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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Leiter hin und her schwang.
    Dann sprang sie in die Luft …
    Sie schloss die Finger um eine Metallsprosse und schaukelte zwischen den Beinen des Läufers nach vorn. Der

Motorenlärm war ohrenbetäubend. Getriebe und Kolben knirschten um sie herum und zwei Auspuffrohre bliesen ihr heißen schwarzen Rauch ins Gesicht. Bei jedem Riesenschritt rissen ihr fast die Hände ab und ihre Füße baumelten wild nach rechts und links. Die Leiter drehte sich in der Luft und wirbelte Deryn herum wie einen Kreisel.

    »Aufstieg ins Räderwerk.«
    Sie strampelte, bis sie mit einem Fuß eine Sprosse erwischte, und endlich hörte die Welt auf, um sie zu kreisen.
    Als sie nach oben blickte, sah sie Bauer und Hoffmann, die aus der Dunkelheit des Bauches zu ihr herunterschauten. Bauer streckte ihr die Hand entgegen. Sie brauchte lediglich ein paar Meter hinaufzuklettern.
    Als wäre das so einfach!
    Deryn langte nach der nächsten Sprosse. Das Metall war rau und verfing sich mit winzigen Zähnen in ihren Handschuhen. Sie zog sich grimmig aufwärts und versuchte, die Stacheln nicht zu beachten, die um die Luke herum angebracht waren.
    Endlich war sie weit genug nach oben gestiegen, um Bauers Hand zu nehmen. Hoffmann packte ebenfalls zu und binnen eines Mickers hatten sie Deryn ins Innere gezogen.
    »Willkommen an Bord«, sagte Bauer lächelnd, und das verstand sie, denn es klang ja fast wie Englisch.
    Pusteln und Karbunkel! Mechanistensprache war einfach.

32. KAPITEL
    »Sie sind ja weiß wie ein Gespenst!«, sagte Dr. Barlow .
    »Ist bloß Mehl.« Deryn zog sich stöhnend den Rest des Wegs in die Pilotenkanzel hoch. Ihre Hände schmerzten, weil sie sich so krampfhaft an der schaukelnden Leiter festgehalten hatte, und die Armmuskeln brannten. Ihr Herz schlug wie ein Dampfhammer.
    »Mehl?«, fragte Dr. Barlow. »Wie eigenartig.«
    »Gut gemacht, Dylan!« Alek drehte an der Steuerung. »Habe noch nie gesehen, wie jemand auf diese Weise in einen Läufer gestiegen ist.«
    »Würde ich auch nicht zur Nachahmung empfehlen.« Sie ließ sich keuchend auf den Boden fallen. Tazza kam zu ihr, stupste ihr an die Hand und nieste dann vom Mehl.
    Binnen Sekunden war Deryn schwindelig von den Bewegungen des Läufers. Der Gang von der Burg aus war schon schlimm genug gewesen, das Quietschen des Metalls, der Gestank von Öl und Auspuffgasen und der endlose mörderische Lärm der Motoren. Aber bei voller Geschwindigkeit fühlte man sich im Läufer, als würde man durchgeschüttelt wie in einer Schnupftabaksdose.
Wen wunderte es da, wenn die Mechanisten diese dummen Helme trugen? Schließlich musste Deryn höllisch aufpassen, nicht mit dem Kopf an die Wände zu stoßen.
    Klopp spähte mit dem Feldstecher durch den Sehschlitz und sagte etwas auf Deutsch zu Alek.
    »Ich dachte, er wollte uns nicht helfen«, murmelte Deryn.
    »Das stimmte, als wir uns noch hätten verstecken können«, meinte Dr. Barlow. »Jetzt haben die Deutschen uns sicherlich entdeckt und deshalb hat er seine Meinung geändert. Wenn wir die beiden Zeppeline nicht vom Himmel holen, könnten die über unsere österreichischen Freunde Bericht erstatten.«
    »Na ja, er hätte sich ja auch ein bisschen schneller entscheiden können.« Deryn betrachtete ihre schmerzenden Hände. »Bei der Kette hätte ich durchaus Hilfe gebrauchen können.«
    Dr. Barlow klopfte ihr auf die Schulter. »Gut gemacht, Mr Sharp.«
    Deryn tat das Lob mit einem Schulterzucken ab und stand auf. Sie war genug hin und her gerüttelt worden. Daher packte sie zwei der Riemen, die von der Decke herunterhingen, zog sich hoch und schaute durch die Luke.
    Die kalte Luft schlug ihr mit Wucht ins Gesicht. Es war, als würde sie im Sturm auf dem Rückgrat des Luftschiffs stehen: Der Horizont wankte bei jedem Schritt.
    Sie blinzelte in den Wind, der ihr fast die Augäpfel
gefrieren ließ. Die Zeppeline glitten niedrig dahin und ließen Seile über den Boden schleifen. Daran rutschten Männer nach unten und landeten, bepackt mit Gewehren und Ausrüstung, auf dem Schnee.
    Weshalb gaben sie sich diese Mühe? Wenn sie die Leviathan zerstören wollten, konnten sie das leicht von hoch oben in der Luft mit Phosphorbomben erledigen.
    Deryn ließ sich wieder in die Kanzel fallen. »Die setzen Männer ab.«
    »Das sind Kondor Z-50er«, sagte Alek. »Die haben Kommandotrupps an Bord und keine schweren Waffen.«
    »Offensichtlich sollen sie unser Schiff gefangen nehmen«, sagte Dr. Barlow.
    »Pusteln und Karbunkel!«, fluchte Deryn. Das wäre

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