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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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war es nicht, worüber Riggins sich den Kopf zerbrach. Die Frage war vielmehr: Hatte Sqweegel die Feder hinterlassen? Das wäre sehr eigenartig. Der Freak, der nie auch nur eine Hautschuppe an einem Tatort hinterlassen hatte, lässt plötzlich eine Vogelfeder zurück? Nein. Es musste eine andere Erklärung geben.
    Vielleicht war ein Vogel durch die zerbrochene Scheibe ins Haus geflogen. Vielleicht war er eine Zeitlang hier im Bad umhergeflattert, bevor er in einen anderen Teil des Hauses geflüchtet war.
    Doch wenn es so war, warum gab es dann nirgendwo sonst Spuren? Oder weitere Federn? Schließlich hatte er Darks und Sibbys Sachen persönlich gepackt.
    Vielleicht war es doch dieses Ungeheuer gewesen. Vielleicht hatte Sqweegel endlich seinen ersten Fehler begangen.
    Während Riggins über diese Möglichkeit nachdachte und das Bad nach weiteren Federn absuchte, klärten sich die Dunstschwaden. Riggins blickte zufällig zum Spiegel – understarrte. Da stand eine Zahl, wie von Kinderhand auf das Glas gemalt.
    Rasch stand er auf, nahm sein Handy und schoss ein Foto, ehe die Schrift verschwinden konnte.
    Dann wählte er eine Nummer.

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39.
     
     
     
     
    Socha Medical Hospital, Los Angeles
    22.05 Uhr
     
    Dark saß im Warteraum, als Riggins eintraf. Er sah verschwitzt und atemlos aus. Offensichtlich war er nach der SMS so schnell hergekommen, wie er konnte. Wie es schien, hatte er unterwegs einige Anrufe getätigt.
    »Wir haben zwei Beamte vor ihrem Zimmer, vierundzwanzig Stunden am Tag«, sagte Riggins. »Außerdem habe ich bereits ein Team damit beauftragt, das Autowrack auf Spuren zu untersuchen.«
    Dark hörte nur mit halbem Ohr zu. Er wusste, dass Riggins ihn zu beruhigen versuchte. Keine Bange, wir haben alles unter Kontrolle. Ihr wird nichts geschehen. Alles wird wieder gut. Die üblichen Lügen.
    Stattdessen war Dark in Gedanken in einem anderen Teil des Krankenhauses, wo Ärzte fieberhaft um Sibbys Leben kämpften. Sie war an einen intravenösen Tropf angeschlossen, ihre Beine waren in Verbände gehüllt, und in ihrem Mund steckte ein Plastikschlauch. Man hatte sie ausgezogen und sofort mit den stabilisierenden Maßnahmen angefangen. Und es gab eine Menge zu stabilisieren: den Kopf, das Herz, die Lungen. Außerdem hatte sie innere Blutungen.
    Nun lag sie auf einem Operationstisch, während Ärzte und Schwestern verzweifelt versuchten, ihr Leben und das ihres Babys zu retten.
    Dark atmete langsam ein, und seine Nase füllte sich mit dem ätzenden Geruch von Desinfektionsmitteln. Er versuchte sich in den Operationssaal zu versetzen, um bei Sibby zu sein. Ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. Doch es gelang ihm nicht, die Stimme aus seinem Kopf zu vertreiben, die er soeben gehört hatte. Die Worte vom anderen Ende der Telefonnummer, die Riggins im Bad auf dem Spiegel gefunden hatte. Der kindliche und doch unheilvolle, bedrohliche Klang. Eine Stimme, wie Dark sie nie zuvor gehört hatte.
    Die Stimme seines Feindes.
     
    One a day will die
    Two a day will cry
    Three a day will lie
    Four a day will sigh … 1
     
    Wieder und wieder rezitierte er diesen Reim. Er klang wie ein verrücktes Kinderlied. Die Verse kamen Dark irgendwie vertraut vor, doch er wusste, dass er den Reim bestimmt nicht auf einem Spielplatz gehört hatte. Woher also kannte er ihn?
    Damals, als er noch auf der Jagd nach Sqweegel gewesen war, hatte es immer nur Reliquien zweiter Klasse gegeben. Dark erinnerte sich an die Einteilung aus dem Unterricht an der katholischen Grundschule. Reliquien zweiter Klasse waren Gegenstände, die von einem Heiligen berührt worden waren. Bibeln, zum Beispiel. Ein Kruzifix. Ein Fetzen von einem Hemd oder einem Gewand. Sqweegels Reliquien zweiter Klasse waren entstellte, zerfetzte, gefolterte Leichen. Botschaften, geschrieben mit dem Blut seiner Opfer. Schränke und Kammern, in denen er sich versteckt gehalten hatte.
    Aber niemals, niemals war es etwas von Sqweegel selbst. Er war immer viel zu vorsichtig gewesen. Viel zu methodisch.
    Mit anderen Worten: Es gab keine Reliquien erster Klasse. Keine Teile des Heiligen selbst. Keinen Knochensplitter. Keine Haarsträhne. Kein Stück von einem Finger- oder Zehennagel. Kein Hautgewebe. Keine Muskelfaser.
    Doch jetzt, endlich, besaßen sie eine Reliquie erster Klasse von Sqweegel. Eine Stimmprobe.
    Nachdem Dark sie gehört hatte, fiel es ihm schwer, sie wieder

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