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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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Federung, das Getriebe und den Motor einbezieht, sonst kommst du nie auf Touren.«
    »Haben Sie jemals ein Flugzeug gesteuert?« fragte Percey.
    »>Gesteuert    Sie kurbelte weiter, obwohl ihre Muskeln bereits schmerzten. Der Ring knarrte leicht und schabte am Rand.
    »Ich weiß ja nicht«, meinte Percey zweifelnd.
    »Gleich haben wir es!«
    Mit einem lauten metallenen Klicken rutschte der Ring genau in die Halterung. Perceys eckiges Gesicht verzog sich zu einem schwachen Lächeln.
    »Werden die fest zugeschraubt?« fragte Sachs, während sie die Schraubenbolzen in die Einsparungen am Ring setzte und nach einem Schraubenschlüssel Ausschau hielt.
    »Yeah«, antwortete Percey. »Meine Devise lautet: So fest reindrehen, daß keine Macht der Erde sie wieder loskriegt.«
    Sachs zog die Schrauben mit einer Ratsche fest. Das Klicken des Werkzeugs ließ Erinnerungen an ihre Schulzeit lebendig werden, an jene kühlen Samstagnachmittage mit ihrem Vater. Der Geruch nach Benzin, Herbstluft und dem Fleischtopf, der in der Küche ihres Reihenhauses in Brooklyn vor sich hinschmorte.
    Percey inspizierte Sachs' Arbeit und sagte dann: »Ich mache den Rest.« Sie begann damit, Drähte und elektronische Bauteile wieder zusammenzustecken. Sachs beobachtete sie fasziniert. Percey unterbrach ihre Arbeit kurz und fügte ein leises »Danke« hinzu. Kurz darauf fragte sie: »Was machen Sie eigentlich hier?«
    »Wir haben noch ein paar Spuren gefunden, von denen wir vermuten, daß sie von der Bombe stammen, aber Lincoln will sichergehen, daß sie nicht aus dem Flugzeug selbst sind. Stückchen aus beigem Latex, Schaltkreise vielleicht? Sagt Ihnen das etwas?«
    Percey zuckte die Achseln. »In einem Lear sind Tausende von Dichtungsmanschetten. Sie könnten aus Latex sein. Ich habe keine Ahnung. Und Schaltkreise? Davon gibt's wahrscheinlich auch Tausende.« Sie deutete in eine Ecke, wo ein Schrank und eine Werkbank standen. »Die Schaltkreise sind Sonderanfertigungen mit verschiedenen Komponenten. Aber zumindest dürfte da drüben eine große Sammlung von Dichtungen liegen. Nehmen Sie sich davon, soviel Sie brauchen.«
    Sachs ging zu der Werkbank hinüber und begann, alle beigefarbenen Gummiteile, die sie finden konnte, in ihre Beweismitteltüte zu packen.
    Ohne Sachs anzublicken, sagte Percey: »Ich dachte schon, Sie seien gekommen, um mich wieder einzukassieren. Um mich in den Knast zu bringen.«
    Das sollte ich eigentlich auch tun, dachte Sachs, sagte aber lediglich: »Ich bin wirklich nur hier, um Proben zu sammeln.« Nach einer kurzen Pause fragte sie: »Welche Arbeiten müssen sonst noch an dem Flugzeug gemacht werden?«
    »Nur die Rekalibrierung. Dann ein kurzer Probelauf, um die elektrischen Einstellungen zu testen. Außerdem muß ich noch das Fenster überprüfen, das Ron ersetzt hat. Wenn man mit vierhundert Meilen die Stunde fliegt, will man auf gar keinen Fall ein Fenster verlieren. Können Sie mir mal das Hex-Set reichen? Nein, das metrische.«
    »Ich hab mal eins bei hundert Meilen die Stunde verloren«, erzählte Sachs, während sie ihr die Werkzeuge reichte.
    »Ein was?«
    »Ein Fenster. Ich war hinter einem Gangster her, und der hatte eine Schrotflinte. Ziemlich grober Schrot. Ich konnte mich noch rechtzeitig ducken. Aber die Windschutzscheibe ist glatt rausgeflogen ... Ich kann Ihnen sagen, bis ich den Kerl endlich hatte, sahen meine Zähne wie die reinste Fliegenfalle aus.«
    »Und ich dachte, ich führe ein abenteuerliches Leben«, grinste Percey.
    »Meistens ist es bei uns eher öde. Wir werden für die fünf Prozent unserer Arbeitszeit bezahlt, in denen Adrenalin fließt.«
    »Hm, das hört man immer wieder«, sagte Percey. Sie verkabelte einen Laptop-Computer mit den Schaltkreisen in der Turbine. Sie tippte etwas auf der Tastatur und betrachtete dann den Bildschirm. Ohne Sachs anzusehen, fragte sie: »Also, was ist los?«
    Die Augen ebenfalls auf die Zahlenreihen am Bildschirm geheftet, fragte Sachs: »Was meinen Sie?«
    »Diese, ahm... diese Spannung zwischen uns beiden.«
    »Ihretwegen wäre beinahe ein Freund von mir getötet worden.«
    Percey schüttelte den Kopf und sagte behutsam: »Das ist es nicht. In Ihrem Job gibt es immer Risiken. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie sich diesen Risiken aussetzen oder nicht. Jerry Banks war kein Anfänger. Es ist etwas

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