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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Luke nach hinten Ausschau.
    »Wenigstens wissen wir sicher, dass der Schlitten durch das Tor passt«, murmelte Klopp. »Schließlich ist es einer der Torflügel.«
    Nach einigen Stößen und Kratzern hatten sie die Burg verlassen. Trotzdem fühlte sich das Laufen an, als würde man durch Sirup gehen. Bei jedem Schritt beschwerten sich die Motoren. Ärgerlicherweise blieb Dylan oben und hüpfte bei jeder Bodenunebenheit mit den Stiefeln auf Aleks Schultern.
    »Machen Sie sich bereit, ein wenig schneller zu laufen«, sagte Klopp, als sie den Hang vor der Burg erreichten. »Unsere Fracht soll uns doch nicht von hinten in die Hacken rutschen.«
    Alek nickte und packte die Schreiter fester. Bergab würde der Schlitten an Fahrt gewinnen. Mit einem metallischen Rums landete Dylan auf dem Kanzelboden.
    »Sie sind da!«
    Alle blickten ihn wortlos an.
    »Um uns zu retten!«, rief er. »Zwei Luftschiffe kommen vor uns über die Berge.«

    Alek brachte den Sturmläufer zum Halten und sah Klopp an. »Machen Sie den Schlitten los. Wir müssen Volger holen!«
    »Aber die werden glauben, wir greifen an.«
    »Warten Sie einen Moment, Sie beide«, sagte Dr. Barlow. »Laut Kapitän kann der Air Service frühestens in einer Woche hier sein!«
    Meister Klopp antwortete nicht, beugte sich vor und setzte den Feldstecher an die Augen. Einen Moment lang suchte er den Himmel ab, ehe er an einer Stelle verweilte. Seine Stirn legte sich in Falten.
    Alek spähte durch den Sehschlitz und sah sie nun auch – zwei Punkte knapp oberhalb des Horizonts. Er stellte den Läufer ab und lauschte nach dem Motorenlärm der Luftschiffe, der über den Schnee herüberhallte.
    »Das sind eindeutig keine Flugtiere«, erklärte Klopp. »Das sind kaiserliche Zeppeline, die hier sicherlich niemanden retten wollen.«

31. KAPITEL
    Deryn hörte zu, während der alte Mechaniker mit Alek stritt.
    Sie musste die Mechanistensprache gar nicht unbedingt beherrschen, um zu wissen, worüber sie redeten: Sie verstand das Wort »Zeppelin« aus Klopps Mund. Es waren also nicht die Retter …
    Sondern die brüllenden Deutschen!
    Sie nahm an, dass Klopp zur Burg zurückwollte, damit die Zeppeline ihre Arbeit tun konnten. Die Luftschiffe hatten den Sturmläufer vermutlich noch nicht entdeckt. Sobald die Leviathan also zerstört wäre, hätten Alek und seine Freunde in ihrem Versteck wieder ihre Ruhe. Dr. Barlow wollte sich in die Auseinandersetzung einmischen, doch Deryn legte ihr die Hand auf die Schulter und hielt sie zurück, weil sie genau wusste, was sie sagen musste.
    »Dein Freund Volger ist auf der Leviathan, Alek. Weil er im Tausch gegen dich geblieben ist!«
    »Ich weiß «, antwortete Alek. »Aber es scheint, Volger hatte für diesen Fall schon Pläne gemacht. Er hat sich von Klopp versprechen lassen, dass er mich in Sicherheit bringt, wenn die Deutschen auftauchen.«

    Deryn seufzte. Dieser Graf war ganz schön verschlagen.
    Alek wechselte wieder in die Mechanistensprache und befahl Klopp, den Läufer vom Schlitten loszumachen. Eigenartig, wie viele Wörter sich im Englischen und im Deutschen ähnelten, wenn man den Klang einmal im Ohr hatte. Der alte Mann verschränkte die Arme und sagte immer wieder Nein und nicht, was jeder Minderbemittelte als Verneinung übersetzen konnte.
    Ganz offensichtlich würden Bauer und Hoffmann diesem Klopp gehorchen, nicht Alek, wie wichtig der Junge auch im Mechanistenland sein mochte. Ohne ihre Hilfe steckte der Sturmläufer hier fest, wie ein Hund, der an einen Pfahl gebunden war.
    Deryn zog ihr Messer. Allerdings würde es bestimmt nichts bringen, es Alek noch einmal an die Kehle zu halten. Außerdem hatte sie ja versprochen, das zu unterlassen. Trotzdem war es Zeit, diesen Streit zu beenden.
    Mit dem Messerknauf schlug sie Klopp hart auf die Pickelhaube. Die rutschte ihm über die Augen und würgte seinen neuesten Einwand ab.
    Sie wandte sich an Alek. »Gib mir eine Axt.«
     
    Deryn war im Micker eines Augenblicks die Kettenleiter hinuntergestiegen. Die Axt steckte in ihrem Gurtzeug. Hier auf dem Hang lag hoher Schnee, der ihr mit mörderischer Kälte in die Stiefel rieselte, als sie nach oben stapfte.

    Sie hatte zugeschaut, wie Klopp den Schlitten festgemacht hatte, deshalb kannte sie die Schwachpunkte. Die Enden der Kette waren an zwei Eisenpfosten vorn an den Schlitten geschweißt und die Kette selbst war durch einen Stahlring in der Mitte des Sturmläufers gezogen. Wenn sie eines der Glieder am Ende durchtrennte, würde die

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