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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Asphalt von Los Angeles?
    Unser tägliches Brot gib uns heute … Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Dark betete, so inbrünstig er konnte; dann ließ er seine Gedanken schweifen. Vielleicht würde Gott jetzt endlich mit ihm reden. Vielleicht hatte er genügend Gleichgültigkeit gezeigt, und er würde sehen, was passiert war, und sagen: Oh, du bist es. Ich habe nicht mehr an dich gedacht, seit du drei Jahre alt warst …
    Aber nein. Nichts. Nichts als Totenstille in der Kirche. Dark hörte seine Gelenke leise knacken, als er auf der Kniebank das Gewicht verlagerte.
    Gott war nicht in der Stimmung, ihm zuzuhören. Heute nicht.
    Dark erhob sich und blickte zu den sechs Priestern, die immer noch in Andacht versunken waren. Vielleicht hatten sie einen direkten Draht zu Gott gefunden. Vielleicht machten sie es besser als er.
    Er ging nach hinten und starrte auf die Kerzenreihe, die der letzte wahre Gläubige Hollywoods wenige Minuten zuvor angezündet hatte. Sie erhellte eine Statue von Jesus Christus am Kreuz. Die Statue war drei Meter hoch und handgeschnitzt.
    Funktionierte es so ? Musste man leiden wie kein Mensch zuvor, um auch nur ein Nicken von Gott zu erhalten?
    Vielleicht hilft es ja, wenn Sein Sohn ein gutes Wort einlegt.
    Unvermittelt, ohne bewussten Gedanken, sank Dark auf die Knie.
    »Bitte, nimm sie mir nicht«, sagte er leise. »Bitte, tu dem Baby nichts. Sie sind unschuldig. Wenn du jemanden zu dir holen willst, dann nimm mich. Mit meiner Seele musst du kein Erbarmen haben …«
    Die Worte sprudelten nur so hervor.
    Dann verstummte er, erhob sich, bekreuzigte sich und verließ die Kirche.

42.
     
     
     
     
    Ein paar Minuten später brannten Jesus’ Füße.
    Ein ganz normales Streichholz, an den linken Zeh gehalten, war alles, was dazu nötig war. Farbe auf trockenem Holz. Es war kein Wunder – ganz im Gegenteil, es war kinderleicht.
    Die Flammen fraßen sich entlang der mit Brandbeschleuniger voll gesogenen Spur, die zu den Opferkerzen am Fuß des Kreuzes führte.
    Das Feuer loderte erst auf, nachdem Dark die Kirche verlassen hatte – so, wie es geplant war. Hätte Dark den Rauch gerochen, wäre er geblieben und hätte nach einer Möglichkeit gesucht, zu verhindern, was geschehen musste. Und es ging nicht darum, Dark gegen einen Brand kämpfen zu lassen.
    Nein, Dark sollte sich umdrehen und einen Blick in die lodernde Hölle werfen, die sich hinter ihm aufgetan hatte.
    Sqweegel ließ das Streichholz in das Opferkästchen fallen; dann schlich er die Marmortreppe ins Chorgestühl hinauf, um einen besseren Ausblick zu haben. Er trug noch immer den Gehrock. Nun zog er ihn aus. Er wollte, dass der Schöpfer ihn sah, wie Er ihn erschaffen hatte.
    In all seiner Pracht.
    Einer der sechs Priester vorn beim Altar hörte das prasselnde Geräusch. Er blickte nach rechts. Dann zur Decke hinauf. Und dann, aus irgendeinem Grund erst ganz zum Schluss … Ah, siehst du, Vater? Wie mutig du bist. Ja, das Geräusch kommt aus dem hinteren Teil der Kirche. Aus der Ecke, wo die Opferkerzen stehen. Wir sind das Licht der Welt, verkünden diese Kerzen.
    Zugleich waren sie fantastische Brandbeschleuniger.
    Bis der Priester sich aufgerichtet und seinem Nebenmann auf die Schulter geklopft hatte, war die handgeschnitzte Jesus-Statue vollkommen in Flammen gehüllt.
    Hier ist dein Zeichen , dachte Sqweegel.
    Der Ausblick vom Chorgestühl herunter war perfekt für das Ballett aus Panik und Entsetzen, das nun folgte: Fassungslose Priester, die kopflos um eine Reihe von Bänken herum trampelten. Alle rückten näher, um das vermeintliche Wunder in Augenschein zu nehmen. Nur einer von ihnen dachte praktisch. Er warf sich herum und rannte zu den Feuerlöschern in der Sakristei.
    In der Zwischenzeit näherten sich die fünf anderen Diener Gottes dem Feuer, das rasch größer wurde, als könnten sie die Flammen mit ein paar Spritzern Weihwasser löschen.
    Der sechste Priester kam nun aus der Sakristei zurück, in jeder Hand einen Feuerlöscher. Er rief seinen Glaubensbrüdern etwas zu und gab einen der Feuerlöscher weiter.
    Nun wichen Glaube, Verwunderung und heiliges Entsetzen der kühlen Logik: Sie mussten das Feuer löschen, bevor es auf die ganze Kirche übergreifen konnte, die eine Menge altes, trockenes Holz enthielt.
    Der sechste Priester handelte als Erster. Er zog den Sicherheitssplint, zielte mit der Düse auf die Füße der Holzfigur und drückte den Griff. Doch es war kein

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