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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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bis zu 6,4 Milliarden Menschen!«
    »Ich wusste nicht einmal, dass der Planet inzwischen so viele Menschen hat!«, staunte Jennifer.
    »Wir haben doppelt so viele!«, korrigierte Chip.
    »Und von so einem Konzern ist dein Alter der Boss?«, fragte Miriam ehrfurchtsvoll.
    Kosinus schüttelte den Kopf. »Nur von Deutschland!«, schränkte er ein. »Die Zentrale sitzt in Peking.« Aber Miriam fand das immer noch gewaltig.
    »Wo sind wir hier eigentlich?«, fragte Thomas, der als Letzter aus dem Kanal geklettert kam und sich enttäuscht umschaute, weil er sich nun in einem Treppenhaus befand, in dem offenbar nicht einmal er etwas finden konnte.
    Der Onkel erklärte kurz, dass es sich um den Eingang zu einem ehemaligen Atombunker handelte, welcher seit Jahrzehnten leer stand und als Raum vollkommen in Vergessenheit geraten war. Irgendwann hattenein paar Jugendliche hier mal rauschende Partys gefeiert, aber dann waren Feste an solch entlegenen Stellen aus der Mode gekommen.
    Heutzutage feierte man in hoch technisierten, gigantisch große Hallen holografische Motto-Partys wie zum Beispiel ›Ritterfeste‹, ›Mars-Partys‹ oder ›Klinik-Dances‹, bei denen dank der Holografie die Räume natürlich perfekt inszeniert werden konnten.
    »Seit einigen Jahren dient der Bunker mir als Unterschlupf«, fuhr der alte Mann fort. »Denn selbstverständlich habe ich meine wichtigen Unterlagen nicht in der Hütte, in der ihr mich besucht habt.«
    Ben kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der alte Mann benahm sich wirklich fast wie ein Geheimagent. Ob der nicht doch ein bisschen durchgedreht war? Er wurde sich unsicher, ob sie dem Mann weiterhin trauen sollten.
    Der alte Mann schien Bens Skepsis zu bemerken. Überhaupt hatte Ben erstaunlich oft den Eindruck, der alte Mann würde ihn besser durchschauen, als ihm lieb war.
    »Es geht nicht darum, sich wie ein Geheimagent aufzuführen«, erklärte der Onkel ohne danach gefragt worden zu sein, »heutzutage ist eine totale Überwachung aufgrund der Technik so immens einfach, dass man sich halt so seine Nischen suchen muss.«
    Jennifer hätte noch einige Fragen gehabt. Zum Beispiel, wer wen weshalb total überwachte. Aber es gab keine Zeit mehr zum Nachfragen. Der alte Mann mahnte zum Aufbruch. Bevor er aber den Ausgangvom Treppenhaus öffnete, überprüfte er noch einmal die Anzüge der Kinder sehr genau, damit niemand versehentlich die Alarmfunktion einschaltete und damit den Wachdiensten unwissentlich per drahtloser Kommunikaton seinen Standort preisgeben konnte.
    »Verflucht!«, schimpfte er plötzlich, als er Miriams Anzug betrachtete. »Dass ich daran nicht gedacht habe! Das hätte ich mir ja denken können!«
    Es dauerte einen Moment, ehe Miriam kapiert hatte, was mit den Anzügen los war. Natürlich waren sie so programmiert, dass die Alarmfunktion dem Labor permanent anzeigte, wo sich die Kinder gerade befanden. Deshalb waren sie ständig verfolgt worden, zunächst auf der Straße, dann in der Schule. Auch im Haus von Kosinus’ Onkel waren die Häscher ja sofort aufgetaucht. Dass daran niemand gedacht hatte!
    »Hier unten im Bunker funktionieren die Dinger zum Glück nicht«, beruhigte der alte Mann. »Da ist die Funkverbindung gestört.«
    Er überlegte einen Augenblick, sah auf das Display seines Anzuges, aber nur, um sich die Zeit anzeigen zu lassen. »Okay!«, sagte er schließlich. »Wir sollten uns zwar so schnell wie möglich zum I.C.I.E. machen, aber ich denke, der kleine Umweg lohnt sich.«
    Statt nun zum Ausgang zu gehen, lief der alte Mann in dem Treppenhaus die Stufen hinunter.
    »Wohin gehen Sie?«, rief Miriam ihm nach.
    »Kommt mit!«, hörte sie den Onkel rufen. »Wir werden den Wachleuten mal einen kleinen Streich spielen!«
    Achselzuckend folgten die Kinder dem alten Mann in seine
Nische
, wie er sie nannte: Er hatte sich den ganzen alten, leer stehenden Bunker als geheime Wohnung eingerichtet.
    Jennifer hätte erwartet, dass man es sich – selbst wenn man in einem alten Atombunker wohnte – dort unten dann etwas gemütlich gemacht hätte. Doch davon konnte keine Rede sein. Schon hinter der ersten schweren Stahltür begrüßte sie das nackte Chaos. Es sah noch hundertmal schlimmer aus als das Durcheinander in der kleinen Hütte. Hunderte alter Zeitschriften lagen auf dem Boden zerstreut.
    »Ich denke, es gibt keine Zeitungen mehr?«, wunderte sich Jennifer.
    »Die sind ja auch von früher!«, rief ihr der alte Mann zu, ohne dass er noch zu sehen war. Zwei

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