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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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irgendetwas zu sagen. Komm mit. Setz dich nicht zur Wehr.“
    Ich beschloss, mich aus reinem Vergnügen zur Wehr zu setzen. Doch nach kurzer Zeit gelang es den Männern in den weißen Jacken, mich zu überwältigen. Während ich noch um mich trat und schrie, trugen sie mich aus der Suite.

11. KAPITEL
    Rogans Vater Gareth Ellis, mit dem er zerstritten war, saß in einem großen weißen Raum, in dessen Mitte ein kleiner Tisch stand. Das Zimmer erinnerte mich an einen dieser sterilen Räume, in denen Häftlinge befragt wurden – so etwas hatte ich schon mal in einem der alten Filme gesehen, die meine Eltern gesammelt hatten. Die Männer in den weißen Jacken stießen mich in das Zimmer und schlugen die Tür hinter mir zu.
    Gareth war ganz in Schwarz gekleidet und bildete einen scharfen Kontrast zu dem Raum. Man musste kein Experte sein, um zu erkennen, dass es ein teurer Designeranzug war, den Gareth da trug. Ich zwang mich dazu, wegen der Angemessenheit der Farbe nicht mit den Augen zu rollen. Immerhin war er in unserem kleinen Stück der Böse, oder? Wahrscheinlich hatte er persönlich die Farbe für Rogans und meine neue Countdown -Uniform ausgesucht. Ich widerstand dem Drang, den Rock ein Stück hinunterzuziehen, damit er meine nackten Oberschenkel ein bisschen mehr bedeckte. Die Schusswunde war inzwischen nicht mehr als ein kleines, flaches rosafarbenes Mal. Kaum noch zu erkennen.
    Wenn ich nicht so verdammt wütend gewesen wäre, hätte ich mich vermutlich unwohl gefühlt: Ich sah aus wie der feuchte Traum eines tattrigen alten Lustmolchs.
    Gareth Ellis war ein gut aussehender Mann – aber bei einem Sohn wie Rogan war das nicht anders zu erwarten gewesen. Seine Haare waren einen Ton heller als die von Rogan und viel kürzer. Er machte einen extrem professionellen Eindruck auf mich, wirkte sehr weltmännisch und kultiviert.
    Seine Augen hatten dieselbe Farbe wie Rogans – ein leuchtendes Blaugrün.
    Niemand würde bezweifeln, dass die beiden Vater und Sohn waren.
    Zu wissen, was Rogan widerfahren war, schürte meinen Hass auf diesen Menschen vor mir nur noch.
    „Kira.“ Er winkte mich zu sich heran. „Komm und nimm Platz.“
    „Ich stehe lieber, danke.“
    „Das war keine freundliche Bitte, sondern eine Aufforderung.“ Sein Blick wurde härter, allerdings umspielte ein kleines Lächeln seine Lippen. „Wärst du so freundlich.“
    Also würde es keine nette kleine Unterhaltung werden. Sagte mir zumindest mein Gefühl.
    Ohne den Blick von ihm abzuwenden, näherte ich mich langsam dem Tisch und setzte mich auf den Stuhl. Rogans Dad musterte mich, als wäre ich ein wissenschaftliches Projekt in einem Labor. Sein Blick glitt über jeden Zentimeter meines Körpers, der oberhalb der Tischplatte zu sehen war.
    „Magst du dein neues Outfit?“
    „Nein.“
    „Tut mir leid, das zu hören. Du kannst es tragen.“
    Ich funkelte ihn nur wortlos an.
    „Du bist unsere erste weibliche Teilnehmerin“, fuhr er nach einer kurzen Pause fort.
    „Ich weiß.“
    „Wie gefällt dir das Spiel bisher?“
    „Wie mir das Spiel gefällt?“, wiederholte ich. „Wie es mir gefällt? Sie müssen vollkommen verrückt sein, falls Sie der Meinung sind, dass mir Ihre kranke, perverse Show Spaß machen könnte.“
    Er legte den Kopf leicht schräg. „Vor einer halben Stunde hat es jedenfalls so gewirkt, als würdest du es genießen. Und du hättest noch mehr gemocht, wenn ihr ein bisschen mehr Zeit gehabt hättet. Erzähl mal, Kira, gehst du immer so locker mit Jungs um, die du erst seit zwei Tagen kennst?“
    Ich ballte unter dem Tisch die Hände zu Fäusten. „Lecken Sie mich am Arsch.“
    Er lächelte dünn. „Ein Mädchen mit Temperament. Das ist irgendwie erfrischend. Die meisten der Mädchen, die ich heutzutage treffe, sind so besessen von dem Wunsch, in die Kolonie zu gelangen, dass sie alles sagen würden, sobald sie der Meinung sind, dass man ihnen helfen könnte, dieses Ziel zu erreichen.“
    „Ich schätze, ich bin nicht wie die meisten Mädchen.“
    Darauf erwiderte er nichts, betrachtete mich jedoch weiterhin genau.
    „Und? Was jetzt?“, fragte ich. Er jagte mir Angst ein. „Wollen Sie mich die ganze Zeit nur anstarren?“
    „Ich möchte nur herausfinden, was mein Sohn in dir sieht. Hältst du dich für etwas Besonderes? Denkst du, es hätte in seinem Leben noch keine junge Frauen gegeben? In der Vergangenheit hätten viele Frauen alles getan, um mit einem meiner Söhne zusammen zu sein. Immerhin lassen sich

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