Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
„ist genau das, wonach es sich anhört. Eine Reihe von Herausforderungen und Aufgaben, die in einer bestimmten Zeit erfüllt werden müssen und bei denen man entweder gewinnen oder verlieren kann. Es ist ein Spiel.“
    Ich schaute ihn an, ohne dabei stehen zu bleiben. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. „Ich habe nicht zugestimmt, an irgendeiner Spielshow teilzunehmen.“
    „Das musst du auch nicht. Countdown spielt sich im Verborgenen ab und wird über einen streng geheimen Fernsehsender übertragen. Das macht es für die Abonnenten so reizvoll.“
    „Die Abonnenten?“
    „Gelangweilte reiche Menschen, die noch nicht in die Kolonie übergesiedelt sind und sich wie in einem modernen römischen Kolosseum unterhalten lassen wollen. Spiele auf Leben und Tod. Es laufen noch ein paar andere kranke Gameshows auf dem Kanal, um sie bei Laune zu halten. Das hier ist nur eines auf der Liste.“
    Mein Magen brannte vor Ekel und Empörung. „Wieso ist das überhaupt erlaubt? Das ist doch illegal.“
    „Mir ist das bewusst. Und du weißt das. Aber wie gesagt: Es ist ein Geheimnis. Selbst wenn es das nicht wäre – meinst du, die Cops würden sich darum scheren, was mit Kriminellen geschieht? Auch wenn diese noch so jung sind? Es erleichtert ihnen langfristig betrachtet doch nur die Arbeit, oder? Die Kunden haben Schädelimplantate, damit sie die Sendung in ihren Köpfen verfolgen können. Es ist wie eine virtuelle Realität, nur dass sie lediglich zuschauen und nicht aktiv daran teilnehmen. So ist es sicherer.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Eine Horde reicher Feiglinge, für die Gewalt ein Kick ist.“
    „Woher weißt du das alles?“
    Er schaute mich nicht direkt an. „Ich weiß es einfach. Die Spieler waren früher ältere Gefangene, die in Saradone angeworben wurden. Allerdings scheinen die Abonnenten seit Kurzem junges Blut zu bevorzugen. Ich kannte ein paar Leute, die vor einem Monat mitten in der Nacht verschwunden sind. Gerüchte besagen, dass man ihnen die Chance angeboten hat, bei der Show mitzumachen.“
    „Warum sollte jemand freiwillig daran teilnehmen?“ Mir hatte man nicht die Wahl gelassen.
    Er zuckte die Achseln. „Zumindest hat man bei dem Spiel die Möglichkeit, zu gewinnen. Wenn ein jugendlich frischer Achtzehnjähriger in ein solches Gefängnis wie Saradone überführt wird – ganz egal, was er angestellt hat …“ Sein Gesicht wirkte angespannt, und endlich warf er mir einen Seitenblick zu. „Dann sind seine Tage gezählt.“
    „So haben sie dich überzeugt. Du wolltest nicht nach Saradone, falls es sich irgendwie vermeiden ließ.“
    „So ungefähr.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das ergibt keinen Sinn.“
    „Das muss es auch nicht. Unterm Strich zählt nur, dass die Gameshow existiert. Und wir stecken gerade mittendrin.“ Er schaute mich an. „Das mit dir verstehe ich allerdings nicht.“
    „Gleichfalls.“
    „Nein, ich begreife nicht, wieso du dabei bist. Du warst nicht im Jugendgefängnis und bist auch nicht verhaftet worden. Zwar bist du eine Kleinkriminelle und hast keine Familie, aber trotzdem. Erst sechzehn …“ Er zog die Augenbrauen zusammen. „Du bist zu jung. Zu empfindlich, zu weich.“
    „An mir ist überhaupt nichts Empfindliches oder Weiches.“
    Seine Lippen zuckten. „Dazu kann ich nichts sagen.“
    „Geh einfach weiter.“ Ich setzte einen Fuß vor den anderen. „Weißt du sicher, in welche Richtung wir müssen?“
    Er nickte. „Ja. Es ist nicht weit von hier.“
    Das war verrückt. Das alles war vollkommen verrückt. „Also, falls wir es schaffen – wie viele Level gibt es noch?“
    „Sechs.“
    „Wenn wir, wie die Stimme erklärt hat, alle sechs Level beenden, haben wir gewonnen. Was bedeutet das?“
    „Freiheit. Geld. Keine Ahnung, was sonst noch. Es hängt vom Kandidaten ab, schätze ich.“
    „Und wenn wir es vermasseln …“
    „Keine Freiheit, kein Geld und stattdessen eine Kugel in den Kopf. Falls wir Glück haben.“
    Mein Magen verkrampfte sich. „Wer guckt sich so etwas an?“
    „Du wärst überrascht. Ein Abo für den Fernsehkanal ist nicht billig. Es richtet sich zudem nach der Einschaltdauer. Der Chip, der ihnen den Zugang ermöglicht, muss chirurgisch eingepflanzt werden. Es ist keine leichte Operation. Die Kunden erwarten etwas für ihr Geld. Vielleicht ist das der Grund, warum du mitmachen musst. Ich glaube nicht, dass es bei Countdown schon einmal eine weibliche Teilnehmerin gab.“
    Das war nicht gerade sehr

Weitere Kostenlose Bücher