Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
während ringsum die Sprengladungen hochgingen?
Sie hat dich gesucht, deswegen ist sie hier.
»Constance«, sagte er, während er neben ihr kauerte und den Finger an ihren Hals drückte. Er wiederholte ihren Namen, schrie ihn beinahe, und spürte, wie sein Blut heiß wurde, als hätte man ihm Napalm injiziert.
Constances Augenlider flatterten. Dann schaute sie ihn an.
»Steve …?«
Dark atmete auf, beugte sich vor und küsste sie erleichtert auf die Stirn. Er konnte nicht noch jemanden verlieren, der ihm nahestand. Nicht so. Nicht an eines dieser Monster.
»Ich bringe dich hier raus«, sagte er.
Constance zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. »Nein, dann müsste ich dich verhaften.«
Dark starrte sie verwirrt an. Constance streckte die Hand aus und berührte sein Gesicht, um ihm zu zeigen, dass sie bei klarem Verstand war, trotz des heftigen Aufpralls mit dem Kopf auf den Beton. Sie verstand Dark und seine Gabe besser als irgendjemand sonst.
»Geh«, sagte sie. »Geh und schnapp dir diesen verdammten Mistkerl.«
89.
Draußen klopfte Dark sich den Staub aus der Kleidung. Überall waren Löschzüge zu sehen, Streifenwagen, Fahrzeuge des Katastrophenschutzes und Übertragungswagen von Fernsehstationen. Statt sich mit zielstrebigen Schritten zu bewegen, wankte Dark in gespielter Benommenheit, um inmitten der zahlreichen geschockten Menschen nicht aufzufallen. Sein Gesicht war verschmiert mit Ruß und Asche.
Wenn ihn jemand erkannte, war alles aus. Es war den Maestros tatsächlich gelungen, ihn wie den Psychopathen aussehen zu lassen, der hinter all den Morden steckte. Es gehörte nicht mehr viel dazu, ihn auch mit den Explosionen im Niantic Tower in Verbindung zu bringen. Vielleicht kam irgendjemand sogar auf den Gedanken, er hätte die Bomben gelegt, um als Held dazustehen.
Dark drehte sich um und warf einen Blick auf das riesige Bauwerk. Aus mehr als einem Dutzend Fenstern quoll dichter Rauch; dahinter züngelten die Flammen. Doch der Turm stand noch. Offenbar war es gelungen, genügend Pakete in den Keller zu verfrachten. Roger Maestro hatte zwar an mehreren Stellen Feuer gelegt und eine Panik ausgelöst, ansonsten aber hatte er versagt.
Die Reparaturen würden Millionen verschlingen, doch der Niantic Tower würde nicht einstürzen.
Draußen auf der Plaza warf Dark einen Blick auf zwei Männer im Heck eines Rettungswagens. Sie hatten Sauerstoffmasken vor den Gesichtern und sahen aus, als könnten sie Vater und Sohn sein. Der ältere Mann trug ein aufgeknöpftes weißes Hemd, der jüngere einen grauen Mantel und eine schwarze Jeans. Dark fühlte sich an die Turmkarte aus dem Tarot erinnert und die beiden herabstürzenden Gestalten. Es hätten durchaus diese beiden Männer gewesen sein können, doch so weit war es Gott sei Dank nicht gekommen.
Das Schicksal konnte also doch beeinflusst werden.
Dann weckte etwas anderes auf der Plaza, direkt vor dem Gebäude, Darks Aufmerksamkeit. Ein Mann, der von zwei uniformierten Sanitätern an den Armen getragen wurde. Zuerst sah es aus, als wäre er tot, doch plötzlich zuckte und wand er sich und riss sich von seinen beiden Rettern los. Er machte ein paar Schritte, sank auf die Knie, beugte sich vornüber und erbrach sich heftig. Dann schüttelte er den Kopf und winkte den Sanitätern, wegzubleiben. Schließlich erhob er sich wieder.
In diesem Moment erkannte Dark den Mann: Es war Riggins, sein ehemaliger Boss. Er wollte ins Gebäude zurück, zweifellos, um nach Constance zu suchen, doch die beiden Sanitäter packten ihn bei den Armen. Ein dritter versuchte ihm eine Sauerstoffmaske überzustülpen. Riggins reagierte, indem er die Arme wegriss, den Sanitäter mit der Sauerstoffmaske umstieß und im Turm verschwand.
Dark wäre ihm am liebsten hinterhergerannt und hätte ihn aufgehalten, denn es war glatter Selbstmord, doch er wusste, dass es vergeblich war. Ein Mann wie Riggins ließ sich nicht stoppen.
Und wo steckten Roger und Abdulia Maestro? Sicher trieben sie sich hier irgendwo in Sichtweite des Niantic Tower herum. Wahrscheinlich wollten sie zuschauen, wie der Turm einstürzte.
Dark taumelte über die Plaza, während er die Bürgersteige, die Hausecken und die Fenster der Cafés in Straßenhöhe absuchte. Saßen die Maestros irgendwo und tranken in aller Seelenruhe Kaffee, während sie das Chaos auf der anderen Seite beobachteten? Nein. Unsinn. Such nicht nach Paaren. Roger war mit ziemlicher Sicherheit noch beschäftigt. Abdulia würde allein das
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