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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Miller. Wurden sie langsamer, dann zögerte auch er. Sie räumten einen Weg zum Raumhafen frei, und sobald sie dachten, irgendjemand käme ihnen zu nahe, griffen sie brutal durch. Sie erschossen alle, die ihnen über den Weg liefen. Mindestens zwei, die ihnen entgegengekommen waren, hatten sie bereits getötet. Beide hatten braune Pampe erbrochen. Woher zum Teufel sind die Kotzzombies so schnell gekommen?
    »Woher zum Teufel sind die Kotzzombies so schnell gekommen?«, fragte er Millers Rücken.
    Der Detective deutete mit der linken Hand ein Achselzucken an, in der rechten hielt er die Pistole.
    »Aus Julie ist nicht genug von dem Zeug herausgequollen, um die ganze Station anzustecken«, erwiderte er, ohne langsamer zu werden. »Ich nehme an, dies waren die ersten Exemplare. Sie haben sie infiziert, um genügend Pampe für die Schutzräume zu bekommen.«
    Das klang einleuchtend. Und wenn der kontrollierte Teil des Experiments schiefging, ließ man die Opfer einfach auf die Einwohner los. Bis die merkten, was sich da abspielte, waren die meisten bereits infiziert. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit.
    Sie hielten kurz an einer Kreuzung an und beobachteten den Anführer der Söldner, der hundert Meter vor ihnen stand und eine Weile in sein Funkgerät sprach. Holden keuchte und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Dann ging die Gruppe weiter, und Miller nahm die Verfolgung wieder auf. Holden packte den Detective am Gürtel und ließ sich mitziehen. Woher nahm der dürre Gürtler nur diese Ausdauer?
    Schließlich blieb der ehemalige Cop stehen, seine Miene war leer.
    »Sie streiten«, berichtete Miller.
    »Was?«
    »Der Anführer hat etwas zu den Männern gesagt. Sie haben sich über irgendetwas gestritten«, erklärte Miller.
    »Und?« Holden hustete sich etwas Feuchtes in die Hand. Er wischte es am Hosenboden ab, ohne es sich anzusehen. Hoffentlich war das kein Blut.
    Abermals deutete Miller mit der Hand ein Achselzucken an.
    »Ich glaube, die ziehen nicht an einem Strang«, erklärte er.
    Die Söldner bogen in einen anderen Korridor ab, und Miller folgte ihnen. Er zog Holden einfach mit. Sie befanden sich jetzt in den äußeren Ebenen, hier herrschten Lagerräume, Reparaturwerften und Nachschubdepots vor. Auch zu normalen Zeiten waren hier nicht viele Leute zu Fuß unterwegs gewesen. Jetzt hallte es im Korridor bei jedem Schritt wie in einem Mausoleum. Vor ihnen bogen die Söldner abermals ab, und ehe Miller und Holden die Kreuzung erreichten, tauchte eine einsame Gestalt auf.
    Er war anscheinend unbewaffnet, also ging Miller vorsichtig auf ihn zu, wobei er ungeduldig hinter sich griff und Holdens Hand von seinem Gürtel löste. Sobald er frei war, hob Miller die linke Hand. Unverkennbar kam der Cop in ihm zum Vorschein.
    »Dies ist eine gefährliche Gegend, hier sollten Sie nicht einfach so herumlaufen, Sir«, sagte er.
    Der Mann war weniger als fünfzehn Meter von ihnen entfernt und bewegte sich ruckartig in ihre Richtung. Er war wie für eine Party gekleidet: ein billiger Smoking mit Rüschenhemd, grellrote Fliege. An einem Fuß trug er einen glänzenden schwarzen Schuh, am anderen nur eine rote Socke. Braunes Erbrochenes rann aus den Mundwinkeln auf das weiße Hemd.
    »Verdammt.« Miller hob die Pistole.
    Holden packte ihn am Arm und riss ihn herunter.
    »Er kann nichts dafür«, sagte Holden. Der Anblick des verletzten, infizierten Mannes ließ seine Augen brennen. »Er ist unschuldig.«
    »Trotzdem kommt er auf uns zu«, widersprach Miller.
    »Dann gehen Sie schnell vorbei«, erwiderte Holden. »Wenn Sie noch jemanden ohne meine Erlaubnis erschießen, nehme ich Sie nicht auf meinem Schiff mit. Verstanden?«
    »Glauben Sie mir«, entgegnete Miller, »zu sterben ist noch das Beste, was einem heute passieren kann. Sie tun ihm keinen Gefallen.«
    »Das haben nicht Sie zu entscheiden«, erwiderte Holden, der allmählich wütend wurde.
    Miller wollte etwas antworten, doch Holden unterbrach ihn mit erhobener Hand.
    »Wenn Sie auf die Rosinante wollen, bin ich der Boss. Keine Fragen, kein Unsinn.«
    Millers schiefes Grinsen wich einem Lächeln. »Ja, Sir«, sagte er. »Die Söldner gewinnen zu viel Vorsprung.« Er deutete den Korridor hinunter.
    Miller nickte und ging abermals mit gleichmäßigen Bewegungen voraus wie eine Maschine. Holden drehte sich nicht um, doch er hörte noch lange Zeit hinter sich den Mann weinen, den Miller beinahe erschossen hätte. Um das Geräusch zu überdecken, das er sich vermutlich

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