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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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gemeinsam hatten. Sie hatten beide auf den Tänzer geschossen und nicht getroffen.
    Sie waren auch beide von ihm angegriffen worden und hatten überlebt. Bell allerdings ehrenvoller als sie. Seine Schutzweste trug Spuren des Kampfes. Die Einschüsse der beiden Kugeln, die ihn bei dem Feuergefecht im sicheren Haus getroffen hatten. Er hatte seinen Mann gestanden. »Wo ist Percey?« fragte sie.
    »Drinnen. Mit den letzten Reparaturen beschäftigt.« »Ganz allein?«
    »Ich glaube, ja. Sie ist schon etwas Besonderes, stimmt's? Man sollte nicht glauben, daß eine Frau, die nicht so... ähm... die nicht so besonders attraktiv ist, eine derartig starke Persönlichkeit hat. Wissen Sie, was ich meine?«
    Brrr, mach mich bloß nicht wütend.
    »Ist sonst noch jemand von der Firma hier?« Sie deutete auf die erleuchteten Büros von Hudson Air.
    »Percey hat alle nach Hause geschickt. Ihr Copilot muß jede Minute hier sein. Und sonst ist nur noch jemand für die Flugkontrolle da drin. Muß vermutlich dabeisein, wenn ein Flug geplant ist. Hab ihn gründlich überprüft. Er ist okay.« »Also will sie wirklich fliegen?« fragte Sachs. »Sieht so aus.«
    »Ist das Flugzeug die ganze Zeit über bewacht worden?« »Yup, seit gestern. Was machen Sie eigentlich hier?« »Ich brauche ein paar Proben für eine Untersuchung.« »Dieser Rhyme, der ist auch was Besonderes.«
    »Hm.«
    »Kennen Sie beide sich schon länger?«
    »Wir haben schon bei ein paar Fällen zusammengearbeitet«, antwortete sie beiläufig. »Er hat mich vor der Versetzung in die Pressestelle gerettet.«
    »Na, das war ja eine gute Tat. Sagen Sie mal, ich hab gehört, daß Sie wie eine Weltmeisterin schießen. Mit Pistolen, Wettkämpfe und so?«
    Und hier stehe ich genau an der Stelle meines letzten Wettkampfs, dachte sie bitter. »Ach, das ist nur so ein Wochenendsport«, murmelte sie.
    »Ich mache auch Pistolenschießen. Aber ich kann Ihnen sagen, selbst an einem guten Tag und mit einem schönen, langen Lauf treffe ich höchstens auf fünfzig, sechzig Meter.«
    Sie war ihm für seine Worte dankbar, wußte aber, daß sie nur ein Versuch waren, sie über das gestrige Fiasko hinwegzutrösten. Ändern konnten sie nichts.
    »Ich muß jetzt mit Percey reden.«
    »Da geht's lang, Officer.«
    Sachs betrat den riesigen Hangar. Sie trat vorsichtig auf und sah sich nach Stellen um, wo der Tänzer lauern könnte. Hinter einem hohen Stapel Kisten blieb sie stehen, so daß Percey sie nicht sehen konnte.
    Die Frau stand auf einem kleinen Gerüst, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und betrachtete in der geöffneten Turbine das komplizierte Netzwerk aus Röhren und Schläuchen. Sie hatte die Ärmel hochgekrempelt, und ihre Hände waren ölverschmiert. Sie nickte entschlossen und griff dann in die Öffnung.
    Sachs beobachtete fasziniert, wie flink Perceys Hände über die Turbine wanderten. Sie regelte hier etwas, bog dort ein Teil zurecht, drückte Metall gegen Metall und schraubte die Verbindungen mit wohlüberlegten Bewegungen ihrer schlanken Arme fest. In weniger als zehn Sekunden setzte sie einen großen roten Behälter ein, vermutlich einen Feuerlöscher. Aber ein Teil, der wie ein großer Metallschlauch aussah, ließ sich nicht richtig einpassen.
    Percey stieg von ihrem Gerüst, wählte einen Schraubenschlüssel aus und kletterte wieder hinauf. Sie lockerte ein paar Schrauben, entfernte ein anderes Teil, um mehr Platz zum Manövrieren zu haben, und versuchte erneut, den großen Ring einzupassen.
    Wieder wollte er nicht in die Lücke rutschen.
    Sie stemmte sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen. Er bewegte sich nicht einen Millimeter. Sie baute ein weiteres Teil aus, wobei sie jede Schraube sorgfältig auf ein Plastiktablett zu ihren Füßen legte. Perceys Gesicht lief vor Anstrengung rot an, als sie mit aller Kraft versuchte, den Metallring in die Aussparung zu drücken. Ihre Brust bebte vor Anstrengung. Plötzlich sprang der Ring ganz aus seiner Position und warf sie vom Gerüst. Sie landete auf Händen und Knien. Die Werkzeuge und Schrauben, die sie so sorgfältig auf dem Tablett ausgebreitet hatte, verstreuten sich unter dem Heck des Flugzeugs auf dem Boden.
    »Nein!« schrie Percey. »Ach nein!«
    Sachs sprang vor, um zu sehen, ob sie verletzt war, bemerkte aber im selben Augenblick, daß ihr Aufschrei nichts mit Schmerz zu tun hatte. Percey packte einen großen Schraubenschlüssel und hämmerte damit voller Wut auf den Boden des Hangars. Die Polizistin hielt inne

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