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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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gehöre nicht hierher.“
    „Keiner von uns gehört hierher, Kira“, erwiderte er erschöpft. „Manchmal müssen wir aus der gegebenen Situation das Beste machen.“
    „Da muss ich widersprechen“, entgegnete Rogan.
    Jonathan sah ihn scharf an. „Die Zeit neigt dazu, vieles zu ändern, Rogan.“
    „Nicht so viel, wie Sie meinen. Allerdings lässt die Zeit einiges in einem klareren Licht erscheinen.“
    „Wenn du das sagst.“
    Rogan funkelte ihn an. „Das tue ich.“
    Ich verfolgte ihren Wortwechsel mit wachsender Gewissheit. „Ihr beide kennt euch?“
    Rogan warf mir einen knappen Blick zu. „Nein.“
    Natürlich kannten sie sich. So blind war ich nun auch nicht. Ehe ich noch weitere Fragen stellen konnte, drehte er sich zu Jonathan um.
    „Haben Sie sich Schwierigkeiten eingehandelt, weil Sie mich behandelt haben?“
    Jonathan gab Rogan keine Antwort. „Wir müssen über Level drei sprechen.“
    „Ich würde lieber ein Schläfchen in einem gemütlichen Bett machen“, erwiderte Rogan unfroh schnaubend.
    „Da bin ich mir sicher. Und zum Teil habt ihr auch Glück. Da die Sendung gerade unterbrochen wurde, habt ihr ebenfalls eine Zwangspause.“
    Rogans Adamsapfel zuckte, als er schluckte. „Das ist nicht nötig.“
    „Ich dachte, du hättest gerade erklärt, dass du ein bisschen schlafen möchtest?“
    „Zu meinen eigenen Bedingungen, ja.“
    Jonathan drückte einen Knopf an der Wand und ein weiterer Holoscreen tauchte mitten im Zimmer auf. Das Bild eines durchschnittlich aussehenden Mannes erschien. „Das ist Bernard Jones. Er ist vierzig Jahre alt, ist seit fünfzehn Jahren verheiratet und hat ein Kind. Er arbeitet als Steuerberater. Er träumt davon, mit seiner Familie in die Kolonie zu ziehen und dort ein Restaurant zu eröffnen.“
    Mein Herz schlug bis zum Hals. Wieder die Erwähnung der Kolonie. Ich fing allmählich an, zu glauben, dass sie wirklich existierte – irgendwo. Manchmal fragte ich mich, ob sie vielleicht nur ein Gerücht war.
    „Klingt nach einem amüsanten Typ“, sagte ich und versuchte, mein Interesse an der geheimen Stadt zu verbergen. „Also, was sollen wir tun? Sollen wir ihn dazu bringen, unsere Steuererklärung zu machen?“
    „Nein. Um Level drei des Spiels erfolgreich zu bestehen, wird von euch verlangt, ihn umzubringen.“
    Mir fiel die Kinnlade herunter. „Wir sollen ihn umbringen? “
    „Das stimmt. Für dieses Level werden keine Waffen zur Verfügung gestellt. Ihr werdet benutzen müssen, was ihr findet, um das Ziel aufzuspüren und zu eliminieren. Zu Beginn des Levels werdet ihr über die euch verbleibende Zeit informiert. Das ist alles, was ich euch erzählen kann. Ich wünsche euch viel Glück.“
    Rogans Blick war finster. „Jonathan, es muss einen Weg hier raus geben. Sie müssen mich mit …“ Abrupt verstummte er und schrie auf, während er die Hände an seinen Kopf presste. Im nächsten Moment sackte er bewusstlos zu Boden.
    Ich beobachtete, wie er fiel, und starrte entsetzt Jonathan an.
    „Es tut mir sehr leid“, entschuldigte er sich.
    Ich öffnete den Mund, wollte etwas erwidern – auch wenn ich nicht wusste, was genau ich sagen sollte. Doch bevor ich ein Wort hervorbringen konnte, zuckte ein blitzschneller Schmerz durch mein Gehirn und alles um mich herum versank in Dunkelheit.

LEVEL 3

5. KAPITEL
    Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte, bis ich wieder etwas erkennen konnte. Zusammen mit meiner Sehfähigkeit kehrte auch mit aller Macht meine Wut zurück.
    Ich hasste die Vorstellung, dass jemand dort draußen war und mir mit dem Finger auf einem kleinen Knöpfchen solche Schmerzen bereiten konnte. Die Vorstellung, denjenigen zu finden, der für das kleine Knöpfchen verantwortlich war, und seine Weichteile Bekanntschaft mit meinem Knie machen zu lassen, gefiel mir dagegen sehr.
    Mir tat der Schädel weh. Doch zumindest schien ich noch immer unversehrt und in einem Stück zu sein.
    Ich schaute mich um und stellte fest, dass ich an einem etwas belebteren Ort war. Nicht noch ein leerer, steriler Raum. Ich konnte Stimmen hören. Das schwache Rascheln von Kleidung war zu vernehmen, während Menschen vorbeigingen. Die Leute schienen zwar in der Nähe, allerdings außerhalb meines Blickfelds zu sein.
    An meiner Schulter lehnte etwas Schweres, und allmählich registrierte ich, dass es Rogan war – genauer gesagt seine Birne. Rogan war noch immer bewusstlos und benutzte mich momentan als Kissen. Wir saßen beide ausgestreckt mit dem Rücken zu

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