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Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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lassen.
    Als es vorüber war, z o g sie sich langsam an seinem Körper nach oben und bettete i h ren Kopf zufrieden in die kleine Vertiefung zwischen seiner Schulter und seinem Hals, seufzte wohlig und schlief wieder ein.
    Richard rührte sich nicht. Seine Anspannung war groß. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Also brach ich das Schweigen für ihn:
    »Nun«, m e i nte ich ohne viel Überzeugung, »das war doch nicht schlecht.« Ich hoffte, er würde m einer Stim m e nichts an m e rken.
    »Sie hat m i r nur einen Gefallen getan.« Er klang niedergeschlagen, verbittert und m i ssmutig. Ich versuchte, das Beste a u s der Sache zu m achen.
    »Nun, das war doch nett von ihr.«
    »Glaubst du, sie hat d a bei an ihn gedacht ? «
    »Keine Ahnung. Spielt auch keine Rolle. Denk nicht darüber nach.«
    » W ie soll das gehen ? «
    »Du kannst es versuchen. Ich werde dir dabei helfen.«
    » W ie den n ?«, f ragte e r ver b itte r t . »Du exi s tierst gar nicht. Du bist bloß das Sy m ptom e i nes Schocks, wie be i m let z en Mal. Entweder du verschwindest, oder ich werde wieder verrückt. So viel weiß ich zu m i ndest.«
    Ich erkannte, dass ich etwas unter ne h m en m uss t e. W enn ich ihn die ganze Nacht so vor sich hin brüten ließ – weiß der Him m e l , in welchem Gei s teszustand er sich dann bei Morgengrauen befinden würde.
    »Angenom m en, ich könnte dir beweisen, dass ich wirklich e xistier e ?«, f ragte ich daher, ohne lange nachzudenken.
    Die unerwartete Kühnheit dieser Aussage überraschte ihn. » W ie will s t du das an s t elle n ? «, antwortete er schließlich und befürchtete dabei wohl halb, dass der Wahnsinn i h n wo m öglich schon überwälti g t hatte.
    » W enn ich dir etwas zeigen könnte, das m i r, aber nic h t dir bekannt ist, würde dich das überzeugen ? «
    »Hängt davon ab«, erwiderte er vorsichtig. Sein Verstand w ar dabei leer wie ein weißes Blatt, n u r Unsicherheit und tiefes Miss t rauen waren zu spüren.
    Ich hakte schnell nach: » O kay«, sagte ich, »vergiss ein m al, wie m an etwas ohne objektive, äußere Bezugspunkte beweisen will. W i e ich schon ein paar Mal sagte: ein Schritt nach dem anderen! Ich kann dich möglicher w eise nic h t in einer Nacht überzeuge n , aber wir könnten zu m i ndest da m it anfang e n. Du brauchst nur eine Taschenla m pe, zwei Stücke Pappkarton, eine Schere und etwas Klebeband.«
    Zwanzig Minuten s päter saßen wir in seinem Arbeitszim m er, und alles war vorbereitet. Die Taschen- la m pe hatte er am Rande seines Schrei b ti s chs horizontal zwischen zwei Briefbeschwerern festge k l em m t . Sie war auf ein Stück fester Pappe gerichtet, das von zwei Schreibtischschubladen aufrec h t gehalten wurde, sodass es als Bildschirm dienen konnte.
    Etwa einen Meter hinter d i eser P appleinwand befand sich eine zweite, d i e auf die gleiche W eise befestigt w a r. Der ei n zige Untersc h ied zwischen beiden b estand darin, dass Richard auf m eine Anwei s ung hin in die erste zwei sch m ale vertikale Schlitze ges c h n itten hatte, die m ithil f e zweier Pa p pklappen an Scharnieren aus Klebeband geöffnet und geschlossen werden konnten.
    Richard trat einen Sch r itt z u rück u nd betrac h tete d a s Ganze skeptisch.
    »Es sie h t viell e icht ni c ht so aus«, sagte ich, »aber du hast gerade eine labortechnisch einwandfreie Versuchseinrichtung aufgebaut. Mach jetzt das Licht aus, und schalte die Taschenla m pe an.«
    Der Strahl der La m pe durchschnitt die Dunkelheit und traf auf den ersten Schir m . Beide Schlitze waren geschlossen.
    »Jetzt öffne einen der beiden Schlitze«, sagte ich, »egal welchen.«
    Er t a t es. A uf dem zweiten Pappschirm sahen wir nun einen sch m alen, scharf begrenzten Licht s treifen, dessen Form m it dem des Schlitzes auf dem ersten Schirm korrespondierte.
    »So weit, so gut«, sagte ich. »Genau das haben wir erwartet, nicht wahr ? « Ich wartete auf seine Zustim m ung, bevor ich fortfuhr: »Nun stellen wir uns ein m al folgende Frage: W as werden wir auf d e m z w eiten Schirm sehen, wenn wir beide Schlit z e ö ff nen? Natürlich würden wir zwei Lichtstreifen erwarten – stim m t ’ s ?«
    » W ahrscheinlich«, gru n zte er und fragte sich, was das Ganze wohl m it seinen Proble m en zu tun hatte.
    »Nun, schauen wir ein m al, w a s tatsächlich passiert.
    Öffne den zweiten Schlitz.« E r beugte sich vor und tat, wie ihm geheißen. » W ü r dest du nun bitte beschreiben, was du siehst?«
    Was er sah, waren

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