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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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Untersuchungen verwendet wurde. Die Schneide schwebte über dem Beutel. Sie machte eine Pause.
    Rhyme seufzte, dann nickte er Cooper zu. »Sag ihr schon, was
    sie zu tun hat.«
    Der Techniker schluckte. »In Ordnung. Packen Sie sie aus. Aber vorsichtig. Hier, legen Sie sie auf dieses Handtuch. Nicht schütteln, das wäre das Schlimmste, was Sie tun könnten.«
    Sie legte die Kugel frei, ein überraschend kleines Stück Metall mit einer elfenbeinfarbenen Spitze.
    »Diese Spitze da«, fuhr Cooper fort. »Wenn die Kugel explodiert, wird sie durch die kugelsichere Weste und durch mindestens eine oder zwei Wände schlagen. Sie ist mit Teflon überzogen.«
    »Okay.« Sie drehte die Spitze in Richtung Wand.
    »Sachs«, ermahnte Rhyme sie, »benutzen Sie eine Pinzette, nicht Ihre Finger.«
    »Wenn sie losgeht, macht das auch keinen Unterschied, Rhyme. Und ich brauche die Kontrolle.«
    »Bitte.«
    Sie zögerte, dann nahm sie die Pinzette, die Cooper ihr hinhielt. Sie packte die Kugel damit am hinteren Ende. »Wie kriege ich sie auf? Soll ich sie aufschneiden?« »Sie können nicht durch das Blei schneiden«, rief Cooper. »Die Hitze der Reibung würde das Pulver entzünden. Sie müssen die Spitze abmontieren und den Plastiksprengstoff herausziehen.« Schweiß rann ihr über das Gesicht.
    »Okay. Mit einer Zange?« Cooper suchte auf seinem Arbeitstisch eine feine Zange. Er legte sie in ihre rechte Hand, dann trat er schnell wieder einen Schritt zurück.
    »Sie müssen sie packen und fest drehen. Er hat sie mit Epoxy festgeklebt. Der verbindet sich nicht so gut mit Blei, also sollte sie sich leicht lösen lassen. Aber ziehen Sie nicht zu fest. Wenn die Spitze abbricht, werden Sie sie nie herunterbekommen, ohne zu bohren. Und das läßt sie hochgehen.«
    »Fest, aber nicht zu fest«, murmelte sie.
    »Denken Sie an all die Autos, die Sie repariert haben, Sachs«, empfahl Rhyme.
    »Was?«
    »Wie Sie diese alten Zündkerzen rausgeschraubt haben. Fest genug, sie zu lösen, aber nicht so fest, daß der Keramikteil zerbricht.«
    Sie nickte abwesend, und er wußte nicht, ob sie ihm überhaupt zugehört hatte.
    Sachs beugte den Kopf zu dem Schutzwestenzelt hinunter.
    Rhyme sah, wie sie die Augen zusammenkniff.
    Oh, Sachs...
    Er sah keinerlei Bewegung. Er hörte nur ein sehr leises Klicken. Sie erstarrte einen Augenblick, dann schaute sie über die Weste hinweg: »Die Spitze ist ab. Die Kugel ist offen.«
    Cooper fragte: »Können Sie den Sprengstoff sehen?«
    Sie schaute hinein. »Ja.«
    Er reichte ihr eine Dose leichtes Maschinenöl. »Tröpfeln Sie etwas davon hinein, dann kippen Sie sie. Der Plastiksprengstoff müßte herausfallen. Wir können ihn nicht herausziehen, sonst ruinieren wir die Fingerabdrücke.«
    Sie gab das Öl hinein, kippte dann die Kugel mit dem offenen Ende nach unten auf das Handtuch.
    Nichts passierte.
    »Verdammt«, murmelte sie.
    »Nicht...«
    Sie schüttelte.
    »...schütteln!« schrie Cooper.
    »Sachs!« keuchte Rhyme.
    Sie schüttelte fester. »Verdammt.«
    »Nein!«
    Ein winziger weißer Wulst fiel heraus, gefolgt von einigen Körnchen schwarzen Pulvers.
    »Okay«, seufzte Cooper. »Jetzt kann nichts mehr passieren.«
    Er ging hinüber und rollte den Plastiksprengstoff mit Hilfe einer Nadelsonde auf ein Glasplättchen. In der typischen Haltung aller Kriminalisten auf der Welt - Rücken gerade, Hand schützend vorgewölbt - brachte er den Objektträger mit gleichmäßigen Schritten zum Mikroskop. Er schob den Sprengstoff darunter.
    »Magnetpulver?« fragte Cooper und meinte das feine, graue Pul
    ver zum Aufspüren von Fingerabdrücken. »Nein«, antwortete Rhyme. »Nimm lieber Enzianblau. Der Ab
    druck ist auf Plastik. Wir brauchen einen Kontrast.« Cooper sprühte es auf, dann schob er den Objektträger unter das Mikroskop. Zur selben Zeit erschien das Bild auf Rhymes Computerschirm. »Ja!« rief er. »Da ist er.« Die Windungen und Gabelungen waren sehr deutlich zu sehen. »Sie haben es geschafft, Sachs. Gute Arbeit.« Während Cooper
    das Stückchen Sprengstoff langsam von allen Seiten betrachtete, speicherte Rhyme die einzelnen Ausschnitte als bitmap-Dateien auf der Festplatte ab. Dann setzte er sie zusammen und druckte sie als einzelnes Bild aus.
    Doch als der Techniker es untersuchte, seufzte er.
    »Was ist?« fragte Rhyme.
    »Es reicht immer noch nicht für einen Abgleich. Zu klein. Kein
     
    automatisches Fingerabdruck-Identifizierungssystem der Welt kann
    daraus irgend etwas ablesen.« »Verflixt«,

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