Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
Muster zu erkennen.«
»Was hast du jetzt vor?«, fragte Constance.
»Ich muss nach New York«, sagte Dark. »Je früher, desto besser.«
»Ist das nicht gefährlich? Wenn er einen Komplizen hat …«
»Nein. In dreißig Jahren hat es keinen Fall gegeben, bei dem wir Hinweise auf einen Partner gefunden hätten oder darauf, dass er eine Aufgabe jemand anderem übertragen hätte. Ich glaube nicht, dass er sich in der Hinsicht geändert hat. Er ist ein Kontroll-Freak. Und in seinen Augen ist niemand würdig, mit ihm zusammenzuarbeiten.«
»Trotzdem«, sagte Constance. »Ich glaube nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in ein Flugzeug zu steigen …«
In diesem Moment summte Darks Blackberry. Er drückte auf die ANNEHMEN-Taste und hielt sich das Gerät ans Ohr. Nach wenigen Sekunden nickte er. »Ja, okay.«
»Was ist?«, fragte Constance, nachdem er das Gespräch beendet hatte.
Doch Dark war bereits aufgesprungen und lief den Gang hinunter.
»Warte! Was ist los?«
»Sibby«, antwortete Dark nur.
59.
Constance folgte ihm durch die langen Gänge von 11000 Wilshire. »Warte auf mich, Dark!«
Endlich blieb er stehen und drehte sich um. »Was ist?«
»Ich fahre dich zum Krankenhaus. Wir können im Wagen weiter über diesen Mörderreim reden, okay? Was nutzt mir ein Leihwagen, wenn ich damit nicht durch die Straßen von Beverly Hills flitzen kann?«
Dark dachte kurz darüber nach; dann nickte er. »Also gut, einverstanden.«
Der Leihwagen war ein klappriger Chevy Uplander Minivan, den Constance ausgesucht hatte, weil sie nicht wusste, ob sie ein halbes Dutzend Agenten durch die Stadt kutschieren musste oder nur sich selbst. Sie hatte nicht erwartet, mit Dark allein in dieser Mühle zu sitzen.
Jetzt, da Dark auf dem Weg zu seiner Frau war und sie beide ein bisschen Zeit für sich allein hatten, außerhalb der Hektik des Einsatzraums, hatte Constance das Bedürfnis, sich nach so langer Zeit mit Dark zu unterhalten.
»Du hast gesagt, dass Sqweegel seine Opfer richtet , um eine Botschaft zu schicken. Dass er auf einer moralischen Mission ist, um die Sünder zu bestrafen.«
»Ja«, sagte Dark.
»Dann hätte ich eine Frage.«
»Und welche?«
»Warum will er dich bestrafen?«
»Ich weiß es nicht. Riggins und ich haben uns diese Frageauch schon gestellt. Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich schon vor Jahren an dem Fall gearbeitet habe und dass er mich als eine Art Seelenverwandten betrachtet.«
Constance wollte rechts auf die Wilshire einbiegen, doch ein SUV zwang sie zum Halten. Obwohl kurz vor Mitternacht, herrschte auf den Straßen noch reger Verkehr.
»Könnte es mit uns beiden zu tun haben?«, fragte sie.
Der SUV fuhr weiter, und Constance bog in die Wilshire ein.
»Was zwischen uns beiden war, ist lange her«, sagte Dark.
»Und außer dir und mir weiß niemand davon?«
»Niemand.«
Dark hatte ebenfalls an seine Beziehung zu Constance gedacht. Er hatte viele schwarze Flecken auf der Seele, doch die Geschichte mit Constance bereitete ihm die meisten Schuldgefühle. Er war damals nicht er selbst gewesen, sondern ein Zombie, ein lebender Leichnam, der sich eine Nacht lang vorgemacht hatte, noch ein Mann zu sein.
Aber was damals geschehen war, lag in der Vergangenheit, und dort würde es auch bleiben.
Oder?
»Hi«, sagte Sibby matt.
Sie hatte sich Sorgen gemacht, ihre Stimmbänder könnten nach dem langen Schweigen nicht mehr funktionieren, doch wie sich nun zeigte, war ihre Befürchtung unbegründet.
»Hallo, Sibby.« Dark ergriff ihre Hand.
Der letzte Tag war für Sibby verschwommen gewesen, wie ein nebelhafter Traum: Ärzte, IV-Schläuche, aufgeregte Stimmen, piepsende Maschinen, dann die Neuigkeiten über den Unfall und der Kampf um das Überleben des Babys. Alles wirkte irgendwie fern von ihr, als hätte sie gar nichts damit zu tun, oder als sähe sie eine Krankenhausserie im Fernsehen, und all das Schreckliche wäre einer anderen Frau passiert.
Aber das alles zählte jetzt nicht mehr. Jetzt war Steve da.
Sibby berührte mit den Fingerspitzen seine Hand. Es fühlte sich wunderbar an. Sie roch sein Shampoo und den vertrauten Weichspüler in seiner Kleidung.
»Willkommen unter den Lebenden«, sagte er. »Die Ärzte sagen, es ist alles in Ordnung, und dem Baby geht es auch gut. Wie fühlst du dich?«
»Ziemlich mies«, sagte sie.
Obwohl die Ärzte und Pfleger ihr erzählt hatten, was passiert war und welche Unfallfolgen sie davongetragen hatte, konnte
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