Letzte Worte
war eher ein perverser fauler Zauber. Sie war in Wills Leben. Sie war draußen. Und wieder drin. Sie schüttelte ihn kräftig durch.
Nachdem er ein paarmal falsch abgebogen war, fand Will schließlich die Main Street. Es regnete nicht mehr in Strömen, deshalb konnte er die Läden am Straßenrand erkennen. Einer war offensichtlich ein Eisenwarenladen. Der andere sah aus wie ein Damenbekleidungsgeschäft. Dem Revier direkt gegenüber lag eine Reinigung. Will dachte an den Haufen schmutziger Wäsche auf der Couch. Vielleicht fand er ja die Zeit, sich zurückzuschleichen und sie zu holen. Normalerweise trug er zur Arbeit Anzug und Krawatte, aber heute Morgen hatte er nicht viel Auswahl gehabt. Es waren nur noch ein T-Shirt und eine Boxershorts übrig. Seine Jeans war noch sauber genug für einen weiteren Tag. Der Pulli war derjenige vom letzten Abend. Der Kaschmirmischung hatte der Regen nicht gutgetan. Er spürte, wie der Stoff bei jeder Bewegung seiner Schultern spannte.
Will suchte sich den Parkplatz aus, der von der Vordertür am weitesten entfernt war, und stieß rückwärts hinein, sodass der Porsche zur Straße schaute. Schräg gegenüber dem Revier sah er ein niedriges Bürogebäude mit Glassteinen an der Frontseite. Das verblasste Schild über der Tür zeigte einen Teddybären mit Luftballons in der Hand. Ein Streifenwagen rollte die Straße entlang, hielt aber nicht, sondern fuhr weiter durch das Tor, das zum College führen musste. Wills Auto war das einzige auf dem Parkplatz. Er nahm an, dass Larry Knox im Revier war, vielleicht hatte man ihn aber auch abgelöst, nachdem Will am gestrigen Abend gegangen war. So oder so würde er die nächsten zwanzig Minuten nicht im Regen vor der verschlossenen Tür verbringen müssen.
Er wählte Amanda Wagners Nummer, hoffte dabei aber heimlich, dass sie noch nicht im Büro war.
Er hatte Pech. Amanda meldete sich.
» Will hier « , sagte er. » Ich stehe vor dem Polizeirevier. «
Amanda war nicht jemand, der sich im Zweifel zu irgendjemandes Gunsten entschied, und am allerwenigsten bei Will. » Sind Sie gerade angekommen? «
» Bin seit gestern Abend da. « Er war ein kleines bisschen erleichtert. Insgeheim hatte er Angst gehabt, Sara würde Amanda anrufen und sie bitten, Will von dem Fall abzuziehen. Mit Sicherheit wollte sie das Beste, was das GBI zu bieten hatte, nicht einen funktionalen Analphabeten mit einem Koffer voller schmutziger Wäsche.
Amanda war ziemlich kurz angebunden. » Eine kurze Zusammenfassung, Will. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. «
Er erzählte ihr Saras Geschichte: dass sie Anrufe von Julie Smith und dann von Frank Wallace erhalten hatte. Dass sie zum Gefängnis gefahren und dort Tommy Braham tot aufgefunden hatte. Von Saras Konflikt mit Lena Adams sagte er nichts, sondern sprang sofort zu den Cross-Kugelschreibern, die Jeffrey Tolliver seinem Personal geschenkt hatte. » Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mine, die Braham benutzte, aus einem dieser Kulis stammte. «
» Viel Glück bei der Suche nach dem Eigentümer. « Amanda kam sofort zu der Schwachstelle, die auch Will entdeckt hatte. » Man kann nicht genau sagen, wann Tommy Braham starb– vor oder nach Frank Wallaces Anruf bei Sara. «
» Wir werden sehen, was die Autopsie ergibt. Dr. Linton wird sie durchführen. «
» Das ist ein Sonnenstrahl an einem trüben Tag. «
» Es ist gut, hier jemanden zu haben, der weiß, was er tut. «
» Sollten das nicht Sie sein, Will? «
Er reagierte nicht auf die Bemerkung.
» Was ist Ihr Eindruck im Mordfall Allison Spooner? «
» Unentschieden. Vielleicht hat Tommy Braham es getan. Vielleicht nimmt aber auch der Täter jetzt an, dass er mit dem Mord durchkommt. «
» Na, finden Sie es heraus, und kommen Sie dann ziemlich schnell zurück, weil Sie nicht besonders beliebt sein werden, wenn Sie beweisen, dass er unschuldig war. «
Sie hatte recht. Noch mehr als böse Jungs hassten Polizisten es, bewiesen zu bekommen, dass sie sich in Bezug auf die bösen Jungs geirrt hatten. Will hatte in Atlanta einen Detective erlebt, der beinahe Krämpfe bekommen hatte, während er argumentierte, dass die DNS -Analyse, die seinen Verdächtigen entlastete, falsch sein müsse.
» Ich habe heute Morgen im Macon General angerufen«, sagte Amanda. » Brad Stephens musste noch einmal in den OP . Beim ersten Mal wurde eine Blutung übersehen. «
» Wie geht es ihm? «
» Die Prognose ist eher schlecht. Im Augenblick halten sie ihn sediert, er wird
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