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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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die Anwältin verzichtet auf ihr Honorar. Sie habe sich selbstverständlich gerne in den Dienst der guten Sache gestellt, sagt sie …«
    »Sind die beiden noch im Grand Hotel?«
    Dessie klickte sich durch die Website und sah auf ihre Armbanduhr.
    »Laut Alexander Anderssons Blog haben sie vor einer halben Stunde ausgecheckt. Sie wurden durch den Hintereingang hinausgeschmuggelt, um dem Medienrummel vor dem Haupteingang zu entgehen.«
    Jacob warf die Bettdecke zurück, stieg aus dem Bett und verschwand in der Küche.
    Dessie sah ihm erstaunt nach.
    »Es gibt nichts, was sie in Verbindung mit den Morden bringt«,
rief sie ihm hinterher. »Sie können kommen und gehen, wie sie wollen.«
    Sie hörte den Wasserkocher brodeln.
    Eine Minute später stand er in der Tür, in jeder Hand einen Kaffeebecher.
    Seine Miene war grimmig.
    »Sie waren es«, sagte er. »Ich weiß das.«
    »Aber es gibt doch keine Beweise!«, rief Dessie resigniert aus.
    Er reichte ihr einen der Becher.
    »Ihre Ausrüstung muss irgendwo sein. Die Augentropfen, das Zeug, das Malcolm anhatte, als er die Konten leergeräumt hat, die gestohlenen Gegenstände, die sie bisher nicht losgeworden sind. Und die Mordwaffe …«
    »Genau«, sagte Dessie. »Die liegt mit Sicherheit längst in irgendeiner Mülltonne. Und weißt du, wieso? Weil ich ihnen in dem verdammten Brief verraten habe, dass sie kurz vor einer Festnahme stehen. Ich habe ihnen Zeit gegeben, um aufzuräumen.«
    Jacob blieb am Bett stehen und sah sie an.
    »Der Brief ist nicht schuld. Es war richtig von dir, ihn zu schreiben.«
    »Wirklich?«, sagte Dessie. »Was hat er eigentlich bewirkt? Außer dass er die Rudolphs gewarnt und mich zum Schandfleck der gesamten schwedischen Journaille gemacht hat?«
    Er ging ärgerlich durchs Zimmer, machte kehrt und kam zurück.
    »Sie haben die Sachen nicht weggeworfen«, sagte er. »Nicht alles. Serienmörder brauchen Trophäen. Sie haben sich ein Versteck besorgt, unmittelbar nach ihrer Ankunft in Stockholm. Gut möglich, dass der ganze Krempel dort liegt.«
    Er erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Der kleine Schlüssel«, sagte er.
    Dessie blinzelte.

    »Was?«
    Er beugte sich über sie und den Laptop und angelte sich ihr Handy vom Nachttisch.
    »Was ist?«
    »Ganz unten auf Seite drei des Durchsuchungsprotokolls steht etwas von einem kleinen Schlüssel. Der passt bestimmt zu einem Schließfach irgendwo in der Stockholmer City.«

98
    Gabriella seufzte ins Telefon.
    »Selbstverständlich haben wir den Schlüssel überprüft«, sagte sie. »Es spricht nichts dafür, dass er den Rudolph-Zwillingen gehört.«
    Jacob spürte, wie seine Wangenmuskeln sich verkrampften.
    »Und wie kommen Sie zu diesem Urteil?«
    »Wir haben ihn im Spülkasten der Toilette gefunden. Der kann da schon wochenlang gelegen haben.«
    Jacob musste sich mächtig beherrschen, um das Telefon nicht gegen die Schlafzimmerwand zu schleudern.
    Man musste kein Einstein sein, um zu wissen, dass die Wasserkästen von Spülklosetts das Geheimversteck Nummer eins von Dieben waren.
    »Das ist der Schlüssel der Rudolphs«, sagte er. »Der gehört zu einem Schließfach, einem Gepäckfach oder irgendeiner sonstigen verschließbaren Box, und wenn Sie die finden, haben Sie alle Beweise.«
    »Die Geschwister Rudolph sind raus aus den Ermittlungen«, erwiderte Gabriella knapp.
    Dessie nahm ihm den Hörer aus der Hand, bevor er ihn am Bettpfosten zertrümmern konnte.
    Jacob sank auf dem Bett in sich zusammen, vollkommen kraftlos.

    Er war innerhalb einer Woche zweimal über den Atlantik gejettet, seine innere Uhr hatte die Orientierung verloren, in welchem Jahrhundert er sich befand.
    »Wie hieß dieser Kunstclub noch gleich?«, fragte Dessie und zog den Laptop auf den Schoß.
    Er blinzelte.
    »Society of Limitless Art«, murmelte er.
    Was konnte er noch tun, um die Polizei dazu zu bringen, die Ermittlungen weiterzuführen?
    Er konnte nicht zulassen, dass die Rudolphs sich aus dem Staub machten.
    »Bingo«, sagte Dessie. »Hier, sieh mal!«
    Sie drehte den Laptop zu ihm um.
    Welcome to the Society of Limitless Art
    You are visitor nr: 4824
    » www.sola.nu «, sagte sie. »Die Domain ist auf Niue registriert, einer Insel im Pazifik. Da kann jeder innerhalb von zwei Minuten jede beliebige Webadresse anmelden.«
    Jacob warf einen Blick auf den Monitor.
    Dessie klickte probehalber auf den ersten Link in der Navigation: Introduction.
    »Hier haben wir den Hintergrund der konzeptuellen Kunst«, sagte sie.

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