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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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hindurch hatte es immer wieder diese unheilige Verquickung von Beruflichem und Persönlichem gegeben, und dabei hatte er alles verloren, was ihm lieb und wichtig gewesen war. Bevor Dark eine Chance hatte, Nein zu sagen, begann Hilda, die Karten in Gestalt eines Kreuzes aufzudecken.
    Zuerst:
    Der Gehängte.
    Gefolgt von:
    Der Narr .
    Und:
    die Drei der Kelche .
    Dark starrte auf den Tisch hinunter. Er konnte nicht mehr atmen. Irgendjemand hatte sämtliche Luft aus dem Zimmer gepumpt. Selbst die flackernden Kerzenflammen schienen um Sauerstoff zu ringen.
    Hilda bemerkte sein Unbehagen und hielt inne. »Stimmt etwas nicht?«
    Drei der Mordszenen, in der exakten Reihenfolge. Entweder war das hier ein abgekartetes Spiel, oder diese Frau hatte die Zeitungen mehr als gründlich gelesen und schwindelte ihm etwas vor. Die Chance, dass genau diese Karten ausgeteilt wurden, in genau dieser Reihenfolge …
    »Die Karten entsprechen bis hierher den Morden«, murmelte Dark, hob den Kopf und blickte Hilda an. »Wie haben Sie das gemacht? Sind die Karten gezinkt?«
    Hilda lehnte sich zurück. Das Lächeln war verschwunden. Entweder war sie eine geschickte Schauspielerin, oder sie begriff die Bedeutung der drei Karten auf dem Tisch tatsächlich nicht.
    »Ich kann nicht zaubern, Mr. Dark«, sagte sie. »Ich habe lediglich die Karten gemischt. Sie haben abgehoben, mehrfach sogar. Jetzt ist es Sache des Schicksals, die restliche Geschichte zu erzählen.«
    Mit drei weiteren Karten beendete Hilda das keltische Kreuz:
    Die Zehn der Schwerter.
    Die Zehn der Stäbe.
    Die Fünf der Pentakel.
    Anschließend legte sie vier weitere Karten auf den Tisch:
    Das Rad des Schicksals.
    Der Teufel.
    Der Turm.
    Der Tod.
    Dark prägte sich die Karten genau ein. Zehn, fünf. Stäbe, Pentakel. Das war einfach. Genau wie die zweite Sequenz: Rad, Teufel, Turm, Tod. Er bastelte sich rasch einen Merksatz zurecht: Wer das Rad gegen den Teufel dreht, landet im Turm, wo er dem Tod begegnet .
    Doch jetzt war es Hilda, die eine verwirrte Miene zeigte.
    Und nun war es Dark, der sich erkundigte: »Stimmt etwas nicht?«
    »Sehen Sie sich dieses keltische Kreuz an«, flüsterte Hilda. »Sechs Karten aus der Großen Arcana und eine aus jeder Kleinen. In all den Jahren habe ich noch nie so eine Kombination gesehen …«
    Dark starrte Hilda an. »Und? Was bedeuten diese Karten?«
    Sie zögerte, bevor sie antwortete. »Es war Ihnen bestimmt, hierherzukommen.«

40.
    Die Sitzung dauerte bis zum nächsten Morgen, bis nach Sonnenaufgang. Wie versprochen bekam Dark eine persönliche Deutung. Hilda erklärte ihm in allen Einzelheiten den Sinngehalt jeder Karte, bevor sie sich der nächsten zuwandte.
    Die Sitzung dauerte vor allem deshalb so lange, weil jede Karte eine explosive Erinnerung auszulösen schien. Mit jeder neuen Karte wuchs in Dark die Überzeugung, keinem Trickbetrug aufgesessen zu sein. Die zehn Karten waren auf eine sehr reale und fundamentale Weise mit seinem Leben verbunden. Alles hatte eher den Charakter einer Therapiesitzung als einer okkulten Lesung.
    Zuerst versuchte Dark noch, die Karten und ihre Implikationen ins Lächerliche zu ziehen. Was denn, das alles sagen diese Karten? Doch Hilda ließ sich nicht beirren, nahm sich die Zeit, die sie brauchte, und stellte einfache Fragen, die in Darks Gedächtnis die Schleusen öffneten. In welchem Schlüsselmoment Ihres Lebens waren Sie der Narr? Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie bei der Special Circs angefangen haben? Sind Sie bereit, über Ihre schlimmste Erinnerung zu reden?
    Die Karten boten erschreckenderweise auch Erkenntnisse zu den ersten vier Morden.
    Der Gehängte, erklärte Hilda, stand für die Geschichte von Odin, dem Gott, der sich selbst verstümmelte, um Wissen zu erlangen, das er anschließend mit den Menschen teilte. Sein Leiden war ein Opfer für das größere Wohl der Allgemeinheit. Also hatte Martin Green – Mitglied eines hochrangigen Expertenausschusses – bestimmtes Wissen erlangt. Sein Tod diente demzufolge auch dem Wohl der Allgemeinheit.
    Der Narr war jemand, der mit all seinen weltlichen Besitztümern über der Schulter zu einer neuen Reise aufbrach, die Rose der Spontaneität in der Hand, während die Sonne der Erleuchtung auf ihn schien. Der Hund an der Seite des Narren war die Stimme der Vernunft, die ihn drängte, Acht zu geben. Falls er unvorsichtig war, konnte es passieren, dass er über eine Klippe in den Abgrund stürzte – oder vom Dach seines Hauses auf die Straße,

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