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Letzter Weg

Letzter Weg

Titel: Letzter Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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sie zu sagen hatten, sollten Cathy oder Kez anrufen. Anschließend hatte er noch einmal mit Grace und seinem Dad sprechen müssen. Er musste ihnen sagen, dass sie bei jedem Anruf auf die Rufnummer schauen und keinen Anruf von Cathy entgegennehmen sollten – Cathy sollte glauben, sie wären im Krankenhaus. Stattdessen sollten sie ihren Anrufbeantworter einschalten und jede Nachricht sofort an ihn weiterleiten.
    Sam hatte nichts Neues von Martinez gehört. Nur einmal hatte er kurz angerufen, um ihm zu sagen, dass Kovac richtig wütend wurde und es sei doch klüger und sicherer, die Sache zu melden. Sam hatte erwidert, nein, es sei nicht sicherer, und er vertraue darauf, dass Martinez zu niemandem ein Sterbenswörtchen sage – tatsächlich vertraute er Martinez mit seinem Leben -; doch was er nun brauchte, waren Tatsachen, keine Ratschläge.
    Das war der Punkt gewesen, an dem ihm der Gedanke gekommen war, seine alte Freundin Angie Carlino anzurufen. Angie war inTampa stationiert, nicht in Naples, aber sie hatten schon immer etwas füreinander übrig gehabt, und Angie hatte Sam auch früher schon geholfen, wenn es hart auf hart gekommen war. Der heutige Tag bildete da keine Ausnahme: Angie stellte keine Fragen, sondern sagte nur, sie habe einen Freund in Naples, den sie bitten könne, die Augen nach den beiden jungen Frauen aufzuhalten; allerdings bestünde ohne ein Nummernschild oder dergleichen nur wenig Hoffnung.
    »Sobald ich es habe, hast du es auch«, hatte Sam zu ihr gesagt.
    »Und ich werde es direkt weitergeben, Liebling.«
    »Inoffiziell«, hatte Sam sie erinnert.
    »Schon klar«, hatte Angie ihm versichert.
    »Ich habe eine Handynummer, die vielleicht Flanagan gehört«, hatte Sam sich erinnert. »Könntest du damit vielleicht inoffiziell irgendwas regeln?«
    »Wie der Zufall es will«, hatte sie geantwortet, »habe ich noch eine andere Freundin mit Zugang zu Triggerfish. Wenn sie also bereit ist und Zeit hat, können wir das Ding möglicherweise aufspüren. Aber sie ist keine von uns; das kostet also was.«
    »Egal«, hatte Sam erwidert.

88.
    »Vielleicht sollten wir ein bisschen rausgehen«, schlug Cathy erneut vor.
    Sie hatte beschlossen, die Geschichte mit der Katze gar nicht zu glauben. Sie hielt sie für ein Gruselmärchen, das Kez sich ausgedacht hatte, vermutlich wegen des Dopes.
    Kez schüttelte den Kopf und drehte sich einen neuen Joint. »Ich fühle mich hier ganz wohl.«
    »Ich würde gerne laufen gehen«, sagte Cathy.
    Und ein Telefon suchen, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Wir können jederzeit laufen.« Kez’ Finger bewegten sich schnell. Sie war aufgeregt, als hätte sie es eilig. »Ich will weiterreden.«
    »Okay«, sagte Cathy. »Solange wir …«
    »Habe ich dir schon von den Kindern erzählt?«, fuhr Kez einfach fort. »Die Kinder, die sich über mich lustig gemacht haben, als ich ungefähr dreizehn war, weil ich dürre Beine und keinen Busen hatte? Na ja, daran hat sich nichts großartig geändert.« Sie wartete nicht darauf, dass Cathy etwas sagte. »Auch den Kindern habe ich’s gezeigt. Ich war stärker als sie. Es war die einfachste Sache der Welt.«
    Cathy wollte keine weitere Geschichte hören.
    »Ich muss wirklich so langsam an die Rückfahrt denken«, sagte sie.
    »Ich weiß«, erwiderte Kez. »Ist es dir unangenehm, wenn ich dir diese Dinge erzähle?«
    »Du rauchst zu viel Gras«, antwortete Cathy. »Und du weißt, dass ich zurückwill, um …«
    »Vielleicht habe ich mich ja geirrt, was unsere Beziehung betrifft«, unterbrach Kez sie erneut. »Ich dachte, du hättest es ernst gemeint, als du gesagt hast, du wolltest alles mit mir teilen.«
    Cathy fühlte sich schuldig. Eine halbe Stunde mehr oder wenigerwürde keinen Unterschied machen, zumal es Saul ja schon wieder besser ging.
    »Nein, du hast dich nicht geirrt«, sagte sie.

89.
    »Wie geht es dir, Süße?«
    David rief Grace um Viertel nach elf an.
    »Gut«, antwortete sie.
    Was nur eine halbe Lüge war, denn die Krämpfe hatten vor einer Weile aufgehört, und die Rückenschmerzen und die Müdigkeit, die sie nun plagten, hatten ihrer Meinung nach nichts mit den Umständen zu tun.
    »Es ist mir gelungen, ein paar Dinge über Flanagan auszugraben«, berichtete David.
    »Und?«
    »Ich fürchte, es ist nichts Interessantes dabei.« Er klang niedergeschlagen. »Ihr Vater hieß Joseph, die Mutter Gina. Dann habe ich noch Impfdaten und dergleichen.«
    »Wie geht es Saul?«, fragte Grace.
    »Er schläft«, antwortete David.

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