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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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wie im Fall des Special Circs Agent Jeb Paulson. Was hatte die Stimme der Vernunft Paulson zu sagen versucht? Hatte der Killer versucht, ihn zu warnen? Ihn von den Ermittlungen abzuhalten? Und falls ja, hatte Paulson die Warnung ignoriert und dafür mit dem Leben bezahlt?
    Die Drei der Kelche machte die Morde an den Studentinnen in West Philly deutlicher. Die Kelche standen für Freundschaft und Kameradschaft, Feiern und Ausgelassenheit – und für ein Band, eine Übereinkunft, ein gemeinsames Ziel. Die Karte konnte allerdings auch für das Gegenteil stehen, erklärte Hilda, und aus dem Feiern und der Ausgelassenheit konnten Isolation und Trübsinn werden.
    Die Zehn der Schwerter schließlich stand für die Vergeblichkeit allen Strebens, für das Versagen des Intellekts, sich selbst zu retten. Ein Mann wie Senator Garner hatte von seinem Intellekt gelebt; er hatte das Geschick des Landes mitbestimmt. Doch am Ende hatte ihn sein Intellekt im Stich gelassen, als seine primitiven Triebe ihm in den Rücken gefallen waren. Die Freuden des Fleisches gegen die Logik des Verstandes.
    Genauso, wie die Sequenz der Karten zu Darks Leben passte, so beschrieb jede davon jedes Mordopfer. Die Opfer und die Methoden ihrer Ermordung waren nicht willkürlich ausgewählt worden. Sie passten perfekt zueinander. Es gab ein Muster. Der Mörder erzählte eine Geschichte.
    Was war die Gemeinsamkeit, die alles miteinander verband? Und wie würde es weitergehen?
    Und was verband Darks Leben mit dieser Kette von Morden? War es bloß Schicksal? Zufall?
    Oder steckte etwas Tieferes dahinter?
    Einige Zeit später stand Dark vor Sibbys Grab. Obwohl es nur ein paar Meilen entfernt war, hatte er es lange Zeit nicht mehr besucht. Sie hatte immer die verblüffende Fähigkeit besessen, ihn aus seinem eigenen Kopf zu holen, sodass er die Dinge mit größerem Abstand und klarer sehen konnte. Sie hatte seiner Seele gutgetan wie nichts sonst auf der Welt. Der Anblick ihres Grabes war eine schmerzvolle Erinnerung daran, wie unglaublich verloren Dark sich ohne sie fühlte.
    Aber diesmal war es anders. Dark steckte sich eine Zigarette an und dachte über die Ereignisse der vergangenen Nacht nach. Darüber, wie viele Erinnerungen Hilda in ihm geweckt hatte, wie sie ihn gezwungen hatte, sich zu stellen.
    Dark lächelte melancholisch. »Du hast es die ganze Zeit gewusst, stimmt’s?«, sagte er leise.
    Das Gras um ihren Grabstein bewegte sich.
    »Ich weiß, ich weiß. Ich wollte damals nicht mitgehen. Du hast mich angefleht, es wenigstens zu versuchen, aber ich war ein halsstarriger Narr. Ich war ziemlich gut als Narr.«
    Sibby – falls sie irgendwo zuhörte – weigerte sich zu antworten.
    Aber das war auch gar nicht nötig. Dark hätte damals, vor Jahren, auf sie hören und ihr in den Tarot-Laden folgen sollen. Vielleicht hätte er viel früher einen nüchternen Blick auf sein Leben geworfen. Vielleicht hätte ihm das eine Menge Leid erspart …
    Er schnippte seine Zigarette weg und kauerte vor Sibbys Grabstein nieder. Legte die Hand auf den Stein. Er war warm von der Sonne.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er.
    Sibby hatte Darks Beruf nie gemocht. Die Bibliothek über Serienkiller in seiner Wohnung war ihr unheimlich gewesen, und sie hatte nie von irgendwelchen alten Fällen hören wollen. Doch sie hatte auch gewusst, dass er in seinem Job der Beste war.
    Darks Blick fiel auf den Namen seiner Frau, eingemeißelt im Marmor.
    Hatte sie ihn in Hildas Tarot-Laden gelotst? Gab sie ihm jetzt die Rückversicherung, die er selbst nicht finden konnte?
    Falls ja, dann war es alles, was er gebraucht hatte.
    Das Wissen, dass er den Killer schnappen konnte, ohne sich unterwegs selbst zu verlieren.

41.
    Myrtle Beach, South Carolina
    Inzwischen arbeitete Riggins praktisch ohne Schlaf. Was er am wenigsten brauchte, war der Anblick des faltigen, nackten Arsches eines toten Senators. Insbesondere eines Mannes wie Garner. Riggins hatte ihn zu Lebzeiten nicht leiden können, und es fiel ihm schwer, nun für den Toten Mitleid zu empfinden, der abgeschlachtet in einem luxuriösen Ferienort aufgefunden worden war. Er sah aus wie ein Stück gespickte Hähnchenbrust, die jemand zu lange in der Sonne hatte liegen lassen.
    Und doch war es genau das, was Constance von ihm verlangte – einen genauen Blick auf den Hintern des Toten zu werfen.
    »Bücken Sie sich tiefer, damit Sie es besser sehen können«, forderte sie ihn auf.
    »Können Sie mir nicht einfach sagen, was es

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