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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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öffentlichen Verkehrsmitteln ein reges Treiben herrschte, welches nur deshalb nicht zu einem völligen Chaos führte, weil es sich auf 24 Stunden erstrecken konnte. Rund um die Uhr waren die Menschen unterwegs um einzukaufen, obwohl man alles übers Datennetz bestellen konnte. Doch dies nutzten eigentlich nur noch die Geräte selbst, um das Notwendigste ins Haus zu bestellen. So sorgten die Kühl- und Küchenschränke selbstständig für immer frische Lebensmittel, doch die Freude am Einkaufsbummel, das Treffen mit Freunden, das Anprobieren neuer Kleidungsstücke, das Fühlen des Materials neuer Taschen und so weiter konnte das Datennetz nicht ersetzen. Ebenso wenig wie zahlreiche Sport- und Spielaktivitäten, zu denen täglich tausende Menschen pilgerten. Auch die Holo-Kinos und Theater waren gut besucht ebenso wie zahlreiche Live-Shows.
    Auch das Zusammenarbeiten mit den Kollegen hatte trotz Datennetzes nicht aufgehört. Zwar waren viele Menschen bei Firmen in ganz anderen Ländern angestellt,aber warum sollte man das nur allein machen? Wer zu Hause arbeitete, lud sich oft und gern zwei, drei seiner liebsten Kollegen ein, machte es sich gemütlich und ging gemeinsam an die Arbeit für den Chef in New York, Peking oder Kapstadt. Manche fanden diese Art zu arbeiten so toll, dass sich seit zehn Jahren schon wieder erste Büros gegründet hatten, also genau das, was das Datennetz eigentlich hatte beseitigen sollen. Wie auch immer, je mehr freie und frei einteilbare Zeit die Menschen durch die Technik hatten, desto voller waren die Städte geworden.
    Die Kinder auf ihren Rollsohlen rollten einzeln und zügig mit dem Strom dahin, wobei sie darauf achteten, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Frank blieb in Thomas’ Nähe, um ihn notfalls ein wenig anzuschieben. Doch Thomas hatte viel zu viel Angst, in dieser fremden Welt plötzlich allein dazustehen, so dass auch er sich ausnahmsweise mal beeilte.
    Auch Ben sah hin und wieder zu Thomas hinüber, während Jennifer sich in Chips Nähe aufhielt. Kosinus fuhr als Zweiter hinter dem alten Mann und schielte hin und wieder nach hinten um sich zu vergewissern, dass alle noch da waren: Chip und Jennifer, kurz dahinter Ben, gefolgt von Frank und Thomas und auch noch …
    Miriam!
    Kosinus drosselte sein Tempo, sah sich zur anderen Seite um.
    Wo war Miriam?
    Kosinus bremste scharf ab.
    Wo, verdammt noch eins, war Miriam?
    Der Alte bemerkte, dass etwas nicht stimmte, drehte sich ebenfalls um. Ein besorgter Blick traf Jennifer, die sich irritiert und suchend umblickte. Auch Ben, Frank, Thomas und Chip hatten nichts mitbekommen.
    Miriam war verschwunden!
    »Verflixt!«, fluchte der Alte, rollte auf Kosinus zu, gab ihm die Anweisung weiterzufahren.
    Kosinus wollte ihr folgen, doch Jennifer weigerte sich sofort. Nie und nimmer würde sie Miriam zurücklassen!
    Bestimmt hatte sie sich nur verlaufen. Sie war doch eben noch da gewesen!
    Jennifer suchte die Schaukasten-Bildschirme ab. Vielleicht stand Miriam wieder vor so einer Wahrsagerin. Zuzutrauen wäre ihr das!
    Aber so sehr Jennifer auch den Hals reckte, von Miriam war nichts zu sehen.
    Jennifer war verzweifelt, stupste vor lauter Ratlosigkeit Ben an. Aber auch Ben wusste nicht, was er unternehmen sollte. In kürzester Zeit taten die Kinder das, was sie laut Anweisung des Onkels genau nicht sollten: als Traube zusammenstehen.
    Verärgert schüttelte er den Kopf, ging aber dann auf die Kinder zu.
    Plötzlich schrie Jennifer gellend auf.
    Der alte Mann zuckte zusammen.
    Jennifer sprang mit einem Satz nach vorn, fuhr erschrocken herum. Irgendjemand hatte ihr ans Bein gefasst!
    »Amlex!«, rief von irgendwo eine scharfe Stimme. Neben Jennifer stand plötzlich eine alte Dame mit zerfurchtemGesicht und weiß-violett gesprenkelter Glatze in einem Anzug, der zwar auch irgendwie transparent war, aber doch nicht zu viel sehen ließ.
    »Verzeihen Sie!«, entschuldigte sich die alte Dame. »Aber ich komme mit diesen Robotern einfach nicht zurecht. Früher hatte ich einen Rauhaardackel, aber die darf man ja nicht mehr halten in der Stadt.«
    Jennifer starrte die Frau an, gaffte von dort hinunter zu ihren Füßen und sah, wie ein kleiner zusammengeschraubter Blechbaukasten auf vier Beinen sein hinteres linkes Bein hob und so tat, als würde er pinkeln.
    »Ist das nicht albern?«, fragte die alte Dame. »Ich wollte ihn so natürlich haben wie möglich und da haben sie ihm eine Pinkelfunktion eingebaut, obwohl dieser bellende Elektronik-Kasten

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