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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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geklingelt«, sagte Dessie, ging in den Flur und schloss auf.
    Sie spähte durch den Türspalt und schnappte nach Luft.
    »Ich ruf dich wieder an«, sagte sie und drückte das Gespräch weg.

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    Jacob sah fast genauso verknautscht und unrasiert aus wie damals, als er zum ersten Mal vor ihrer Tür gestanden hatte.
    Sie warf sich in seine Arme, hielt ihn fest, fest, fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen, küsste ihn leidenschaftlich und schob ihre Hände unter sein Hemd.
    »Dessie«, flüsterte Jacob in ihr Haar. »Wir stehen im Treppenhaus, und du hast nichts an.«
    Das Handtuch um ihren Leib war zu Boden gefallen. Sie kickte es mit einem Fußtritt in die Wohnung und zog ihn in den Flur. Der schmutzige Seesack landete unter dem Telefontisch, seine Jeans hinter der Tür und das T-Shirt vor der Heizung.
    Sie schafften es gerade noch bis zur Schwelle der Wohnzimmertür, ehe sie auf den Fußboden sanken. Sie ertrank in seinen knallblauen Augen und spürte, wie er in sie eindrang. Die Welt begann sich zu drehen, sie schloss die Augen und warf den Kopf zurück, als sie kam.
    »Jeezez«, sagte Jacob. »Heißt das, du freust dich, mich zu sehen?«
    »Wart’s ab«, sagte sie und biss ihm ins Ohrläppchen.
    Sie stolperten ins Schlafzimmer, sie drückte ihn der Länge nach aufs Bett und erforschte jeden Millimeter seines Körpers. Sie gebrauchte Finger, Haare und Zunge, küsste und leckte und streichelte.

    »Oh mein Gott«, keuchte er. »Was machst du mit mir?«
    »Ich freue mich einfach, dich zu sehen«, sagte Dessie.
    Dann schwang sie sich auf ihn.
    Sie ritt ihn langsam, tief und ausdauernd, zwang ihn, sich zu beruhigen. Das gab ihr die Möglichkeit, ihn einzuholen, und als sie das Brausen kommen spürte, ließ sie alle Hemmungen fallen. Er schien für einen Augenblick wegzudriften, als er kam, aber sie zwang ihn, noch eine Minute weiterzumachen, bis sie selbst so weit war.
    Danach sackte sie in seinen Armen zusammen wie eine Tote.

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    Sie schlug die Lider auf und blickte in seine klarblauen Augen. Darin loderte eine Wärme, die ihr den Atem nahm.
    »Du bist hier«, flüsterte sie. »Es war kein Traum.«
    Er lachte. Seine Zähne waren weiß und ein klein wenig unregelmäßig. Die verschwitzten Haare standen in alle Richtungen ab, er ließ sich in die Kissen zurückfallen und zog sie an sich.
    »Warum bist du zurückgekommen?«, fragte sie.
    Er küsste sie und wurde ernst.
    »Aus mehreren Gründen«, sagte er. »Du warst der wichtigste.«
    »Lügner«, erwiderte sie.
    »Wie war’s in Dänemark und Norwegen?«, fragte er.
    Sie erzählte von dem grotesken Mord im Hotel in Kopenhagen, von der Verstümmelung der Leichen und dass die Frau vermutlich vergewaltigt worden war. Man hatte Verletzungen und Blutergüsse an den Innenseiten ihrer Schenkel gefunden und Sperma in ihrer Scheide, dessen DNA nicht mit der ihres Mannes übereinstimmte. Sie erzählte von dem Wohnmobil auf dem Campingplatz am Stadtrand von Oslo, dass weder die Leichen noch der Brief gefunden worden waren, weil der Reporter sich im Urlaub befunden hatte, und dass die Leichen so arrangiert worden waren, dass sie Munchs »Der Schrei« ähnelten.
    »Wie war’s in Amerika?«, fragte sie.
    Er fasste für sie kurz seine Nachforschungen zusammen: Dass
die Rudolphs aus extrem privilegierten Verhältnissen kamen und Sylvia als Dreizehnjährige ihre ermordeten Eltern gefunden hatte. Dass Jonathan Blython, der Vormund der Zwillinge, das Erbe verschleudert hatte und mit durchgeschnittener Kehle gefunden worden war und dass Macs Freundin Sandra Schulman bei einem Besuch des Rudolph’schen Anwesens verschwunden war. Dass die Geschwister den Kunstclub Society of Limitless Art gegründet hatten und wegen öffentlichem Inzest von der UCLA verwiesen worden waren.
    »Öffentlicher Inzest?«, fragte Dessie.
    »Das Werk hatte den Titel ›Tabu‹.«
    »Die sind wirklich komplett verrückt«, sagte Dessie und zog ihn wieder an sich.

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    Sie saßen im Bett und aßen ein improvisiertes Mittagessen. Jacob verschlang gerade die vegetarische Lasagne, die sie in der Mikrowelle heiß gemacht hatte.
    Dessie hatte ihren Laptop ins Bett geholt und las den Bericht in der Aftonposten über einen Deal, den Anwältin Andrea Friedrich bezüglich der Vermarktungsrechte von Sylvia und Malcolm Rudolphs Geschichte ausgehandelt hatte.
    »Zweieinhalb Millionen Dollar Vorschuss«, las sie, »plus Umsatzbeteiligung und weiteren Summen für den Weiterverkauf der Buchrechte. Und hier, hör mal,

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