Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
einem Auge die Wendeltreppe beobachtete. »Das ist es also, was Sie die ganze Zeit gewollt haben? Sie hätten mich vor zehn Tagen rufen sollen – es hätte uns beiden eine Menge Ärger und Mühen erspart.«
Abdulia lächelte. »Du weißt, dass es nicht anders ging. Aktionen bedeuten gar nichts, solange du nicht willens bist, alles dafür zu opfern, einschließlich dein Leben. Du bist mein dunkler Ritter. Der Tod, der stolz auf einem Schimmel daherreitet.«
»Sie denken, dass ich der Tod bin?«
»Warum sonst hätten sich unsere Wege kreuzen sollen?«, erwiderte Abdulia. »In dem Moment, als ich dein Gesicht sah … als ich deinen Namen hörte, da wusste ich, dass du das Schicksal bist. Ich wusste, dass du uns bis zum Ende folgen würdest. Du gibst niemals auf. Niemals.«
Dark nickte in Richtung von Hilda, die immer noch bewusstlos am Boden lag.
»Warum haben Sie die Frau in die Sache hineingezogen? Sie hat nichts mit allem zu tun.«
»Sie hat alles damit zu tun«, widersprach Abdulia. »Du hast ihren Rat gesucht, du hast die ganze Nacht in ihrem Laden verbracht. Ich war da. Ich habe dich beobachtet, als du an jenem Abend hereingekommen bist. Ich habe dich beobachtet, als du gegangen bist, im frühen Morgengrauen. Hilda hat dich in die Welt des Tarot eingeführt, und ich wusste, dass sie dich hierherbringen würde, um deine Bestimmung zu erfüllen.«
Also war es keine Paranoia gewesen – und auch nicht Lisa – in jener Nacht in Venice Beach. Abdulia hatte ihn beschattet, von jenem Moment an. Johnny Knack hatte ihn in Philadelphia fotografiert und die Aufmerksamkeit der Killer auf ihn gelenkt.
Dark warf einen Blick auf den gefesselten Reporter.
»Und Knack ist hier, damit er zusieht, wie ich Sie töte?«
»Die Welt muss wissen, was es bedeutet, sein Schicksal anzunehmen. Man wird mein Beispiel studieren und daraus lernen.«
»Dafür hätten Sie mich hier aber nicht gebraucht«, sagte Dark. »Sie hätten Ihren Mann fragen können. Er hat massenweise Menschen erschossen. Er ist ein Ass, wenn es um das Töten geht.«
»Er hätte mir niemals etwas getan. Roger liebt mich viel zu sehr. Aber du bist anders, Steve Dark. Als du in unseren Weg geraten bist, habe ich alles über dich gelesen. Du bist der geborene Killer. Dein Leben war dazu bestimmt, sich mit unserem zu überschneiden.«
Darks Finger spannte sich um den Abzug. Er war schon früher an diesem Punkt gewesen – auf der Schwelle. Und wieder einmal stand er vor einer Psychopathin, verantwortlich für den Tod von Menschen, die Dark nicht gleichgültig gewesen waren. Und wieder hielt er eine Waffe in der Hand. Er hörte Sqweegels spöttische Stimme, die beleidigenden Worte: Es macht keinen Spaß, solange du dich nicht wehrst. Also komm schon, los! Kämpfe! Die ganze Welt schaut dir dabei zu.
»Tu es, Dark«, flüsterte Abdulia. »Erschlag das Monster. Verdiene dir deine Belobigung. Deinen Orden. Ist es nicht das, was du die ganze Zeit gewollt hast? Deinen Kollegen beweisen, dass du keine beschädigte Ware bist? Dass du es auch allein schaffen kannst? Dass es das ist, was dir für dein Leben vom Schicksal bestimmt war? Also tu es endlich!«
Dark kam zur Besinnung. Das war nicht Sqweegel. Das war ein durchgeknalltes Weibsstück, das glaubte, die Tarot-Karten würden sie zum Töten auffordern. Sie hatte einen Killersoldaten zum Ehemann, der jeden ihrer Befehle blind befolgte.
Nein, die Maestros waren keine Monster aus seinen schwärzesten Alpträumen, sie waren bloß ein psychopathisches Pärchen, das vom Spielfeld genommen werden musste.
Dark senkte die Waffe.
»Sie glauben, dass es Ihnen Frieden verschafft, wenn Sie den Karten folgen. Ist es das, Abdulia?«, fragte er.
»Das Schicksal verlangt, dass ich sterbe. Weil ich zugelassen habe, dass mein Sohn Zachary gestorben ist. Ich bin genauso schuldig wie alle anderen – die Krankenschwester, der Priester, all die Gierigen, Eitlen und Hochmütigen. Du hast eine Tochter, Steve Dark. Sicher weißt du, welche Strafe ich verdiene.«
»Sie irren sich«, entgegnete Dark. »Sehen Sie das denn nicht? Sie und Roger sind gefangen, wie in der Teufelskarte. Sie könnten die Fesseln mit Leichtigkeit abstreifen, aber Sie haben beschlossen, sich versklaven zu lassen. Es muss nicht so sein.«
Abdulias Augen weiteten sich. Blut schoss ihr in die Wangen. Ihr Gesicht schien vor Wut beinahe zu explodieren.
»WAGE ES NICHT, SO ÜBER DIE KARTEN ZU REDEN!«
»Sie wissen, dass ich recht habe.«
»DU WIRST MICH
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