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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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eine Katastrophe, wenn die Mechanisten einen lebenden Wasserstoffatmer in die Hände bekämen. Sie würden alle Schwächen des großen Schiffes herausfinden. »Aber haben die keine Angst vor uns? «
    »Die haben Geschütze gegen Läufer an Bord«, erklärte Alek grimmig. »Aus der Luft können sie die nicht abfeuern. Doch vom Boden aus werden sie uns einen hübschen Kampf liefern.«
    Deryn schluckte. Schlimm genug, in diesem Apparat zu sitzen, aber bei der Aussicht, von einer panzerbrechenden Granate hier drin geröstet zu werden, wurde ihr speiübel.
    »Wir brauchen noch einmal deine Hilfe, Dylan.«
    Sie starrte Alek an. »Ich soll doch wohl nicht dieses brüllende Gerät steuern?«

    »Nein«, antwortete er. »Aber sag mal, weißt du, wie man mit einem Spandau-MG umgeht?«
     
    Deryn kannte diese Waffe nicht, aber ein Luftgewehr hatte sie schon oft abgeschossen.
    Das MG war allerdings ziemlich anders. Wie alles aus der Herstellung der Mechanisten war es zehnmal lauter, vibrierender und störrischer, als es aussah. Als Deryn probeweise den Abzug betätigte, ratterte der wie ein Kolben in ihren Händen. Patronenhülsen wurden an der Seite ausgespuckt und tanzten wie ein heißer Metallhagel über die Kanzelwand.
    »Mann!«, fluchte sie. »Wie soll man damit irgendetwas treffen?«
    »Richten Sie es einfach nur in die ungefähre Richtung Ihres Ziels«, sagte Dr. Barlow. »Was den Mechanisten an Genauigkeit fehlt, machen sie durch großflächige Zerstörung wieder wett.«
    Deryn beugte sich vor und spähte aus dem winzigen Guckloch. Draußen sah sie nur Schnee und Himmel vorbeiziehen. Sie fühlte sich eingeengt und halb blind. Das war das komplette Gegenteil von ihren Einsätzen auf dem Rücken der Leviathan, wo sich die Welt unter einem ausbreitete wie ein Spielfeld. Deryn sah zu Klopp, der das andere Maschinengewehr bediente. Statt hinauszugucken, wartete er ab, bis Alek ihm sagte, er solle feuern.
    »Ach, Mist. Ich bin gleich zurück«, sagte Deryn und zog sich wieder durch die Luke nach oben.

    »Die Anti-Sturmläufer-Truppen.«

    Beide Kondore hatten jetzt Kommandotrupps abgesetzt. Eine Gruppe stürmte auf die Leviathan zu, wobei sie vom Zeppelin mit Maschinengewehrfeuer gedeckt wurde. Der andere Trupp hatte sich um eine Art Geschütz mit langem Lauf versammelt, das auf den Sturmläufer zielte.
    »Oh, Pusteln und Karbunkel!«, schrie Deryn.
    Die Mechanisten waren flink und im nächsten Moment blitzte es an der Mündung des Geschützes. Der Läufer wich heftig zur Seite aus und schleuderte Deryn mit Wucht an die Lukenwand. Während ihre Füße unter ihr hin und her flogen, konnte sie sich kaum festhalten.
    Einen Moment lang glaubte Deryn, sie seien getroffen worden, doch dann spürte sie, wie die Granate vorbeipfiff, und schließlich knallte es in ihren Ohren. Der Sturmläufer geriet ins Schwanken, fing sich jedoch kurz darauf wieder.
    Alek war entweder ein brüllend brillantes Köpfchen an der Steuerung oder er hatte komplett den Verstand verloren. Sie hielten geradewegs auf das Anti-Läufer-Geschütz zu und ruckten vor dessen Visier hin und her, während die Mannschaft verzweifelt nachlud.
    Deryn ließ sich ins Innere fallen, nahm das Maschinengewehr und zielte tief. In ungefähr fünf Sekunden würden sie mitten zwischen den Deutschen sein, wenn sie nicht inzwischen zum Teufel gejagt worden wären.
    »Achtung!«, rief Alek.
    Ein metallisches Scheppern erschütterte die Kabine und plötzlich neigte sich die Welt nach Backbord. Deryn
wurde von ihrem Gewehr weggeschleudert und rutschte auf den Patronenhülsen aus, die überall über den Boden kullerten. Sie landete auf etwas Weichem, das sich als Dr. Barlow entpuppte, die sich mit Tazza in der Ecke zusammengekauert hatte.
    »Bitte um Verzeihung, Ma’am!«, rief sie.
    »Keine Ursache«, erwiderte Dr. Barlow. »Sie sind nicht so schwer.«
    »Ich glaube, wir sind getroffen!«, sagte Alek und betätigte die Steuerhebel weiter.
    Deryn erhob sich auf die Beine, zog sich hoch und schaute wieder aus der Luke. Hinter ihnen, mitten in ihren Fußstapfen, lag das Anti-Läufer-Geschütz in Trümmern – umgekippt und mit verbogenem Lauf. Die Mannschaft rannte auseinander, nur einige Soldaten lagen reglos da, und der Schnee um sie herum färbte sich rot.
    »Du hast sie in Grund und Boden gestampft, Alek!«, rief Deryn heiser nach unten.
    Sie fuhr herum und schaute nach vorn. Der Sturmläufer hielt auf den anderen Kommandotrupp zu. Die Soldaten kauerten im Schnee, weil ein Schwarm

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