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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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die braunen Umzugskisten zu öffnen und deren Inhalt zu durchwühlen. Riggins hatte erzählt, er persönlich habe die Sachen eingepackt. Dark hoffte, dass sein Laptop ebenfalls in einer der Kisten war. Er war ein methodischer Denker und musste sich alles auf seine Weise zurechtlegen. Der Computer half ihm dabei.
    Dark öffnete die dritte Kiste, in der sich ein rechteckiger Gegenstand befand, eingeschlagen in blaues Krepppapier. Er wickelte den Gegenstand aus. Der Anblick ließ ihm den Atem stocken.
    Ein Foto von Sibby, bevor sie sich kennen gelernt hatten, aus der Zeit, als Sibby noch professionelle Tänzerin gewesen war. Es war das erste Foto, das er von ihr bekommen hatte – nach heftigem Drängen. Dark liebte es, Sibby beim Tanzen zuzuschauen. Er liebte es, sie zu beobachten, wenn sie sich durch ein Zimmer bewegte.
    Als sie nachgegeben und ihm das Foto geschenkt hatte, hatte er es stundenlang betrachtet und herauszufinden versucht, was genau ihn so sehr daran faszinierte. Es war kein bestimmtes Detail, kein körperlicher Vorzug. Es war vielmehr Sibby als Ganzes. Sibby beim Tanzen – der wundervollste Anblick, den er jemals erlebt hatte.
    Vorsichtig wickelte Dark das gerahmte Foto wieder ein. Seine Finger zitterten dabei ein wenig. Er versuchte, das Papier nicht zu zerreißen und keinen Hinweis zu hinterlassen, dass er das Bild ausgepackt hatte. Er legte es zurück in die Kiste, und seine Finger streiften über Sibbys alte Ballettschuhe, die inmitten der Erinnerungen an ein glückliches gemeinsames Leben ruhten.
    Dann verschloss er den Karton und drückte das Klebeband wieder fest.
    In der vierten Kiste fand er eine weitere Erinnerung – ein gerahmtes Foto, das sie beide im vergangenen Sommer zeigte, als ihr Verhältnis allmählich enger geworden war. Sibby trug ein hauchdünnes gelbes Kleid. Dark mochte dieses Kleid; er liebte es, wie es ihren Körper betonte; er liebte die Erinnerung, wie er es ihr ausgezogen hatte, als sie später an jenem Tag in ihr Haus zurückgekehrt waren …
    Dieser wunderschöne Körper, der jetzt von Wunden übersät war.
    Dark riss sich zusammen. Sich in Erinnerungen an Sibby zu verlieren, half ihnen beiden nicht weiter.
    Er musste wieder an den Fall, und sei es nur, um sich abzulenken, während er darauf wartete, dass Sibby aus dem Koma erwachte.
    Kurze Zeit später hatte er die Kiste gefunden, die alles enthielt, was er brauchte. Laptop. WLAN-Drucker. Papier. Stifte. Dark setzte sich mit untergeschlagenen Beinen in sein neues Wohnzimmer, im Licht einer einzelnen Tischlampe, die neben ihm auf dem Boden stand. Alles andere auf der Welt verblasste.
    Dann war er allein mit den Indizien.
    Er wusste, dass er die Antwort in Sqweegels scheußlichem kleinen Mörderreim finden würde.

50.
     
     
     
     
    Dark tippte den Reim in den Computer, vergrößerte die Schrift und druckte alles aus.
     
    One a day will die
    Two a day will cry
    Three a day will lie
    Four a day will sigh
    Five a day ask why
    Six a day will fry
    Seven a day … Oh, my
     
    Dark strich eine Zeile durch:
     
    Six a day will fry
     
    Das bezog sich offensichtlich auf die sechs Priester in der United Methodist Church.
    Und den Jungen aus Hancock Park, die Sqweegel vergewaltigt hatte, galt die Zeile:
     
    Three a day will lie
     
    Trotz Verletzungen im Analbereich hatten die drei Jungen eisern an ihrer Geschichte festgehalten: Sie seien mit denSkateboards unterwegs gewesen und hätten einen Fremden angesprochen, der für sie Bier kaufen sollte. Der Fremde habe Gin als Gegenleistung verlangt. Im Minimarkt habe es aber keinen Gin gegeben, also waren sie zu dem Fremden in seinen Wagen gesprungen und mit ihm zu einem Schnapsladen gefahren. Und dann war ihnen der Erinnerungsfaden gerissen. Mehr konnten sie angeblich nicht sagen.
    Dann aber war einem der Jungen herausgerutscht, dass der Mann einen »weißen Anzug« getragen hätte.
    »Aus was für einem Material?«, hatte Mitchell, hellhörig geworden, wissen wollen.
    »Aus Stoff«, hatte der Junge hastig geantwortet. »So ein dreiteiliger Anzug mit Weste.«
    Seine beiden Freunde hatten diese Aussage bestätigt.
    Doch sie war gelogen.
    Genau wie Sqweegel es ihnen befohlen hatte:
    Three a day will lie.
    Dark starrte die restlichen Zeilen an und versuchte sich einen Reim darauf zu machen. Nicht so sehr aus den einzelnen Zeilen, sondern aus dem Muster. Hakte Sqweegel willkürlich Positionen von einer Liste ab? Oder hatte er eine bestimmte Reihenfolge im Sinn?
    Hatte es etwas zu

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