Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
nach einem Ziel. Die rote Lasermarkierung tanzte über Sqweegels Körper. Es juckte Dark in den Fingern.
Doch immer, wenn er ein Ziel gefunden hatte, bewegte sich Sqweegel oder hielt das Kind anders und missbrauchte es als menschlichen Schild. Im Keller war es zu dunkel. Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlschuss lag zu hoch.
Das Baby weinte kläglich. Es war kalt hier unten, und es roch nach Tod. Die ersten Geräusche, die es in seinem Lebengehört hatte, waren die Schreie seiner gequälten, gefolterten Mutter gewesen, zusammen mit den Lügen dieses Irren. Was in seinem winzigen Kopf wohl vorgehen mochte?
Willkommen auf der Welt. Ein schlimmerer Ort, als du dir je erträumt hättest.
»Hast du ein Problem?«, spottete Sqweegel. »Wäre ein bisschen Licht hilfreich?«
Mit dem Ellbogen berührte er eine Metallplatte, und an der Decke flammten Fluoreszenzlampen auf. Hundert Monitore an den Wänden erwachten ebenfalls zum Leben.
Dies also war Sqweegels Versteck – der Ort, den er drei Jahrzehnte lang geheim gehalten hatte.
Den er sein gesamtes Erwachsenenleben hindurch immer weiter ausgebaut und vergrößert hatte.
Die Special Circs vermuteten seit Jahren, dass Sqweegel eine Art Operationsbasis haben musste, einen Schlupfwinkel, in den er – verhältnismäßig sicher und einfach – seine Opfer verschleppen konnte. Seine Verfolger hatten überdies angenommen, dass dieses Versteck mit modernster Elektronik ausgestattet und perfekt schallisoliert war.
Nun aber, da Dark den Schlupfwinkel endlich mit eigenen Augen sah, scheute sein Verstand entsetzt vor dem namenlosen Horror zurück.
96.
Der Raum schien aus zwei Arten Baumaterial zu bestehen: Videomonitore und Leichenteile.
Wenn man die Augen zusammenkniff und Glück hatte, sah man nur die Monitore. Jeder einzelne war mit einer versteckten Kamera irgendwo im Land verbunden. Air Force Two, Quantico, der Einsatzraum der Special Circs am Wilshire Boulevard, Darks und Sibbys Haus in Malibu, Sibbys leeres Krankenzimmer. Hinzu kamen ein Dutzend anderer, scheinbar willkürlich ausgewählter Räume – Wohnungen, Apartments, Büros –, die alle einen Blick an Orte boten, die Sqweegel bereits besucht und in eine blutige Hölle verwandelt hatte. Offensichtlich gefiel es ihm, die Dinge weiterhin zu kontrollieren, nachdem er dort gewesen war.
Und er liebte Souvenirs.
Andenken, welche die Zwischenräume zwischen den Monitoren ausfüllten. Die Überreste von Leichen. Schädel, Knochen, Gelenke, Adern, Muskelfleisch, trübe Augäpfel, schwammige graue Gehirne, alles durch Plastination konserviert. Sie dienten als Bausteine, die Monitore und Computer stützten. Es war die ultimative Verhöhnung der menschlichen Existenz.
»Du bist der Erste, der mein Lebenswerk zu sehen bekommt, Steeevieee«, sagte Sqweegel. »Nur zu. Sieh dich um. Erkunde deine Umgebung. Vielleicht erkennst du irgendwo die Fragmente eines winzigen Schädels wieder. Vielleicht rührt deine eigene DNA an deinem Blut. Das würde mich sehrinteressieren. Ich musste Berge von medizinischen Abfällen durchsuchen, bis ich den richtigen gefunden hatte, und es würde mir gar nicht gefallen, wenn ich mich geirrt hätte.«
»Du hast alle diese Menschen ermordet …«
»Sehr viel mehr, als ihr euch je hättet träumen lassen«, sagte Sqweegel schwärmerisch. »Ich lasse nur hin und wieder eine Leiche zurück, um eine Botschaft zu übermitteln. Trotzdem scheint niemand mein Werk zu verstehen … niemand außer dir.«
»Du hast uns die ganze Zeit beobachtet.«
»Was denn, damit? Nein, nein, nein. Das ist nur das Facettenauge einer gewöhnlichen Stubenfliege verglichen mit dem allwissenden Auge des Vaters, unseres Herrn. Nein, Steeevieee, ich habe nur dich beobachtet, und die Menschen in deinem Umfeld. Ich habe dein Leben aufgezeichnet, viele Jahre lang. Ich habe jeden deiner Schritte verfolgt, jede deiner Unterhaltungen belauscht, zu jeder Sekunde einer jeden Stunde eines jeden Tages. Es gibt nichts, das ich nicht über dich weiß, oder über sie oder Riggins oder Constance oder unseren verbrecherischen Verteidigungsminister Wycoff.«
Dark trat einen Schritt vor. »Hältst du dich für Gott, du irres Arschloch?«
»Nein. Aber Er hat mich geschickt. Verstehst du immer noch nicht?«
»Du bist wahnsinnig.«
»Nein, ich erzähle lediglich eine Parabel. Lass deine sterbliche Hülle zur Abwechslung einmal beiseite und lausche mit deiner Seele«, sagte Sqweegel. »Ich weiß, dass zumindest ein Teil
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