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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Weile her. Ich hoffe nur, dass ich sie nicht gelöscht habe.“
    „Wird das Antivirus überhaupt funktionieren?“, hakte ich nach. „Ich kenne mich mit Computern zwar nicht aus, aber hat das Virus sich nicht schon zu weit vorgearbeitet? Im Übrigen steckt es nicht mehr in einem Computer, sondern in einem Menschen.“
    Joe zuckte die Achseln, während er Ordner für Ordner durchsuchte, die wie Blitze aus Licht und Farbe auf dem Monitor auftauchten und wieder verschwanden. „Das ist gut möglich. Doch das Virus befindet sich nicht wirklich in einem Menschen, sondern in dem Chip, der im Kopf der Person eingepflanzt wurde. Und dieses Implantat ist direkt mit dem KI-Server von Ellis Enterprises verbunden. Wenn ihr an den Server kommen könnt, schiebt einfach die Disc mit dem Antivirus rein, startet ihn, und dann könnt ihr, denke ich, ernsthaften Schaden anrichten.“
    „Moment mal“, warf ich ein. „Wir müssen die Disc in das Serverterminal einschieben? Können wir das nicht irgendwie aus der Ferne erledigen – zum Beispiel von hier aus, wenn du dich in das Netzwerk einhacken kannst?“
    „Leider nicht. Sie haben ihr Sicherheitssystem aufgestockt. Wenn ihr den Server nicht erreichen könnt, kann das nicht funktionieren.“
    Rogan ergriff die Rückenlehne von Joes Stuhl, als die Dateien im schnellen Bildlauf über den Monitor liefen. „Ich wünschte, ich wüsste, wo der KI-Server jetztsteht. Früher befand er sich im zweiten Stock.“
    „Jetzt ist er im zweiten Untergeschoss“, entgegnete Joe. „Während ich in der Firma herumgeführt wurde, bin ich daran vorbeigekommen. Ich schätze, der Typ, der mir alles gezeigt hat, hat mir viel mehr erzählt, als es Mr Ellis lieb sein kann.“
    „Kennst du noch mehr Details? Zum Beispiel, in welchem Raum genau der Server untergebracht ist?“, fragte ich.
    „Verdammt, warum kann ich die Datei nicht finden?“ Die Dateien liefen jetzt schneller über den Bildschirm, als ich sie lesen konnte. „Wo habe ich die Antivirusdatei nur abgelegt?“
    „Joe, in welchem Zimmer steht der Server? Erinnerst du dich?“, wiederholte ich ein bisschen lauter. Ich schätzte, dass uns weniger als eine Minute blieb, um hier zu verschwinden.
    „Ja, ich erinnere mich. An dem Raum ist ein Schild befestigt, das ihn als Mr Ellis’ Büro kennzeichnet. Ich weiß allerdings, dass sein echtes Büro im obersten Stockwerk ist. Das Zimmer ist mit einem elektronischen Schloss gesichert – nur bestimmte Angestellte haben Zutritt. Die einzigen Mitarbeiter, die dort rein dürfen, haben einen roten Zugangsausweis, falls das weiterhilft. Das hat sich mir alles so genau eingeprägt, weil ich bei diesem Schildchen denken muss. An mein Blut. Und ich wollte und will nicht, dass mein Blut vergossen wird – weder damals noch heute.“
    In dem Moment hörte ich ein lautes Klopfen an der Tür und erschrak fast zu Tode. Oben auf der Treppe hämmerte jemand mit der Faust an die Eingangstür.
    Sie waren da.
    „Es ist eine solide Tür.“ Joes Stimme zitterte. „Glaubt mir, der Verfolgungswahn bringt euch an unterschiedlichste Orte. Vor allem dunkle, gut gesicherte Orte. Uns bleibt noch eine Minute, ehe sie reinstürmen.“
    Rogans Miene wirkte düster, als er mich anschaute. Jonathan hatte uns eines klargemacht: Falls sie uns je fanden, waren wir so gut wie tot. „Ich halte sie so lange auf, wie ich kann“, erklärte Rogan. „Und du versuchst, zu entkommen. Vielleicht kann ich vernünftig mit ihnen reden.“
    War er verrückt geworden? „Ich glaube kaum, dass sie an einer Unterhaltung interessiert sind. Sie werden dich einfach umbringen.“
    „Sei dir da nicht so sicher. Ich habe so eine Ahnung, dass mein Vater – oder das Ding, das ihn beherrscht – mich ein letztes Mal persönlich treffen will. Er wird erfahren wollen, wie wir das System schlagen konnten. Ich werde sicher erst verhört und dann getötet.“
    Bei dem Gedanken war meine Kehle wie zugeschnürt. „Rogan …“
    „Ich habe die Antivirusdatei gefunden!“, rief Joe und klang erleichtert. „Ich muss sie jetzt nur noch auf eine Disc kopieren.“
    Er zog eine Schublade neben sich auf und durchsuchte den Inhalt. Dann nahm er eine blaue Plastic-CD in der Größe eines Vierteldollars in die Hand, steckte sie in den Schlitz an der Seite des Computers und drückte ein paar Tasten. Im nächsten Moment zog er sie wieder heraus und reichte sie Rogan.
    „Wenn ihr in den Raum gelangt – und ich habe keinen Schimmer, wie ihr das anstellen wollt

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