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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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gefährlich für die Schifffahrt, zu unberechenbar, das Risiko zu hoch. Erst in den letzten Jahren hatte die moderne Navigationstechnik den Leuchtturm von Cape Mendocino überflüssig gemacht. Nun wartete er auf seine Restaurierung, falls sich die nötigen Mittel fanden.
    Im Innern der rostigen Hülle befand sich Hilda. Und bei Hilda waren die Killer.
    Abdulias zweite SMS war kurz gewesen:
    LEUCHTTURM MENDOCINO – ALLEIN
    Bei dem Gedanken daran, dass Hilda von diesen Wahnsinnigen gefangen gehalten wurde, drehte sich Dark der Magen um. Hilda war geduldig mit ihm gewesen, selbst als er die Fassung verloren und ihren Laden demoliert hatte. Hilda hatte ihn gerettet, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Nicht einmal Geld für das Kartenlesen hatte sie genommen.
    Er durfte nicht zulassen, dass ihr ein Leid geschah.
    Deshalb waren sie nun in einem Piper Tech Chopper unterwegs in den Norden Kaliforniens. Dark würde irgendwo in der Nähe des Leuchtturms aussteigen.
    »Das ist doch Wahnsinn!«, protestierte Lisa. »Du bist tot, sobald du auch nur einen Fuß in dieses Ding setzt. Genauso wie deine Freundin, die Kartenleserin.«
    »Wenn sie einen Hubschrauber sehen, ist Hilda tot«, erwiderte Dark. »Wenn ich zu Fuß auftauche, habe ich wenigstens eine Chance, mein eigenes Leben zum Tausch gegen das ihre anzubieten.«
    »Warte wenigstens, bis ich ein Kommando zusammengestellt habe.«
    »Keine Zeit. Abgesehen davon hat Abdulia mich verlangt. Wenn sie mich nicht bekommt, wird sie sich an Hilda rächen.«
    Lisa biss sich auf die Unterlippe. »Das gefällt mir alles nicht. Gib mir fünfzehn Minuten, und ich habe einen Kampfhubschrauber hier, der diese Killer mitsamt dem Leuchtturm von der Klippe bläst.«
    Dark nahm an, dass die Killer genau das erwarteten. Hilda hatte ihm erklärt, die Todeskarte stünde genauso sehr für einen Neuanfang wie für das Ende. Man muss sich opfern, um neu geboren zu werden.
    Er durfte nicht zulassen, dass Hilda zusammen mit diesen Psychopathen starb.
    »Nein«, sagte er. »Ich muss allein hinein. Du hast mich in diese Sache reingezogen. Jetzt lass mich sie auch beenden.«
    Lisa sah ihn für einen langen Moment an, bevor sie resigniert seufzte. »Jetzt mache ich es schon wieder. Ich lasse meine Gefühle dazwischen. Und da sagen die Leute, ich sei oberflächlich.«
    Bevor Dark aufbrach, ließ Lisa ihn die kugelsichere Kleidung anziehen, die sie in Fresno organisiert hatte. Das Zeug war schwer, doch Dark würde damit zurechtkommen. Er überprüfte seine Waffe und schob sie in ein Halfter, das er im Rücken am Gürtel befestigt hatte. Für einen verrückten Augenblick wünschte er sich, er hätte einen Latex-Anzug wie den von Sqweegel.

91.
    Johnny Knack hatte sich nie danach gedrängt, in ein Kriegsgebiet zu gehen. Das war seine goldene Regel: nur Aufträge in der Heimat. Er vermied sogar Reisen nach Großbritannien wegen der IRA. Eine seiner größten Ängste war es, vom Rand einer Story fortgerissen und mitten in das gewalttätige, brodelnde Zentrum der Geschichte geworfen zu werden. In der einen Minute stellte man eine Frage, und in der nächsten schon atmete man die Luft durch eine stinkende schwarze Kapuze, auf den Knien, ohne zu wissen, ob jemand Anstalten machte, einem den Kopf abzuschlagen oder einen mit einem Besenstiel zu vergewaltigen, live im Internet. Oder vielleicht beides, such dir aus, was zuerst kommt .
    Deswegen Knacks Maxime: kein Irak, kein Kabul, keine koreanische Grenze, kein Indien, kein Pakistan, nicht einmal Nordirland.
    Doch Knack wusste auch: Je mehr Anstrengungen man unternahm, um einer Sache aus dem Weg zu gehen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen am Ende doch einholte.
    So war das Leben.
    Wie beispielsweise in diesem Moment: gefesselt an einen Stahlrohrstuhl. Den rechten Arm hinter dem Rücken, verbunden mit einer Schlinge um den Hals. Wenn er versuchte, den Arm herunterzunehmen, um die Muskeln ein wenig zu entspannen, lief er Gefahr, sich zu strangulieren.
    Der linke Arm mit der Handfläche nach oben, gefesselt an die Stuhllehne. Zuerst hatte die exponierte Hand ihm Todesangst eingejagt. Es gab keine schlimmere Folter für einen Journalisten, als bei der Verstümmelung der Hände zusehen zu müssen.
    Doch das irre Miststück benutzte kein Messer. Stattdessen befestigte sie Knacks eigenen digitalen Rekorder mit Klebeband in seiner Hand, sodass er die Aufnahmefunktion des Geräts jederzeit mit dem Daumen ein- und ausschalten konnte.
    »Was soll das

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