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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Mädchen durch Geld unweigerlich anspornen.“
    Ich sah ihn nur an und kochte innerlich.
    „Hast du dich in Rogan verliebt?“, erkundigte er sich. „Oder ist es nur Lust?“
    „Ich bin nicht über alles im Bilde und weiß nicht genau, was Sie gemacht haben, um Rogan zu bescheißen. Doch alles was ich bisher gehört habe, weckt in mir nicht gerade das Bedürfnis, mit Ihnen eine lange, ausführliche Unterhaltung über mein Leben zu führen. Tut mir leid.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Mir ist bekannt, dass er dir erzählt hat, was geschehen ist.“
    „Wollen Sie es abstreiten?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Rogan stand dem Erfolg von Countdown irgendwann im Weg. Ich musste verhindern, dass er meine Pläne durchkreuzt. So einfach ist das.“
    Einfach. Sicher. Dieser Kerl war ganz offensichtlich übergeschnappt. „Er war sechzehn. “
    „Das ist alt genug, um mir in die Quere zu kommen. Glaub mir.“ Er ließ mich nicht eine Sekunde aus den Augen. Sein Blick war unbeirrt, unnachgiebig.
    Obwohl er unglaublich, einschüchternd war, gelang es mir seinen Blick zu erwidern. „Sind wir dann fertig?“
    „Nein, das sind wir nicht.“ Er erhob sich und kam um den Tisch herum. Dann lehnte er sich an die Tischkante. „Ich glaube nicht an übernatürliche Phänomene, Kira. Ich glaube an die Wissenschaft.“
    „Es ist mir eigentlich ziemlich egal, was Sie glauben.“
    Er gab mir eine schallende Ohrfeige auf die linke Wange. Ich hatte es nicht kommen sehen; es war vollkommen überraschend. Ich presste meine Hand an meine schmerzende Wange und starrte ihn an. Mein Schreck wandelte sich schnell in Zorn.
    „Ich erzähl dir mal, was ich glaube, Kira. Du bist eine Diebin. Vor vier Wochen hast du mir auf der Straße das Portemonnaie gestohlen. Du hast mir die Brieftasche entwendet, das Geld behalten und den Rest weggeworfen. Ich bin dir gefolgt und habe dich in dem Elend, in dem du lebst, vorgefunden. Allerdings hat mir die Art gefallen, wie du dich bewegt hast.“ Er ließ seinen Blick genüsslich über mich gleiten. „Ich habe die pure Verzweiflung in deinem Handeln gemocht. Sofort habe ich erkannt, dass du das Zeug dazu hast, um an meiner Show teilzunehmen. Ich habe meine Angestellten gebeten, Recherchen über dich anzustellen. Wir haben deine Fingerabdrücke genommen, deine DNA. Ich weiß vermutlich mehr über dich als du selbst.“
    Irgendetwas stimmte mit diesem Mann nicht. Er war böse. Ich spürte es bis ins Mark meiner Knochen hinein. Ob es nun meine paranormalen Fähigkeiten waren, die mir diese Gewissheit gaben, oder mein Bauchgefühl, konnte ich nicht genau sagen.
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ich analysiere, Kira. Ich analysiere, ich studiere und ich lerne. Und ich nutze all das, um Countdown stärker und stärker und besser und besser zu machen, bis es sich eines Tages von selbst in der Stadt ausbreitet, in dieser Welt und in der Kolonie.“ Er beugte sich vor und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Hörst du mir zu?“
    Meine Wange pochte, während ich mich zurücklehnte und mich bemühte, möglichst gelassen zu wirken. „Sorry, ich schätze, ich bin kurz eingenickt. Die Geschichte war so verdammt lang. Haben Sie irgendetwas von Ihrem Portemonnaie erzählt?“
    Sein Mund zuckte verdächtig, und es erinnerte mich irritierenderweise an Rogan, wenn er lächelte. Nur war es bei seinem Vater nicht nett und es war auch kein Lächeln. Dahinter steckte etwas sehr Dunkles. Mir lief ein Schauer über den Rücken.
    „Du glaubst also genau wie Jonathan auch, dass du eine paranormale Gabe hast – allerdings schwach ausgebildet?“
    Mein Mund wurde trocken. „Ich habe keinen Schimmer, was ich glaube.“
    Nur, dass du ein sadistisches Monster in einem teuren Businessanzug bist.
    „Würdest du irgendwelche bedeutenden Fähigkeiten besitzen, wärst du im Studienprogramm in der Kolonie. Wissenschaftler würden dich täglich auf Herz und Nieren untersuchen, damit sie herausfinden, woher deine Gabe kommt.“
    „Tja.“ Ich versuchte, so gelangweilt zu klingen, wie ich konnte. Mein Herz schlug so heftig, dass ich fürchtete, er könnte es hören. Er war davon überzeugt, dass ich empathisch begabt war. Ich würde ihm nichts sagen, um es zu bestätigen oder abzustreiten. Ich würde in diesem Spiel alle Geheimnisse, so gut es ging, für mich behalten.
    „Also ist alles, was du im Leben hast, deine Fähigkeit, bei Countdown mitzuspielen. Du solltest mir dankbar sein.“
    Beinahe hätte ich gelacht.

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