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Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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m erks a m machen und gleic h zeitig seine Reaktionen d a rauf – zu m i ndest teilweise – unter Kontrolle halten?
    Und plötzlich – Heureka! – erkannte ich, dass ich über die Antwort nicht nur auf dieses, sondern auf all m eine Proble m e gestolpert war. Schon vor der schockierenden Entdeckung von Annes Betrug hatte ich, w i e bereits erwähnt, na ch ei n em Weg gesuc h t, wie ich m it Richard Kontakt au f neh m en konnte, ohne ihn erneut in Panik und Verwirrung zu versetzen. Nun hatte ich die L ösung. Ich hatte nicht nur einen W e g ge f unden, m i ch ihm m i tzuteilen, sondern auch – da war ich m i r zie m lich sicher – eine Möglichkeit, sein Verhalten zu beeinflussen. Ich wusste nun, wie ich ihn dazu bringen konnte, m i ch nicht m ehr als fr e m den Eindringling zu sehen, vor dem er fliehen und dem er sich widersetzen m uss t e, sondern als einen ganz natü r lichen Teil s e iner s elbst, dem e s Gehör zu schenken galt.
    Ich würde die Stim m e d e r Eifersucht sein.
    Mit einem Mal s t and mir d er ganze Plan vor Augen, und er war verblüffend simpel. Immerhin m uss m an kein ausgebildeter Ato m physiker se i n, um sich an zwei Fingern auszurechnen, dass m a n ein e r Stimme i m Kopf, die behauptet, ein »Alter Ego aus einem anderen Universu m « zu sein, nicht unbedingt Vertr a uen schenkt und lieber erst einmal nichts Großartiges unternimmt, bis sie wieder verschwunden ist.
    Aber die leise Stim m e der Eifersucht, dieses ständig nagende Gefühl des Zweifels – das ist eine Stimme, der m an einen N a m en geben kann, die m an kennt. Wenn m an auf sie hört, heißt das nicht auto m atisch, dass m an verrückt ist. Ja, im G e wand dies e r vertra u t en Metaph e r, der »Stimme der Eifersucht«, konnte ich endlich m utig vortreten, m itten hinein ins Rampenlicht, und m eine Anwesenheit be m erkbar m achen.
    Da Richard noch im m er unter Fieber litt, befand er sich in einem besonders anfälligen Zustand. Es schien nur ganz natürlich, dass Gedanken von wer weiß woher in seinem Bewusstsein auftauc h ten, die untersc h i edlichsten Assoziationsketten in G a ng setzten, deren Endpunkte genauso im Dunkeln lagen wie ihre Ursprünge. Sein W i derstand war gering, er war leicht beeinflussbar. Er glaubte, sich in Fantasien ergehen und sie wieder verbannen zu können, wie es ihm b e liebte. Nun, da irrte er sich. Dieser Gedanke, m ein Gedanke, würde, ein m al aufgetaucht, nicht wie d er verschwi n den.
    Innerhalb nur einer Stunde h a tte ich ihn dazu gebracht, zu glauben, dass nicht ich, sondern er das kurze Telefongespräch zwischen Anne und ihrem Geliebten m itangehört hatte. Er war sich nicht sicher, ob er es nur geträu m t oder tatsächlich im Ha l bschlaf gehört hatte. Dieser Zweifel würde ihn nicht m ehr loslassen. Und d a m it war er in d i e Falle g e ta p pt.
    Am späten Nach m ittag rief Har o ld, f risch aus Phoenix zurückgekehrt, an und erkundigte sich nach Richards Befinden. Er hatte von Richards Sekretärin erfahren, dass dieser krank sei, und wollte wissen, ob er etwas tun könne.
    Richard hätte ihn fast gebeten, vorbeizuko mm en. Es drängte ihn danach, sich sein Elend von der Seele zu reden, und Harold war der ein z ige Mensch, dem er stets vertraut hatte. Zu m i nde s t würde Harold den Na m en eines diskr e ten P riv a t dete k ti v s kennen, sollte Richard einen benötigen. Aber er unterdrückte diesen Gedanken und mu r m elte bloß verschnupft, dass er m orgen wohl das Schlim m ste hinter sich haben würde.
    Wenn er sich da m al nicht irrte!
    Anne schien den m i sstrauischen Ausdruck in seinen Augen nicht zu be m erken, als sie nach Hause ka m . Ihre eigenen Augen glitzerten, und sie selbst strahlte – was Richards gedrückte Stimmung noch weiter verschlechterte und in pure Verzweiflung verwandelte. Er ließ lustlos zwei Vita m i n-C-Brausetablett e n in ein Glas W asser fallen und rührte m it ein e m Bleisti f t u m , den Anne ihm m it den Worten aus der Hand nah m , er wolle sich wohl eine Bleiver g ift u ng zuzie h en. Dann b e ric h tete sie ihm von ihrem Tag, aber er h ö rte ihr überhaupt nicht richtig zu. Zu viel von dem, was sie erzä h lte, konnte gelogen sein, und noch ver m ochte er diesen Gedanken nicht zu ertragen.
    In dieser Nacht schlief Anne auf sein Drängen hin im Gästezim m e r. Sein Niesen und Hu st en und das ständige Herumwälzen würde n u r sie b ei d e wach halten, erklärte e r. Die Vorstellung, eine durchwachte N acht lang schweigend neben Anne

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