscheinlich hatte sie ihr ganzes Leben lang nur Secondhand-Ware getragen. Dann ist sie das erste Mal von zu Hause weg und verdient ihr eigenes Geld. Vielleicht war es ihr wichtig, schöne Sachen zu besitzen. «
    » Oder sie hat geklaut. « Lena warf die Jeans wieder auf den Stapel. Sie setzte die Durchsuchung fort, hob die Matratze an, hob Schuhe hoch und stellte sie wieder hin. Will stand in der Tür und sah zu, wie Lena sich durchs Zimmer bewegte. Sie wirkte jetzt selbstsicherer. Er hätte gern gewusst, was sich geändert hatte. Geständnisse waren gut für die Seele, aber ihre neu gefundene Selbstsicherheit konnte man nicht ausschließlich auf ihr Eingeständnis in Bezug aufTommy zurückführen. Die Lena, die er heute Morgen verlassen hatte, war den Tränen nahe gewesen. Tommys Schuld war das Einzige, dessen sie sich sicher gewesen war. Noch etwas anderes hatte sie belastet, aber das war jetzt verschwunden.
    Ihre Sicherheit machte ihn argwöhnisch.
    » Was ist damit? « Will deutete zum Nachtkästchen. Die Schublade stand einen Spalt offen. Mit behandschuhter Hand zog Lena sie ganz auf. Drinnen lagen ein Stapel Papier, ein Bleistift und eine Taschenlampe.
    » Haben Sie je Nancy Drew gelesen? « , fragte er, aber Lena war ihm schon einen Schritt voraus. Mit dem Bleistift schraffierte sie das oberste Blatt auf dem Stapel.
    Sie zeigte es Will. » Keine Geheimbotschaft. «
    » Einen Versuch war es wert. «
    » Wir könnten das Zimmer auf den Kopf stellen, aber mir springt nichts ins Auge. «
    » Keine pinkfarbene Büchertasche. «
    Sie starrte ihn an. » Hat Ihnen jemand gesagt, dass Allison eine pinkfarbene Büchertasche hatte? «
    » Jemand hat mir auch gesagt, dass sie ein Auto hatte. «
    » Einen

Weitere Kostenlose Bücher