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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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viele, fürchte ich«, antwortete der Chirurg. »Die Uhr tickt. Wir könnten den Kaiserschnitt im unmittelbaren Anschluss an eine Lebertransplantation vornehmen – falls wir das Glück haben, rechtzeitig einen Spender zu finden. Aber ich will Ihnen nicht verschweigen, dass es ein äußerst komplizierter Eingriff ist, der nicht oft vorgenommen wird.«
    »Und wenn er vorgenommen wird?«
    Der Chirurg räusperte sich. »Verläuft er nur selten erfolgreich.«
    Dark blickte in Sibbys bewusstloses Gesicht. Er wusste, was sie gesagt hätte: »Rettet das Baby. Es ist alles, was zählt.«
    Doch er würde diese Entscheidung nicht treffen. Nicht, solange die Chance bestand, dass Sibby sich wieder erholte. Nicht, dass der Chirurg angedeutet hätte, dass diese Möglichkeit bestand. Doch er kannte Sibby nicht und hatte keine Ahnung, was für eine Kämpferin sie war.
    »Soll ich Ihre Frau auf die Liste der dringenden Transplantationen setzen?«, fragte der Chirurg. »Wenn wir auch nur in Erwägung ziehen, es zu versuchen, muss das unverzüglich geschehen.«
    »Wie viel Zeit hat sie noch?«, fragte Dark.
    »Wir haben ein Fenster von ungefähr zweiundsiebzig Stunden. Es sei denn, ihre Wehen setzen vorher ein.«
    »Setzen Sie sie auf die Liste«, entschied Dark.
    Der Chirurg nickte und verließ das Zimmer.
    Dark wandte sich wieder den Geräten zu, die Sibby am Leben erhielten. Maschinen mussten niemals Entscheidungen wie diese treffen. Für Maschinen gab es nur Einsen und Nullen – einfache Berechnungen, die weder moralisches nochemotionales Gewicht enthielten. Eine Maschine muss niemals zwischen einem ungeborenen Kind und der Liebe des Lebens entscheiden.
    Vergiss die Maschinen. Er musste herausfinden, was Sibby wollte. Wieder ergriff er ihre Finger und rieb sie sanft. Ihre Haut war glatt und erschreckend kalt.
    »Sibby«, sagte er leise. »Ich bin es. Ich habe nur ein paar Minuten, deshalb … Ich wollte dir danken. Dafür, dass du mich zum glücklichsten Mann der Welt gemacht hast. Nichts von alledem ist deine Schuld. Wir haben uns ein wunderbares Leben aufgebaut. Wir werden ein wunderschönes Baby haben. Wir werden das hier durchstehen. Und ich werde alles tun, was ich kann, um es wiedergutzumachen.«
    Er stockte, während er für einen Moment seine Gedanken sammelte.
    »Ich liebe dich. Du bist das Einzige, wofür es sich zu sterben lohnt … das Einzige, wofür ich lebe.«
    Sibby war wach. Sie konnte Dark hören. Es war schrecklich für sie, weil sie sich nicht rühren konnte. Sie wusste nicht, wo sie war. Sie konnte nicht einmal ihren eigenen Arm spüren, geschweige denn bewegen.
    Ich habe nur ein paar Minuten, deshalb …
    Sie lauschte, während er sich bemühte, die Worte zu finden, und sie konnte sich sein Gesicht vorstellen. Der Mund offen, dann wieder geschlossen, die Augen unablässig in Bewegung, wie gehetzt. Voller Angst, das Falsche zu sagen. Er war immer noch unendlich vorsichtig in ihrer Nähe, und sie hatte nie den Grund dafür verstanden. Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien: Du kannst nichts Falsches sagen! Sprich mit mir!
    Doch sie musste ihm ebenfalls etwas sagen. Ganz dringend, verzweifelt.
    Hilf mir aufzuwachen.
    Ich muss dir von diesen SMS erzählen, die mein persönlicher Jesus mir schickt, und von all den anderen Dingen, mit denen ichdich nie belästigen wollte … erst jetzt wird mir klar, dass ich sie nicht hätte verschweigen dürfen.
    Du zerbrichst dir bestimmt den Kopf, was auf dem Highway passiert ist, und das bringt mich um. Weil ich weiß, was passiert ist. Ich weiß es. Jemand ist hinter mir her, aber ich war zu stur, mit dir darüber zu reden.
    Und jetzt hat er nicht nur mich, er hat auch unser Baby …

45.
     
     
     
     
    Hancock Park, Los Angeles
     
    Sqweegel fuhr langsam auf den Parkplatz des Minimarkts und strich mit den Fingern über das Lenkrad. Das Latex blieb jedes Mal für einen winzigen Moment kleben, ehe es sich löste. Der vorherige Besitzer des Wagens – das Auto gehörte jetzt Sqweegel – hatte sich wahrscheinlich regelmäßig mit Hamburgern aus dem Drive-In vollgefressen, sich die Finger abgeleckt und dabei Fett über das ganze Lenkrad verteilt. Wenn Sqweegel den Wagen später auf einem leeren Parkplatz verbrannte, würde er ihn zugleich von all diesem Schmutz befreien.
    Genauso, wie er die Jugendlichen befreien würde.
     
    Die vier hatten schon eine halbe Stunde lang vor dem Laden herumgelungert, bisher ohne Glück. Zu viele Penner, die nur schnell in den 7-Eleven

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