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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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hatte vorher nicht einmal seinen Nachnamen gekannt. Bis jetzt war mir das gar nicht aufgefallen. Ich war zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen, als mich zu öffnen und mir die Möglichkeit zu geben, jemand anders kennenzulernen. Zumindest, bis ich Rogan getroffen hatte.
    Plötzlich wurden meine Augen groß, sowie ich Olivers Schildchen noch einen Moment länger betrachtete.
    Es war rot.
    Joe hatte gesagt, dass wir jemanden mit einem roten Zugangspass brauchten, damit wir in den Serverraum gelangen konnten.
    „Wie viel Zeit bleibt uns, ehe jemand herausfindet, dass ich geflohen bin?“, fragte ich und schaute mich in dem gespenstisch leeren Flur um.
    „Nicht viel.“ Er wirkte besorgt. „Die Abonnenten werden sich beschweren, dass das Signal unterbrochen wurde – oder sie schalten zu einer anderen Show. Mr Ellis wird benachrichtigt und er wird wissen, was ich getan habe. Wir sollten hier also besser schnell verschwinden.“
    Oliver hatte ein lausiges Leben – keine Frage. Und ich kannte noch nicht einmal seine ganze Geschichte. Vermutlich konnte ich ihn nicht ganz dafür verantwortlich machen, dass er eine Chance ergriffen hatte, die ihm wie ein absoluter Glückstreffer erschienen sein musste. Vor allem, wenn es bei dem Job darum ging, mit Computern zu arbeiten, seiner großen Leidenschaft.
    Zu meinem Glück war ihm gerade noch rechtzeitig klar geworden, dass er kein Monster wie Gareth Ellis war.
    „Wir müssen Rogan holen“, sagte ich entschieden.
    Oliver zögerte, doch dann nickte er. Er nahm die rote Chipkarte aus der Halterung für sein Schild und zog sie durch das computergesicherte Schloss rechts von der weißen Tür, die zur anderen Seite des Raumes führte.
    Die Tür ging auf. Rogan drehte sich um und sah uns an.
    „Kira!“, rief er aus. „Du lebst!“
    Ich grinste. „Ja. Fürs Erste.“
    Ich spürte, wie mein Herz einen Hüpfer machte, während ich auf ihn zuschritt. In seinem Blick stand das, was ich gerade gedacht hatte. Dass es das gewesen wäre. Er hatte geglaubt, meinen Tod mit angesehen zu haben. Doch hier war ich nun, abgekämpft, aber bereit, eine weitere Runde zu spielen.
    Die Feierlichkeiten und der Freudentaumel würden allerdings warten müssen, bis wir uns sicher sein konnten, dass wir auch die kommenden fünf Minuten überleben würden. Oliver hatte uns lediglich ein paar Minuten Aufschub verschafft.
    Oliver drückte auf eine in der Wand versteckte Platte, und eine Tastatur kam zum Vorschein. Nachdem er ein paar Nummern eingetippt hatte, öffneten sich Rogans Handschellen und glitten zu Boden, wie es auch bei meinen passiert war.
    Rogan erhob sich und riss mich in seine Arme. Einen Moment lang drückte er mich an seine Brust, ehe er mein Gesicht mit beiden Händen umschloss. „Ich dachte, ich hätte dich verloren.“
    Mir stockte der Atem. „Ich bin noch immer da.“
    „Das freut mich.“
    Leise lachte ich auf. „Ja, mich auch.“
    „Wir müssen weg hier“, drängte Oliver.
    Er hatte recht. Atemlos ergriff ich Rogans Hand. „Lass uns hier verschwinden.“
    Ohne ein weiteres Wort verließen wir zu dritt das Zimmer.
    „Geht es dir gut?“, fragte Rogan
    „Ich erhole mich langsam.“ Auf meinem umgeknickten Knöchel humpelte ich, so schnell ich konnte, neben ihm her. „Nenn mich verrückt, aber ich glaube nicht, dass es sich einfach so abschütteln lässt, wenn man so viel Giftgas einatmet, bis man beinahe tot ist.“
    Oliver sprach kein Wort. Nachdem Rogan jetzt bei uns war, schien er wieder Angst zu haben. Ob es an Rogans Ruf lag oder an der Tatsache, dass er mich fast umgebracht hätte und sich davor fürchtete, was Rogan ihm im Gegenzug antun könnte, wusste ich nicht genau.
    Rogan sah Oliver an. „Wir müssen das private Büro meines Vaters im Untergeschoss finden. Eine Ahnung, wo es ist?“
    „Ich bin noch nicht lange genug hier, um mich genau auszukennen.“
    „Wir sind mit dem Aufzug nach unten gefahren. Ist das hier das Untergeschoss?“, mischte ich mich ein. „Oder gibt es noch weitere, tiefere Etagen?“
    „Unter diesem Stockwerk befindet sich noch ein weiteres“, erwiderte Oliver. „Ich sollte dort eigentlich demnächst arbeiten.“ Er seufzte. „Ich glaube allerdings kaum, dass das noch passieren wird.“
    „Können wir mit dem normalen Lift runterfahren?“, erkundigte sich Rogan.
    Er schüttelte den Kopf. „Es gibt eine Treppe hinunter. Ja, genau dort.“ Er wies auf eine weiße Tür vor uns, die nicht weiter gekennzeichnet

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