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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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Wahrheit war – und es war eine so grausame Wahrheit, dass er sie nie, niemals jemandem enthüllen konnte, und am allerwenigsten Steve Dark selbst –:
    Riggins rechnete halb damit, dass Steve Dark jederzeit völlig durchdrehen konnte.
    Wenn das jemals geschah, wäre er nicht selbst schuld daran. Nicht ganz. Nicht, wenn einem so etwas im Blut liegen konnte.
    Im Anschluss an den Sqweegel-Fall vor fünf Jahren hatte Dark den Körper seiner Nemesis vollständig vernichtet, in Stücke gehackt und diese Stücke persönlich in ein Krematorium gebracht. Schon kurz darauf hatte er seinen Fehler erkannt: Er hätte ein wenig von Sqweegels DNA zurückbehalten müssen, als Referenz, um in Zukunft ungelöste Verbrechen damit abgleichen zu können. Dann hatte Dark sich an die eine Stelle erinnert, wo er immer noch eine DNA-Probe finden konnte. Riggins meldete sich freiwillig für diese Aufgabe.
    Wenige Stunden später hielt Riggins die tote kalte Hand von Sibby Dark in der seinen und strich sanft mit einem Stäbchen unter einem Fingernagel her, als würde er einem Säugling die Tränen aus den Augen wischen. Er dachte darüber nach, wie heftig sich Sibby an das Leben geklammert hatte, wie sie ihre Finger in den Leib ihres Peinigers gebohrt und ihre Nägel durch seinen Latexanzug bis in sein Fleisch gegraben hatte.
    Riggins wertete die Probe persönlich aus und wartete in dem leeren Labor auf die Ergebnisse. Er war nicht überrascht, als sie einen Treffer in der CODIS-Datenbank des FBI erbrachte. Sqweegel war nicht unvermittelt den Tiefen der Hölle entsprungen, um die Menschheit in Schrecken zu versetzen. Selbst Monster hatten Verwandte.
    Aber Riggins hätte niemals erwartet, dass einer dieser Verwandten Steve Dark selbst sein würde.
    Den Ergebnissen der Analyse zufolge waren die beiden Brüder.
    Seit fünf Jahren hatte Riggins diese Wahrheit für sich behalten. Er hatte sie in einem festen Tresor tief in seinem Inneren verborgen, und er hatte ein wenig mehr Alkohol getrunken als zuvor, damit sie dort eingeschlossen blieb. Er konnte diese Wahrheit nicht herauslassen, er konnte niemanden einweihen.
    Aber er behielt Dark sorgfältig im Auge und achtete auf Anzeichen einer Psychose oder von Instabilität. Nicht, dass diese Dinge immer erblich waren, aber es erklärte sicher eine Menge von Darks Eigenarten. Er war der beste Menschenjäger der Welt, weil er selbst dicht davorstand, ein Level-26-Killer zu sein.
    Der bloße Gedanke daran quälte Riggins mehr, als man sich vorstellen konnte.
    Dass er eines Tages vielleicht seinen eigenen Ziehsohn zur Strecke bringen musste …
    »Riggins, sind Sie noch hier?«
    Constance lächelte ihn an, aber das war nur Theater. Riggins wusste genau, dass auch sie an Dark gedacht hatte.
    Mehr als alles andere wünschte er sich, dass er Dark und Constance noch einmal zusammenbringen und mit ihnen an diesem einen letzten Fall arbeiten konnte, nur noch ein einziges Mal. Aber man bekam nicht immer, was man wollte, und in der Vergangenheit zu leben war die sicherste Art, seine Zukunft aufzugeben.
    »Ja. Ich bin hier.« Riggins hob die Hand, rief den Kellner herbei und ließ sich einen weiteren Black Maple Hill bringen, doppelt und pur.
    »Ich gehe nirgendwohin«, sagte er zu Constance.
    Aber sie schon, und Riggins wusste es.

16.
DARK
    Paris, Frankreich
    Als Dark aufwachte, lag er auf einem Sofa in der Mitte eines sehr großen Raumes. Die ganze Welt schien zur Seite geneigt zu sein. Graysmith saß neben ihm auf der Couch. Sie legte eine Hand auf seine Schulter, als würde sie Dark aus einem sanften Schlummer wecken, nicht aus den Nachwirkungen einer Betäubungsspritze.
    »Steve, darf ich dir Damien Blair vorstellen, den Leiter von Global Alliance.«
    Blair stand vor ihnen. Er war ungefähr zehn Jahre älter als Dark und an den Schläfen bereits ergraut. Eine stattliche Erscheinung. Wacher Blick. Blair bot ihm nicht die Hand an. Er stand da und musterte Dark kühl.
    »Woher kannten Sie meinen Namen?«, fragte er.
    Dark verschaffte sich einen Eindruck von seiner Umgebung. Ziersäulen, dick mit einer hellen Grundierung überzogen. Eine hohe Gewölbedecke, die dringend ein wenig von dieser Farbe gebraucht hätte. Zu seiner Linken eine Bühne. Mit einem Mal erkannte er, warum die Welt zur Seite gekippt schien. Sie befanden sich in einem alten Kino, aus dem man die Sitzplätze entfernt hatte. Nur der Boden war geblieben und lief mit leichtem Gefälle auf die Bühne zu.
    »Leben Sie allein hier oder haben Sie

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