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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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hatten sich gegenseitig ein Versprechen gegeben. Ganz gleich, was geschah – sie würden Steve Dark nicht töten.
    Beide hatten lange genug flüchtige Verbrecher gejagt, um zu wissen, dass jemand, der in die Enge getrieben worden war, völlig unberechenbar sein konnte. Kein einziges Mitglied ihres Teams würde dies zugeben, doch die beste Taktik bestand darin, zuerst zu schießen. Sollten die Anwälte sich hinterher streiten. Diese unausgesprochene Regel hatte nicht lange nach den Sqweegel-Morden ihren Einzug gehalten. Viele Verdächtige wurden nur noch tot hereingebracht. Riggins war jedes Mal gezwungen, öffentlich Rede und Antwort zu stehen, doch insgeheim applaudierte er seinen Leuten.
    Vor fünf Jahren hätte ein derartiges Vorgehen bei Constance noch nacktes Entsetzen ausgelöst. Doch sie hatte den Sqweegel-Fall erlebt. Außerdem – bis sie und ihre Kollegen ein Monster erst einmal in die Ecke getrieben hatten, waren sie mehr als überzeugt von dessen Schuld.
    Bei Dark jedoch …
    Wie üblich schwieg Riggins zu allem. Doch er musste gar nichts sagen. Constance verstand sich auch allein gut darauf, die Teile zu einem Bild zusammenzusetzen. Der Steve Dark, den sie kannte – der Mann, der sie ausgebildet und für kurze Zeit geliebt hatte –, existierte nicht mehr. Inzwischen bewohnte etwas anderes seinen Körper. Vielleicht war es geschehen, als er erleben musste, wie das Ungeheuer seine Frau umgebracht hatte. Vielleicht war ein wenig von dem Monster aus Sqweegel entkommen und hatte seinen Weg in Darks Inneres gefunden.
    Constance hielt ihre Glock im zweihändigen Standardgriff, alles genau nach Vorschrift.
    Doch nichts in den Vorschriften sagte, wie man die Hecktüren eines Vans öffnete in der Erwartung, auf den Mann zu schießen, den man liebte …
    … geliebt hatte …
    … ihm in den Arm oder ins Bein zu schießen in der Hoffnung, dass es ausreichte, um ihn kampfunfähig zu machen, ohne dass er verblutete.
    »Bereit?«, fragte Riggins.
    Constance nickte.
    Sie hatten den Van dank Banners Bemühungen gefunden. Banner hatte die Verkehrsüberwachung von Vegas angezapft und Darks Mietwagen gefunden. Er parkte auf der gleichen Ebene wie der weiße Lieferwagen. Kameras im Innern des Parkhauses zeigten, wie Dark an seinem Mietwagen vorbeigegangen und zusammen mit einer nicht identifizierten Frau in den weißen Van gestiegen war. Constance hatte einen Stich der Eifersucht verspürt: Dark hatte jemand anders gefunden, mit dem er sich bei dieser irrsinnigen Ermittlung zusammengetan hatte.
    Sie hatten keine Zeit gehabt, Verstärkung herbeizurufen – kein FBI, keine Polizei aus Vegas, kein SWAT-Team. Hätten sie sich an die Vorschriften gehalten, hätten sie Dark vielleicht Gelegenheit verschafft, zu entkommen. Constance und Riggins hatten eine stillschweigende Vereinbarung. Dark war ihre Sauerei. Sie mussten selbst aufräumen.
    Riggins übernahm das Öffnen der Hecktür. Seine Hand lag auf dem verchromten Griff, während er lautlos mit den Lippen zählte:
    Eins …
    Zwei …

68.
    »Es ist vorbei, Junge«, sagte Riggins, wobei er mit seiner Sig Sauer auf Darks Brust zielte. »Kommen Sie raus, die Hände hinter dem Kopf. Sie kennen die Vorgehensweise.«
    Dark konnte kaum glauben, was er sah. Sein ehemaliger Chef zielte mit einer Waffe auf ihn. Constance stand neben ihm und hielt ihre Glock auf Lisa Graysmith gerichtet. Dark hatte solche Szenen in der Vergangenheit Hunderte Male miterlebt. Jetzt erlebte er zum ersten Mal, wie es sich anfühlte, wenn man vom FBI festgenagelt worden war und versuchte, sich vor Agents zu rechtfertigen, deren Zeigefinger am Abzug lagen.
    »Riggins, was zur Hölle soll das?«, fuhr er auf. »Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt!«
    »Raus aus dem Wagen, Dark. Machen Sie keine Dummheiten. Wir können auf dem Flug nach Hause darüber reden, klar? Sie kriegen mehr als genug Zeit, alles zu erklären.«
    »Ich gehe mit Ihnen nirgendwohin«, sagte Dark.
    »Sie müssen vor Ihrer Freundin hier nicht den harten Mann spielen.«
    Lisa hob die Hände hinter den Kopf und blickte Dark an. »Beruhigen wir uns alle, okay?«, sagte sie und drehte sich zu Riggins um. »Hören Sie, wir stehen auf der gleichen Seite. Wir arbeiten für die gleichen Leute. Wenn Sie uns eine Chance geben, alles zu erklären, werden Sie es verstehen.«
    »Ah, jetzt wollen Sie mir alles erklären?«, fragte Riggins. »Sicher, nur zu. Das wäre großartig. Ich kann es kaum abwarten. Vielleicht fangen Sie

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