Level X
ch nicht auf! Du m usst zugeben, dass das Ganze schon zie m lich ko m i sch ist.«
»Im Nachhinein trifft das auf viele Dinge zu«, entgegnete ich. » W ie dem auch sei, nachdem i c h all das durchge m acht habe, um dich zu schützen, könntest du dich langsam ein wenig erkenntlich zeigen.«
Er antwortete nicht sofort. »Du hältst diese F rau für etwas Besonderes, nicht wahr ? «, fragte er schließlich und las da m it erneut m eine Gedanken. »Ich glaube, da irrst du dich«, fuhr er fort, ohne auf e i ne Antwort zu warten. »Ich traue ihr nicht über den Weg.«
Ich wollte m it ihm n i cht über E mma diskutieren. E s hatte wenig Sinn, ihm die A r t und W eise erklären zu wollen, in der sie und ich m iteinander kommuniziert hatten, während er sich in tiefer Trance befand. »Wenn ich m i ch irre, irre ich m i ch eben«, sagte ich daher nur. » W enn ich Recht habe, werde ich aus deinem Leben verschwinden, und du wirst deine Ruhe vor m i r haben. Das sollte doch wohl den Versuch wert sein.«
»Ich weiß nicht, ob ich dir m ehr vertrauen kann als ihr.«
»Du bist noch immer nic h t davon überzeugt, dass ich wirklich existiere, nic h t wah r? « Ich seufzte schwer. »Ich dachte, letzte Nacht s e i m i r das geglückt.« W i r hatten die langen, schlaflosen Stunden vor d e m Mo r gengrauen genutzt, um tiefer in die Gehei m nisse der Quantenphysik einzudringen. Ich hatte das Experi m ent m it den beiden Schlitzen dazu verwendet, ihm den Korpuskel- W ellen- Dualis m us zu veranschaulichen, der unserer gesa m t en Realität zugrunde liegt. Ich hatte ihn beinahe so weit, dass er die Theorie von d er Existenz m ultipler Universen akzeptierte, als ihn schließ l ich doch noch die Müdigkeit über m annte und er einschlief. Und nun sah es so aus, als wären all meine Be m ühungen u m sonst gewesen.
»Du kannst jedes m e i ner W orte in einem beliebigen Buch über Quantenphysik nachprüfen – und genau das habe ich dir e m pfohlen. Es ist wohl kaum m eine Schuld, dass du zu faul zum Lesen bist!«
Dieser Vorwurf schien ihm g a r nicht zu behagen. Er tat entrüstet, und ich m erkte, dass ich zu weit gegangen war. Er wusste, d ass ich m i ch f ür intelli ge nter a l s ihn hielt, und das nahm er m i r übel. Nun war ich m it einer Entschuldigung an der Reihe: »D a m it will ich nicht andeuten, dass du zu dumm bist«, sagte ich daher, »also reg dich nicht so auf. Ich bin dir gegenüber nur aus einem Grund im Vorteil: Zufällig gebe ich in m einem Universum ein Magazin heraus, das sich ›Particle/ W ave‹ nennt und das sich m it eben solc he m Kram beschäftigt. Um genau zu sein …«
Die Idee traf m i ch wie e i n Hammerschlag. W arum hatte ich nicht früher daran gedacht? Tickelbakker!
»Hör m al, Richard, der Bursche, der m it der Idee für dieses Ma g azin zu mir gekommen ist, hat an der Universität entspr e che n de F o rschungen betrieben – und zwar genau hier in d i e s er Sta d t. Hö c hstwahrsch e inlich ist er im m er noch hier …« Ich hielt inne und verbesserte m i ch selbst, als ich m erkte, dass ich m i ch ungenau auszudrücken begann. Das war eine Tendenz, der ich von Anfang an einen Riegel vorschie b en musste.
»Ich m eine natürlich nicht ›im m er noch‹«, stellte ich daher klar, »sondern ›auch ‹ . Aufgrund der Ähnlichkeiten zwischen u n seren beiden Uni v ersen glaube ich, dass es ihn auch hier gibt. Das kannst du leicht f eststellen. S ein Na m e ist T i ckel ba kker. Dr. M i chael J. Ti ckelbakker. Es wird nicht so viele T i ckel b akkers g eben, also wird er n i c h t schwer zu finden sein. Erkundige dich einfach an der Universität beim Institut f ür Physik nach ih m .«
Richard nahm diese neuen Infor m ationen zur Kenntnis, und ich spürte, dass er durchaus bereit war, über m einen Vorschlag nachzudenken. Allerdings w aren seine Gedanken in diesem Augenblick, a l s w i r auf den Parkplatz von Balthazar’s Motel bogen, mit gänzlich anderen Dingen beschäftigt.
Der Mana g er von Balthazar’s hieß Cy, und Richards Ver m utung e n über das Motel erwiesen sich als erstaunlich zutreffend. Fünfzig Dollar, und Cy sprudelte wie ein W asser f all. W eitere f ün f zig Dollar, und er wusste, wem er in Zukunft Loyalität schuldete.
Apart m ent Nr. 9, so bestätigte er uns, diente »Mr. S m ith« und seiner Begleiterin als Liebesnest, und zwar seit etwas m ehr als drei Monaten – da m als war Richard gerade aus d er Klinik entlassen wor d en. Dies schien m eine These zu
Weitere Kostenlose Bücher