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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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verlassen gefühlt. Jetzt lässt du ein wenig von dieser Feindseligkeit an mir aus. Ich verstehe das nicht nur, ich habe es sogar erwartet. Weil ich ebendieses Gefühl von Verrat und Verlassenheit ausgenutzt habe, um mich in dein Leben zu drängen. Aber wir haben sehr gründlich darüber nachgedacht und keinen anderen Weg gesehen. Du hattest gerade die Special Circs verlassen und warst nicht bereit dazu, dich mit irgendeiner anderen Organisation einzulassen, so verlockend deren Angebot auch klingen mochte. Ich musste dich allmählich dorthin führen, und das ist alles, was ich getan habe. Wenn du mich dafür hassen willst, bin ich bereit, das zu akzeptieren …«
    »Ich hasse dich nicht«, sagte Dark. »Wie kann man jemanden hassen, den man nicht einmal kennt?«
    »Oh«, erwiderte Graysmith, »du glaubst doch wohl selbst nicht das, was du da sagst.«
    Dark wandte sich wieder dem Laptop zu. Es war nicht wichtig, wie er hierhergekommen war. Wichtig war allein, dass ein weiteres Monster dort draußen lauerte. Und Graysmith hatte etwas Wahres gesagt: Die Vorstellung, dass es da eine Organisation mit unbegrenzten Mitteln und unbegrenztem Zugriff gab und ohne jede hinderliche Bürokratie, klang verlockend für ihn. Solange er dieses Monster erledigen konnte.
    Sie verließen das Flugzeug und traten hinaus in eine frostige Nacht. Ein Nordwind nahm die Kälte über dem Ozean auf und schleuderte sie ihnen entgegen. Dark versuchte, den Zeitunterschied zu berechnen. Er fragte sich, was seine Tochter in diesem Augenblick gerade tat. Machte sie sich für die Schule fertig?
    Während sie noch zum Rollfeld hinabstiegen, brauste eine schwarze Limousine heran und erreichte den Fuß der Gangway im selben Augenblick wie sie. Graysmith wühlte in ihrer Tasche, zog eine Stoffhaube heraus und streckte sie Dark schweigend entgegen. Der starrte sie an.
    »Du machst Witze.«
    »Tut mir leid, es ist unumgänglich. Ich habe es dir gesagt, Blair schätzt seine Privatsphäre. Es sei denn, du willst kehrtmachen und wieder nach Hause fliegen.«
    »Das ist verrückt.«
    »Blair besteht darauf. Er arbeitet unter absoluter Geheimhaltung, und die Existenz seiner Organisation hängt davon ab. Es besteht immer die Möglichkeit, so winzig sie auch sein mag, dass du nichts weiter als ein unfassbar genialer Soziopath bist, der meine Tarnung von Anfang an durchschaut und in Wahrheit mich ausgenutzt hat, um an Blair heranzukommen.«
    »Meine Güte, ich bin aufgeflogen!«
    »Hab ich’s mir doch gedacht. Und jetzt, wenn du so freundlich wärst? Es dauert nicht lange. Du wirst kaum bemerken, dass du sie trägst.«
    Er nahm die Kapuze. Immerhin war der Stoff weich und luftdurchlässig. Er streifte ihn sich über den Kopf.
    Wie sich herausstellte, war die Haube nur eine Ablenkung. In dem Augenblick, wo er sie über den Kopf gleiten ließ, spürte Dark einen Stich an der Seite seines Halses. Dann wurde wahrhaftig alles schwarz um ihn.
AP News
    Neueste Meldung: Norman Wycoff unter Anklage wegen Missbrauchs der Befugnisse des Verteidigungsministeriums.

15.
RIGGINS
    Quantico, Virginia
    Das Restaurant war ruhig, leer und dämmrig beleuchtet. Genau wie Riggins es mochte.
    »Kommen Sie schon«, sagte er. »Vergessen Sie nicht, mit wem Sie hier reden. Oder meinen Sie, dass ich es nicht auch selbst herausfinden könnte?«
    Constance Brielle lächelte. »Nun, ich könnte es Ihnen sagen …«
    »Aber dann müssten Sie mich umbringen?« Riggins lächelte und ließ die Eiswürfel in seinem Glas kreisen. »Nun, Süße, das haben schon viele versucht, und irgendwie laufe ich immer noch herum.«
    »Ja«, sagte sie. »Genau wie ich.«
    Im Anschluss an den Tarotkarten-Fall hatte Riggins viel Zeit mit Constance im Krankenhaus verbracht. Sie war mit einem psychisch gestörten Ex-Navy-Seal aneinandergeraten, auf einer Feuertreppe im Niantic Tower, dem größten Gebäude von San Francisco. Sie hatte diese Begegnung mit knapper Not überlebt. Ihr Arm war an zwei Stellen gebrochen gewesen. Er hatte sie gewürgt und mit dem Kopf voran gegen eine Betonmauer gerammt, wovon sie eine Gehirnerschütterung zurückbehalten hatte. Die Tatsache, dass sie das alles überlebt hatte, bewies deutlich, dass Constance zäher war, als irgendwer vermutet hätte – sie selbst eingeschlossen. Aber es war Riggins gewesen, der sie aus dem brennenden Hochhaus herausgetragen hatte. Riggins, der bei ihr blieb und ihr die Hand hielt, der ihr gesagt hatte, wie zäh sie war. Wie er an ihrer Stelle sich

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