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Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Titel: Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Herden
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gleichklingenden Stimme. Hatte er auch irgendwelche Drogen genommen? Ich fing einen Blick von Sandro auf. Er schien sich gerade etwas Ähnliches zu überlegen.
    »Um meinen Plan in die Tat umzusetzen, habe ich sehr viel studiert und tausende von Büchern gelesen. Es steht ja alles geschrieben. Man muss nur eins und eins zusammenzählen. Dann sind die Dinge ganz einfach. Als meine Eltern starben, erbte ich ihr ganzes Vermögen. Erstaunlicherweise hatten sie kein Testament gemacht und da ich der einzig lebende Verwandte war, bekam ich die ganzen Millionen. Am Anfang wusste ich noch nicht so genau, was ich mit dem Geld anstellen sollte. Meine Zeit war noch nicht gekommen. Ich erzählte niemandem, dass ich reich war, und begann in einem biotechnischen Institut in Amerika zu arbeiten. Dort experimentierten wir mit dem Erbgut von Tieren. Zum Beispiel konnten wir ein Gen von Rindern so verändern, dass diese bis zu 35 Prozent mehr Fleisch produzierten. Es waren richtige Kolosse.«
    »Aha, daher der alberne Name«, murmelte Sandro.
    »Das bedeutet, dass aus einer Kuh etwa hundert Hamburger mehr gemacht werden können«, rechnete ich vor. »Igitt«, sagte die Prinzessin. »Und was passierte dann?«, fragte Sandro, obwohl das gar nicht nötig war. Denn der Professor erzählte sowieso weiter.
    »Ich entwickelte neue Verfahren. Wir hatten viele verschiedene Labors. Nicht nur die für die Rinder. Das waren zwar die, die am schönsten und besten ausgestattet waren, denn große Fastfood-Ketten waren an unseren Forschungen interessiert. Wir hatten aber auch noch andere Forschungsprojekte. Sie waren streng geheim und befassten sich mit Lurchen aller Art. Während ich mich immer tiefer in die Materie hineinarbeitete, wie man Lurchartige genetisch verändert, kamen mir viele Ideen, wie man Amphibien weiterentwickeln könnte. So züchtete ich beispielsweise welche, die mir dienten, das Haus sauber hielten und etwas kochten. Leider waren sie nicht besonders intelligent, darum experimentierte ich auch mit Ratten. Mir gelang es, sie so zu dressieren, dass sie ohne genetische Veränderung machten, was ich von ihnen wollte. Da hatte ich aber auch schon die Rattenmänner entwickelt. Sie leisteten mir gute Dienste. Außerdem konnte ich mich mit ihnen auch ein bisschen unterhalten. Na ja, heute arbeiten sie für mich, ansonsten haben wir nicht so viel Kontakt. Ich weiß nicht einmal, wo sie ihre Behausungen haben. Zum Glück können sie sich nicht fortpflanzen. Ich habe keine Weibchen gezüchtet. Schließlich entdeckte ich die Formeln für das ›Elternglück‹ und für das ›Kinderglück‹. Dann ging ich zurück nach Deutschland und suchte einen Ort, an dem ich ungestört sein würde. Ich stolperte über die Pläne des alten Bunkersystems in den Katakomben unter dieser Stadt. Beides unbenutzt und längst vergessen. Ich kaufte der Stadt die alten Katakomben ab. Und die verlassene Fabrik darüber auch.«
    »Also liegt der Bunker unter der alten Fabrik in der Nähe vom Williplatz?«, fragte ich. Der Professor nickte. »Gemeinsam mit den Rattenmännern baute ich hier unten alles auf und bereitete draußen alles vor.«
    Der Professor hielt einen Moment inne. »Tilda, würdest du mir bitte eine Tasse Tee anbieten?«, wandte er sich plötzlich an die Prinzessin. Sie wollte erst protestieren, aber Sandro nickte ihr zu und sie hielt dem Professor eine Tasse mit Tee an die Lippen. Er trank gierig.
    »Das ›Kinderglück‹ wirkt nicht bei Erwachsenen«, stellte ich fest.
    »Jedenfalls nicht so wie bei euch Kindern.«
    ›Wahrscheinlich bekommt ein Erwachsener davon Lust, monoton vor sich hin zu reden‹, dachte ich.
    Der Professor nahm noch ein paar Schlucke. Dann fuhr er in seiner Erzählung fort. »Ich stellte Autoren ein und ließ sie meine Erziehungsratgeber schreiben. Die Bücher wurden riesige Verkaufsschlager …«
    »Meine Mutter hat sie alle gelesen«, murmelte Sandro. »Meine Oma sicher nicht«, sagte ich. »Aber im Fernseher liefen tausend Sendungen darüber.«
    »Und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis die Gehirne der Eltern auf das ›Elternglück‹ reagierten«, fuhr der Professor fort. »Gleichzeitig ließ ich vor den Toren der Stadt den Vergnügungspark bauen.« Jetzt schwieg Professor Kolossos erschöpft. Es strengte ihn sichtlich an zu reden, während er zusammengeschnürt auf dem Sofa lag.
    »Und nun?«, fragte die Prinzessin. »Wollen Sie einfach alle Kinder kidnappen und mit denen hier unten leben? Das ist ein ziemlich

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