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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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mal tun, schiebe ich Ihnen die Waffe in den Arsch und drücke ab.“
    Der Mann lachte. Offensichtlich ließ ihn die Drohung kalt. „Ja, sicher tust du das. Lauf weiter.“
    Joe hatte gesagt, dass er hier nicht hatte arbeiten wollen. Trotz der Vergünstigungen, von denen es mit Sicherheit eine ganze Menge gab, hätte er die sadistische Art, von einem laufenden, sprechenden Computervirus kontrolliert zu werden, nicht ertragen können.
    Dieser Typ dagegen schien damit kein Problem zu haben.
    Gareth wies mit einem Kopfnicken auf eine Tür. „Da hinein.“
    Der Raum dahinter sah genauso aus wie das Zimmer, in dem ich zuvor mit Gareth gesprochen hatte. Nach Level vier hatten sie mir die Augen verbunden und mich mit dem Hubschrauber hierherflogen. Ich könnte mich allerdings auch täuschen. In dem Raum war nichts, was ihn unverwechselbar machte. In dem weißen Zimmer befanden sich lediglich zwei schmale Tische, die zusammengeschoben worden waren. Auf jeder Seite stand jeweils ein Stuhl. Beide waren weiß. Die Monotonie gab dem Moment etwas Seltsames, beinahe Surreales.
    Rogan und ich trugen beide die geborgten Kleider aus dem sicheren Unterschlupf und die schweren Stiefel der Countdown -Uniform. Wir wurden auf die Stühle gedrückt, sodass wir einander anschauten.
    Rogans Narbe leuchtete rot in seinem ansonsten blassen Gesicht. Blut rann ihm an der Seite des Halses entlang, wo der Verbrecher ihn mit der Waffe geschlagen hatte. Bei dem Anblick zog sich mir das Herz zusammen.
    Seine Hände waren genau wie meine noch immer mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt.
    Er sprach kein Wort, und auch ich schwieg. Doch wir hatten genug Zeit miteinander verbracht, sodass ich erahnen konnte, was er dachte.
    Verlier nicht die Hoffnung. Wir sind noch nicht tot.
    Ich würde mein Bestes versuchen.
    „Lasst uns allein“, befahl Gareth und sah die beiden Männer an, die hinter uns standen und die Pistolen hielten, die sich schwarz gegen ihre weiße Kleidung abhoben. „Und schickt ihn herein, wenn er so weit ist.“
    Schickt ihn herein. Ich wandte den Blick von Rogan ab und schaute zur Tür. Wen sollten sie hereinschicken?
    Die Weißkittel verließen das Zimmer, und wir warteten. Es kam mir wie Stunden vor, aber bestimmt waren nur Minuten vergangen, ehe er eintrat. Mir fiel die Kinnlade herunter.
    Oliver.
    Er war definitiv nicht mehr bewusstlos, auch wenn er leicht neben sich zu stehen schien. An seinem Kopf war eine rote Stelle – dort, wo er sich selbst an der Kante eines Computertisches in der Spielhölle ausgeknockt hatte.
    Er trug einen speziellen Zugangsausweis von Ellis Enterprises an seiner ansonsten normalen Kleidung. Er wirkte nicht anders als der Oliver, den ich kennengelernt hatte … Bis auf die Tatsache, dass er sich zu dem Mann gesellte, der uns umbringen wollte.
    Er schaute mich an und runzelte die Stirn, bevor er seine Aufmerksamkeit auf seinen neuen Chef richtete.
    „Oliver?“, brachte ich hervor. „Was tust du hier?“
    Gareth verzog den Mund zu einem Lächeln. „Oliver arbeitet jetzt für mich, nicht wahr?“
    Oliver nickte. „Ja, Sir.“
    Gareth ging auf ihn zu und klopfte ihm zweimal auf den Rücken. „Dieser Junge ist ein Genie. Für Genies ist immer Platz in meinem Team. Ihm wurde vor einer Woche eine Position in dem Unternehmen angeboten, aber seine Verbindung zu dir, Kira, hat ihn plötzlich noch viel interessanter für mich gemacht. Ich habe beschlossen, dass er mein neuer persönlicher Assistent wird.“
    Ich fuhr mit der Zungenspitze über meine mit einem Mal trockenen Lippen und versuchte, zu sprechen. Gareths persönlicher Assistent? Oliver? Ich hatte die Erhebung an seinem Hinterkopf gespürt, wo ihm das Implantat eingesetzt worden war. Und sofort war mir klar gewesen, dass er einen Job in dieser Firma angenommen hatte. Jedoch hatte ich nicht geahnt, dass seine Verbindung zu Gareth so eng sein könnte.
    Bei dem Gedanken fühlte ich mich nicht gerade sicherer.
    Jeder konnte gekauft werden. Selbst jemand, den man eigentlich für einen Freund gehalten hatte.
    Gareths Lächeln blieb. „Zusammen mit nachgewiesenermaßen brillanten Programmier- und Hackerfähigkeiten ist Oliver getrieben, hier erfolgreich zu sein – so wie viele Leute, die man von der Straße geholt hat. Ich bin mir sicher, dass er schon bald in meinen Reihen aufsteigen wird. Ich habe ihm die Möglichkeit jedenfalls versprochen. Ist es nicht so, Oliver?“
    Oliver nickte. „Das stimmt, Sir. Nochmals: Vielen Dank.“
    Gareth

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