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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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Bauch, dass Gefahr drohte.
    Er hatte gerade die halbe Strecke zurückgelegt, als er die Explosion hörte. Es hallte von den Wänden der Halle wider.
    Und das Gesicht von Senator Edah Ayres verschwand in einer schmutzigen roten Wolke.

50.
  
      
    Alain Pantin sah zu, wie der Anschlag geschah, und selbst dann konnte er es nicht glauben.
    Ein Attentat, live , direkt vor seinen Augen!
    Mein. Gott.
    Als Student der Geschichte hatte Pantin sich mitunter müßig gefragt, wie es wohl wäre, einen bedeutsamen historischen Augenblick mitzuerleben – einen wichtigen militärischen Erfolg, eine wegweisende Rede, einen terroristischen Akt. Jetzt, da Pantin tatsächlich mittendrin steckte und das Ereignis nicht nur von einem sicheren Platz vor dem Fernsehbildschirm aus verfolgte, fühlte er nichts als eine eisige Taubheit.
    Schaut euch diesen armen Kerl da oben auf der Bühne an. Das hellrote Blut, das ihm vom Gesicht tropft, sieht so unnatürlich aus, surreal im hellen Licht der Scheinwerfer. Er taumelt rückwärts, hält sich immer noch auf den Beinen; seine Hände zittern. Er ist nicht einmal mehr in der Lage, umzufallen und anständig zu sterben. Was für eine grausige Darbietung. Der Irre hatte gewartet, bis die ganze Welt zusah, und dann hatte er ihr einen Snuff-Film serviert …
    Pantins Handy summte. Es war Trey.
    »Nicht in Panik geraten«, sagte er. »Das ist äußerst wichtig.«
    »Sehen Sie das?«, fragte Pantin ruhig. Er fühlte eine Gänsehaut auf jedem Quadratzentimeter seiner Haut.
    »Atmen Sie durch. Reißen Sie sich zusammen. Und hören Sie mir zu.«
    »Zuhören wobei? Jesus Christus, Trey, sehen Sie das?«
    »Alain, die Welt wird wissen wollen, was von diesem letzten Anschlag zu halten ist, und Sie werden derjenige sein, der es erklärt.«
    » Ich habe keine Ahnung, was zur Hölle hier vorgeht, Trey. Wie soll ich es der Welt erklären?«
    »Konzentrieren Sie sich ganz auf die Frage, warum Ayres als Ziel ausgewählt wurde. Labyrinth hat sich bisher nur gegen Leute gewandt, die etwas zu verbergen hatten. Die Welt wird beruhigt sein, wenn sie erfährt, dass es dieses Mal genauso war. Dass der Senator sich etwas zu Schulden hat kommen lassen.«
    »Verdammt, Mann … Sie verlangen von mir, dass ich den Ruf eines Mannes vernichte, der gerade selbst ermordet worden ist?«
    »Sie müssen keine wie auch immer gearteten Behauptungen vorbringen. Verurteilen Sie diesen bedauernswerten Übergriff, und fordern Sie Labyrinth auf, seine Beschwerden vorzubringen. Denken Sie daran, Sie konzentrieren sich auf die Botschaft, nicht auf die Tat.«
    Pantin zögerte. Das Innere des Saals wurde zu einem Inferno. Mehrere Leute stürmten auf das Podium zu, andere blickten sich um und hielten nach Plätzen Ausschau, wo der Attentäter lauern konnte.
    »Geben Sie jetzt nicht auf«, fuhr Trey fort. »Sie sind der zäheste Bursche, den ich kenne. Deswegen habe ich Sie immer unterstützt. Es mag jetzt nicht so erscheinen, aber dies hier ist der Augenblick, der Ihr Schicksal bestimmen wird.«
    Pantin räusperte sich, sagte »okay« und steckte das Handy ein.
    Mit einem tiefen Atemzug richtete er sich die Krawatte. Er wischte sich mit Kante des Zeigefingers den Schweiß von der Stirn und machte sich auf den Weg zum Podium – auf das Meer von Reportern zu, die förmlich übereinanderstolperten bei dem Versuch, diesen Moment einzufangen.
    Die Welt will wissen, was geschehen ist.
    Ich muss es ihnen erklären.

51.
  
      
    Nach einem Attentat – ob es nun Erfolg hat oder nicht – rennt ein gewisser Prozentsatz jeder Menge in Panik durcheinander und sucht Deckung, getrieben allein von der Sorge um die eigene Sicherheit. Aber eine überraschende Mehrheit ergreift die Initiative. Das war auch jetzt der Fall. Das Sicherheitspersonal und auch die Botschafter und Teilnehmer stimmten sich untereinander mit Rufen ab und suchten den Schützen.
    Dark wusste, dass es keinen Schützen gab. Nicht im traditionellen Sinne jedenfalls. Der Schütze war Labyrinth, und er hatte von einem außerhalb liegenden Standort aus zugeschlagen.
    Aber von wo?
    Und wie, in einem hochgesicherten Bereich, wo selbst die Wachleute nur Taser trugen?
    Darks Blick flog durch den Saal. Er versuchte, den Weg des Projektils nachzuvollziehen, das den Senator getroffen hatte. Hätte er mehr Zeit gehabt, so hätte er mit Lasern und Klebestreifen den genauen Herkunftsort des Schusses lokalisieren können. Aber er hatte keine Zeit. Jede Sekunde, die verging, verschaffte

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