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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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hatte der Tänzer die Patronen offenbar mit seinen Fingerknöcheln geladen, um Abdrücke zu vermeiden. Ein alter Trick.
    »Machen Sie weiter«, forderte Rhyme Sachs auf.
    »Pistolenkugeln.«
    Cooper betrachtete die Kugeln. Drei waren platt gedrückt, eine ziemlich gut erhalten. Und zwei waren mit Brit Hales schwarzem, versengtem Blut überzogen.
    »Untersuchen Sie sie nach Abdrücken«, ordnete Rhyme an.
    »Schon geschehen«, erwiderte sie knapp.
    »Probieren Sie es mit dem Laser.« Cooper tat es.
    »Nichts, Lincoln.« Der Techniker entdeckte ein Stück Baumwolle in einer Plastiktüte. Er fragte: »Was ist das?«
    Sachs sagte: »Oh, ich habe auch eine seiner Gewehrkugeln gefunden.«
    »Was?«
    »Er hat dreimal auf Jodie gefeuert. Zwei Kugeln haben die Mauer getroffen und sind explodiert. Diese hier fiel auf die Erde -in ein Blumenbeet -und ist nicht losgegangen. Ich entdeckte ein Loch in einer der Geranien und -«
    »Moment mal.« Cooper zwinkerte nervös. »Das ist eine seiner Kugeln mit Sprengkopf?«
    Er legte den Beutel sehr vorsichtig auf den Tisch und trat zurück, dabei zog er Sachs, die einen halben Kopf größer war, mit sich. »Was ist denn los?«
    »Kugeln mit Sprengköpfen sind sehr instabil. Genau in diesem Augenblick könnten Pulverkörner darin schmoren... Sie könnte jede Minute losgehen. Ein einziges Schrapnell reicht, um Sie umzubringen.«
    »Du hast doch die Fragmente der anderen Kugeln gesehen, Mel«, sagte Rhyme. »Wie sind sie hergestellt worden?«
    »Sie sind ziemlich bösartig, Lincoln«, antwortete der Techniker mit sichtlichem Unbehagen. Die kahle Stelle auf seinem Kopf war mit Schweiß bedeckt. »Eine PETN-Füllung, Hauptbestandteil ist ein rauchfreies Pulver. Das macht sie instabil.« Sachs fragte: »Warum ist sie nicht explodiert?« »Der Aufprall in der Blumenerde war weich. Außerdem stellt er die Dinger selbst her. Vielleicht war seine Qualitätskontrolle bei dieser einen nicht ganz so gut.«
    »Er stellt sie selbst her?« hakte Rhyme nach. »Wie genau?« Die Augen fest auf den Plastikbeutel gerichtet, erklärte der Techniker: »Nun, die übliche Methode ist, ein Loch von oben bis fast unten zu bohren. Man füllt es mit Metallkügelchen und ein wenig Schwarzpulver oder rauchlosem Pulver. Rollt ein Stück Plastiksprengstoff und drückt es hinein. Dann verschließt man das Ganze wieder -in diesem Fall mit einer Spitze aus Keramik. Wenn die Kugel aufschlägt, knallen die Metallkugeln in das Pulver. Das bringt das PETN zur Explosion.«
    »Rollt den Plastiksprengstoff?« wiederholte Rhyme nachdenklich.
    »Zwischen seinen Fingern?«
    »Normalerweise ja.«
    Rhyme schaute Sachs an, und für einen Augenblick war die Kluft zwischen ihnen verschwunden. Sie lächelten und riefen gleichzeitig: »Fingerabdrücke!«
    Mel Cooper erwiderte skeptisch: »Vielleicht. Aber wie wollt ihr das herausfinden? Dazu müßtet ihr das Ding schon auseinandernehmen.«
    »Dann werden wir es eben auseinandernehmen«, beschloß Sachs.
    »Nein, nein, nein, Sachs«, rief Rhyme scharf. »Sie lassen die Finger davon. Wir warten auf die Sprengstoffexperten.«
    »Dafür haben wir keine Zeit.«
    Sie beugte sich über den Beutel und begann, ihn zu öffnen.
    »Sachs, was zum Teufel wollen Sie eigentlich beweisen?«
    »Ich will gar nichts beweisen«, gab sie kühl zurück. »Ich versuche, einen Mörder zu fangen.«
    Cooper stand hilflos daneben.
    »Versuchen Sie, Jerry Banks zu retten? Nun, dafür ist es zu spät. Vergessen Sie ihn. Machen Sie mit Ihrer Arbeit weiter.«
    »Das ist meine Arbeit.«
    »Sachs, es war nicht Ihr Fehler!« beschwor Rhyme sie. »Vergessen Sie es. Was geschehen ist, ist geschehen. Das habe ich Ihnen schon ein dutzendmal gesagt.«
    Ruhig gab sie zurück: »Ich werde meine kugelsichere Weste darüberlegen und darunter arbeiten.« Sie riß die Klettverschlüsse ihrer Schutzweste auf. Dann stülpte sie diese wie ein Zelt über den Plastikbeutel mit der Kugel.
    Cooper warnte: »Sie sind zwar hinter der Weste, aber Ihre Hände sind ungeschützt.«
    »Die Westen der Sprengstoffexperten haben auch keinen Schutz für die Hände«, führte sie an. Sie zog ihre Ohrstöpsel, die zur Schießausrüstung gehörten, aus der Tasche und drehte sie sich in die Ohren. »Sie werden schreien müssen«, sagte sie zu Cooper. »Womit soll ich anfangen?«
    Nein, Sachs, nicht, dachte Rhyme.
    »Wenn Sie mir nicht sagen, wie ich es machen soll, schneide ich sie einfach auf.« Sie nahm eine Rasiersäge, die sonst für forensische

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