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Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Privatsphäre bewahrte.
    »Das ist alles so verda mm t verrückt!«
    »Kannst du bitte versuchen, das zu sagen, ohne deine Lippen zu bewegen? Mir zuliebe ? «
    Er versuchte es. Und zwar sehr angestrengt. Der Gedanke traf m i ch wie eine zu langsa m , aber in v o ller Lautstärke abgespielte T onaufnah m e: »D- D -D-A-A-A-S- S-S I-I-I-S-S-S-T-T-T A-A - A-L-L-L-E-E-E-S-S-S S-S-S- O-O-O V-V-V-E-E-E-R-R - R-D-D-D-A-A-A-M-M-M-T- T-TV-V-V-E-E-E-R-R-R-Ü- Ü -Ü-C-C-C-C-K-K-K-T-T-
    T-!!!«
    »Du brauchst dich nicht so anzustrengen. Denk einfach ganz nor m al wie im m er. Ich werde dich schon verstehen.«
    Er versuchte es ern e u t . » Ist das b esser ? «
    »Langsam hast du den B ogen raus.«
    »Verfluchte Scheiße, ich glaub das alles einfach nicht!«
    »Hör m al«, erwiderte ich, »du bist nicht der Einzige, der sich beschissen fühlt. Glaub m i r, auch ich habe m i r mein Leben anders vorgestellt, wirklich. Um ehrlich zu sein, will ich so s chnell wie möglich etwas unterne h m en, da m it sich das ändert.«
    »Ich bra u c h e einen Drink!«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, dass das in deinem jetzigen Zustand eine gute Idee wäre.«
    »Es ist m i r scheiße g al, was du glaubst!«, antwortete er giftig, verließ die Straße und lenkte den W agen auf den Parkplatz einer Bar na m ens »The Bottom Line«, in der weder er noch ich je zuvor gewesen waren. »Komm m it – ich geb dir einen aus!« Er dachte diesen Satz nur und sprach ihn nicht a u s, aber er l ach t e l au t . Es war e i n bitteres, h ä s slic h es Lac h en.
    »Sei bloß vorsichtig«, er m ahnte ich ihn. »Du bist wütend, unvernünftig und verwundbar. W enn du dich betrinkst, kann ich dir nicht helfen. W enn du dich aus reiner Frustration auf einen Streit oder sogar eine Schlägerei einlässt, wird m an dir ganz schön die Fresse polieren – oder noch Schlim m eres.« Ich fing an, m i r langsam wirklich Sorgen zu m achen, als ich sah, welchen Verlauf die Dinge zu neh m en drohten.
    Er stieß die beiden Flügel der Tür prahlerisch wie ein Revolverheld auf und kniff die Aug e n zusam m en, um sich an das Zwielicht zu gewöhnen. Bis auf einen blassge- sichtigen Barkeeper war der Raum leer. Der Mann hatte sch m ieriges Haar, das glatt n ach hinten gekäm m t war, und sein Körper schien in l o sen Falten von der Stirn nach unten zu fallen.
    »Schon gut«, m einte Richard. »Es ist ja sowieso nie m and hier.«
    »No r m alerweise füllt sich die Bar zwischen fünf und sechs«, sagte der Barkeeper und schob die Zeitung, in der er gelesen hatte, angestrengt zur Seite, als handele es sich um Schwergewichte.
    Richard be g riff, dass er erneut laut gesprochen hatte, obwohl seine W orte nur an m i ch gerichtet w aren. Das versetzte i h m einen heftigen Schreck. »Einen Gin-Martini für m i ch«, orderte er.
    »Pur oder mit Eis?«
    »Pur – und gerührt, nicht ges c hüttelt.« Er hievte sich auf einen Hocker, während der Barkeeper s i ch an die Arbeit m achte.
    »Keine Sorge«, m einte er an m i ch gewandt, und dies m al hielt er dabei tatsächlich den Mund. »Ich habe alles unter Kontrolle. Nur diesen einen hier, und schon bin ich wieder draußen.« U nd dann, als wolle er sowohl m i r als auch sich selbst beweisen, dass er die ko m plexe Lage fest im Griff hatte, fügte er laut hinzu: »Trinken S i e einen m it.«
    »Danke.« Der Mann verstaute Richards Kleingeld in einem Krug auf dem Regal h i nter sich und schob seinen Martini auf einem kleinen Tablett ü ber die The k e zu sein e r Zeitung. Sein professioneller s i ebter Sinn sagte ih m , dass dieser Kun d e nicht zu einem Gespräch aufgelegt war, also vertiefte er s i ch bald wieder in seine Lektüre und überließ Richard s i ch selbst.
    » W enn es bei einem bleibt, geht das in Ordnung«, sagte ich, be m üht, ihm nicht auf die N erven zu fallen, aber nichtsdestotrotz m einen Standpunkt durchzusetzen. »Es wird dir helfen, dich zu e n tspannen und wieder klar zu denken. Nach dem zweiten Drink bist du neben der Rolle. Glaub m i r!«
    Richard ni p pte an sei ne m Martini. Er sch m eckte gut. Die Antwort auf m eine Mahnung ließ auf sich warten. Richards G edanken jagten e i nander viel zu schnell, als dass ich ihnen hätte f olgen können. Ich war m i r nicht ein m al sic h er, in welche Richtu n g sie sich bewegten. Schlie ß lich f or m ulierte er a b er doch noch einen klaren Satz, der ei n deutig an m i ch gerichtet war:
    »Ich dachte, du wärst verschwunden, Rick. Ich dachte, ich wäre geheilt.« Ein

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