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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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»Nichts wird gut.« Ihre Stimme war ein gurgelndes Röcheln, doch sie lächelte ihn tapfer an, bevor sie das Blut ausspuckte, das sich in ihrem Mund gesammelt hatte.
    »Sag nicht so was.«
    »Dein schlimmster Albtraum … hat sich erfüllt«, flüsterteSibby. »Du bist Vater einer wunderschönen Tochter geworden.«
    Dark musste bei diesen Worten lächeln. Sie hatten Witze darüber gemacht, als Sibby erfahren hatte, dass sie schwanger war. Er hatte gesagt, er bete darum, das es ein Sohn werde, denn ein Mädchen würde sein Ende bedeuten. Er würde nicht mehr von der Tür weichen, um jeden potentiellen Freier zu vertreiben.
    »Wenn sie nach ihrer Mutter schlägt, stecke ich in ernsten Schwierigkeiten«, sagte Dark.
    Sibby lächelte; dann spuckte sie wieder Blut.
    Sie sahen einander in die Augen. Alle Witzeleien, alle Verstellung blieb zurück, bis sie nur noch zwei Seelen waren, miteinander verbunden auf einer Ebene jenseits aller Sinneswahrnehmung. Worte hatten keine Bedeutung mehr. Sie wussten beide, was sie waren, was sie gewesen waren und was geschehen würde. Es war ein herzzerreißender Augenblick. Dark spürte, wie sich in seinem Hals ein dicker Klumpen bildete.
    »Pass auf sie auf«, flüsterte Sibby schließlich. »Ich habe ihr Zimmer geschmückt. Ich hoffe, es gefällt dir. Denk an mich, wenn du sie hältst.«
    Sie atmete ein …
    Und starb.
    Bevor Wycoffs Leute in den Raum platzten.
     
    Sibby Dark hatte einen Traum geträumt. Sie hatte einen Mann kennen gelernt, in einem Supermarkt. Sie hatte mit ihm zusammen am Meer gelebt, hatte ihn geheiratet, und sie hatten ein Baby bekommen. Dann, eines Tages, hatte der Mann ihrer Träume sie in ihr Lieblingsrestaurant geführt, und sie hatte ihn über das Kerzenlicht hinweg angelächelt und war überwältigt gewesen vor Glück und Dankbarkeit für ihrer beider Leben – vor allem aber für das Leben, das sie gemeinsam in die Welt gebracht hatten. Das war alles, was zählte.
    Und dieser Traum endete nie.

99.
     
     
     
     
    »Verdammt, nein! Das werdet ihr nicht tun!«
    Alles drehte sich um – einschließlich Dark.
    Er hatte sich nicht aufgerichtet, als die beiden Agenten in den Raum gestürmt waren, mit den Waffen im Anschlag. Er konnte sich auch so denken, dass es Wycoffs Babysitter waren – der Kerl mit dem Bürstenschnitt und der gebrochenen Nase und sein Freund mit den fehlenden Fingern.
    Dark hatte sich auch dann nicht umgedreht, als er das Würgen und Keuchen gehört hatte, nachdem die Männer gesehen hatten, in welcher Hölle sie sich befanden. Als sie den Gestank wahrgenommen hatten. Als sie die plastinierten Leichenteile gesehen hatten. Und das schwarze Blut aus dem zerhackten Torso eines Ungeheuers, das sich dreißig Jahre lang unter den Betten und in den Schränken ahnungsloser Menschen versteckt hatte.
    »Großer Gott, was ist das hier …?«
    Sekunden später war eine dritte Stimme hinzugekommen. Eine Stimme, die Dark kannte.
    Riggins.
    Er war es auch, der den beiden Agenten Einhalt gebot.
    Beim Klang seiner Stimme drehte Dark sich endlich um.
    Riggins hatte die Hände vorgestreckt, die Handflächen nach oben, um zu demonstrieren, dass er keine Waffe hatte. Er blickte den beiden Agenten in die Augen.
    »Bevor Sie etwas Dummes tun, sehen Sie sich um«, sagte er. »Sieht das wie ein normaler Einsatz aus? Sehen Sie den Säuglingin den Armen des Mannes? Sehen Sie die Frau neben ihm? Ihr Name ist Sibby Dark. Sie wurde von dieser Bestie entführt und musste um ihr Leben kämpfen. Der Mann ist ihr Ehemann, und er hält ihre gemeinsame Tochter, die vor wenigen Stunden in diesem gottverlassenen Verlies geboren wurde. Ich weiß, dass Sie Ihre Befehle haben, und ich weiß auch, was Sie normalerweise tun. Trotzdem bitte ich Sie, darüber nachzudenken. Sehen Sie sich um. Wollen Sie das wirklich?«
    Agent Nellis zögerte. Seine Befehle lauteten, jeden zu eliminieren, den sie in diesem Haus vorfanden. Aber ein Baby? Von einer Frau zur Welt gebracht, die entführt, in dieses Höllenloch verschleppt und gefoltert worden war?
    Nein, es gab Dinge, die selbst für die Agenten der Dark Arts zu abscheulich waren.
    Das Grauen in diesem Keller … Nellis würde von Glück sagen können, wenn es ihm jemals gelang, diese Bilder zu vergessen. Es gab hier zu viele Fragen und viel zu wenig Antworten.
    Und im Lauf der vergangenen Tage hatte er sogar gelernt, Riggins ein wenig zu mögen, auch wenn er es unter keinen Umständen zugegeben hätte.
    »Okay. Wir sind hier fertig.

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