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Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Mittagessen bewahrte. Ich hätte es lieber gesehen, wenn er die gewonnene Freizeit dazu genutzt hätte, in eine Bücherei oder eine Buchhandlung zu gehen, um sich eine leicht verständliche E i nführung in die Quantenphysik zu besorgen. D ann hätten wir unsere Unterhaltung aus der vorangegangenen Nacht wieder aufgreifen können. Stattdessen waren wir in diesem dubiosen Laden gelandet und hatten eine W anze erstanden. Es hatte offensichtlich keinen Zweck, m it Richard zu diskutieren, also zog ich m i ch still in den entl e gensten W i nkel s e ines Verstand e s zurück, den ich finden konnte, und strafte ihn für eine Weile m it Missachtung.
    »Hör auf zu sch m ollen!« Die Aufforderung traf m i ch unvorbereitet. W i r saßen in seinem Auto, wie ich feststellte, u nd warteten an einer r o ten A m pel. Er blic k t e sich im Rückspiegel in die Augen und zwinkerte sich leicht a m üsiert zu.
    »Ich sch m olle nicht«, erwiderte ich entschieden, be m üht, ihm deutli c h zu m achen, dass ich nicht g ewillt war, eine solche Unterstellung zu dulden.
    »Komm schon – kein Grund, die beleidigte Leberwurst zu spielen.«
    Ich gab keine Antwort. Natürlich war m i r klar, dass er sich da m it auf seine etwas plu m pe Art f ür sein vorangegangenes Verhalten entschuldigen w ollte. Ich entsc h ied, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Schwamm drüber und Schluss! Die A m pel sprang u m , und Richard fuhr weiter.
    » W ie auch immer«, sagte ich schließlich, »wenn ich sch m ollen würde – was ich nicht tue –, hätte ich sicher gute Gründe dafür.«
    » W ie das ? «
    »Du hast m i r vorgeworfen, m i ch in dein Leben einzu m ischen – dabei w ill ich nur so schnell wie m öglich daraus verschwinden! Aber das kann ich nicht, wenn du dich nicht ein bisschen kooperativer zeigst als bisher.«
    » W as erwartest du von m i r ? «
    Ich wusste ganz genau, was ich von ihm erwartete. Aber ich wusste auch, wie sehr es ihm widerstreben würde. »Ich möchte, dass du dir einen Ter m in bei Em m a Todd geben lässt.«
    Er brauchte eine W eile, bis er das verdaut hatte und antwort e te: »Ich d a chte, du wollte s t mich dav o n überzeugen, dass ich nicht verrückt bin. Und jetzt verlangst du von m i r, eine T h erapeutin aufzusuchen. W äre es nic h t an d er Zeit, dich für eine Sache zu ent s c h eide n ? «
    »Ich verlange nic h t von dir, dass du sie aufsuchst«, erwiderte ich. » Ich bin es, der m it ihr reden m uss. Dum m erwe i se geht das nicht ohne deine Hilfe.«
    »Einen Augenblick m al!«, warf er ein. »Verstehe ich das ric h ti g ? Du verlang s t er nstha f t, dass ich eine Psychiaterin aufsuche und ihr erzähle: ›Hi, es geht eigentlich gar nicht um m i ch. Da ist die s e Stim m e in meinem Kop f , die gerne m it Ihnen reden m öchte.‹ Du bist verrückt! Ich würde nie m ehr da rauskommen – außer in einer Zwangsjacke.«
    »Es wird ganz anders laufen als beim letzten Mal«, versicherte ich ih m . »D a s Problem da m als war, dass weder du noch ich wussten, was eig e ntlich vor sich ging. W i r befanden uns beide in einem Zustand der Verwirrung, und eine kleine Provokation reichte, um uns gegeneinander aufzuhetzen. So etwas wird n i cht wieder v o rk o mmen. W i r müssen nur ganz ruhig und gelassen bleiben und uns anständig aufführen. W i r können alle m öglichen Behauptungen aufstellen, solange wir uns nur wie nor m ale, gesunde Menschen beneh m en. Das heißt, wie ein nor m aler, gesunder Mensch.«
    Er war nicht überzeugt. Ich blieb hartnäckig und be m ühte mich weiter h in, die Kl uf t zwischen uns zu überbrücken.
    »Es gibt einen Grund, warum i c h das tun m uss«, erklärte ich. » W ährend der H ypnosesitzungen m it ihr ist m i r nä m lich eine Idee gekommen. I c h glaube, es gibt einen Weg zurück in m ein anderes Leben, und ich glaube, dass Em m a Todd m i r helfen kann, ihn zu finden.«
    » W arum hast du es dann nicht da m als schon erwähnt ? «
    » W eil da m a ls nur eines wichtig war: dich wieder auf die Beine zu bringen und aus der Klinik zu schaffen. Ich musste vortäuschen, eine Krankheit zu sein, von der du geheilt werden konntest. Und du kannst m i r glauben, so etwas ist eine verdam m t erniedrigende Erfahrung.«
    Ich spürte, wie er grinste. Die Erwähnung m einer m i sslichen Lage schien ihn aus irgendwelchen Gründen zu a m üsieren. Ich unterdrückte e i ne heftige Erwiderung, aber er schien nichtsdestotrotz zu spüren, was in m i r vorging.
    »Schon gut«, sagte er, »reg d i

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