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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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können, keinen Eintrag zu der DNA in den bekannten Datenbanken. Augenzeugen berichteten, dass er einfach von der Straße hereingekommen war und sich vergleichsweise ruhig verhalten hatte, als man ihn mit Gewalt von seiner Kiste getrennt hatte. Er hatte gezittert, und er hatte gestunken wie das Innere einer Gruft. Aber er hatte nicht wie ein Mann gewirkt, der zu etwas gezwungen worden war. Auch da waren sich alle Augenzeugen einig. Er schien sich einfach mit seiner Lage abgefunden zu haben.
    Aber niemand wusste, wer er war.
    Menschen tauchten nicht plötzlich aus dem Nichts auf. Dieser Mittelsmann musste irgendwo geboren worden sein, damit er eines Tages mitten in L.A. enden konnte.
    Eines war klar: »Labyrinth« war kein Einmaltäter. Diese ganze Sache war viel zu ausgefeilt, viel zu sorgfältig geplant. Die Uhr, der Kunstdiebstahl, das kleine Detail mit dem Briefpapier aus dem Polizeipräsidium. Das war ganz klar eine Prahlerei des Täters: Oooh, schaut mal, was ich alles kann!
    Nichts hätte Dark mehr Freude bereitet, als diesen Typen gleich jetzt zu erwischen und es ihm ins Gesicht zu sagen:
    Und das hier, schau mal, ist das, was ich kann!
    Das Los Angeles Police Department fand über den Obdachlosen exakt nichts heraus. Andererseits gab es auch einen Faktor, der sie ernsthaft bei der Suche behinderte: die schiere Anzahl von Datenbanken auf der Welt! Auf viele dieser Datenbanken hatte die Polizei gar keinen Zugriff, wie beispielsweise auf die außerrechtlichen und auf die so genannten schwarzen Datenbestände, die bereits existiert hatten, bevor Sir Alec Jeffreys im Jahr 1984 an der Universität von Leicester seinen großen Durchbruch bei der Analyse von DNA erzielte. Das aggressive Sammeln von Proben und Berichten sowie teilweise auch unverblümter Diebstahl genetischen Materials hatten die Lücken gefüllt und eine wirklich umfassende Datensammlung entstehen lassen, die so ziemlich jedes lebende Wesen auf dem Planeten erfasste – und auch viele der Toten.
    Das war die Art von Datenbank, auf die Dark Zugriff nehmen würde – wiederum dank seines Schutzengels Graysmith und ihrer nebulösen Geheimdienstquellen.
    Josh Banner hatte an diesem Morgen für ihn eine DNA-Probe des Obdachlosen aus dem Präsidium geschmuggelt. Dark hatte die Probe verarbeitet, und jetzt wartete er auf einen Treffer.
    Genau genommen betete er darum, dass es einen Treffer in den Datenbanken gab.
    Sein Telefon summte.
    Schon wieder Graysmith.
    Sie war irgendwo in der Welt unterwegs gewesen, und wie üblich wollte sie nicht darüber reden, wo genau. Aber jetzt war sie zurück in Kalifornien. Sie wollte vorbeikommen und über Labyrinth reden.
    Vor sechs Monaten war Graysmith scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht und hatte sich Dark gegenüber wie ein Schutzengel verhalten – sie hatte ihm Zugang zu Waffen angeboten, Geheimdienstinformationen, sogar ganze gottverdammte Flugzeuge, die ihn im Handumdrehen von einer Küste zur anderen brachten, wenn er der Spur des Monsters folgen musste. Sie sagte ihm, dass sie nach eigenem Ermessen über ein Budget verfügen konnte, das irgendwo aus den Tiefen des US-Geheimdienstapparates stammte. Er solle sich keine Sorgen machen, woher das alles kam.
    Sie haben selbst gesehen, was ich Ihnen bieten kann. Auf welche Ressourcen Sie zugreifen können , hatte sie ihm gesagt.
    Aber was wollen Sie als Gegenleistung? , hatte Dark gefragt.
    Ich will, dass Sie die Monster fangen.
    Dafür ist die Special Circs zuständig.
    Die Special Circs ist längst nicht so gut wie Sie. Und sie ist nicht imstande, den letzten Schritt zu tun – den Monstern dort draußen zu geben, was sie verdient haben.
    Und das wäre?
    Der Tod.
    Ein Schutzengel, aber mit einem Stück vom Teufel in ihrem Inneren.
    Während dieses ersten Falls hatte Dark noch ernsthafte Zweifel an Graysmith gehegt – es ging um die Jagd nach dem so genannten Tarotkartenmörder. Eine Zeit lang hatte er sogar den Verdacht gehegt, dass sie selbst dieser Mörder war. Der Verdacht war unbegründet. Ihre Hilfe war für diese Ermittlung unverzichtbar gewesen. Sie hatte ihm genau das gegeben, was sie versprochen hatte – nicht mehr und nicht weniger.
    Am Ende ihres ersten Falls hatte Graysmith angedeutet, dass sie ihren nicht näher bezeichneten Job beim US-Geheimdienst aufgeben und jetzt in Vollzeit mit ihm arbeiten wolle.
    Und was dann? Willst du in der Freizeit Serienmörder mit mir jagen? , hatte Dark sie gefragt.
    Ja. Genau das , hatte sie gesagt und seine Hand

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