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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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einer tödlichen außerirdischen Krankheit infiziert und zeichnet die Ergebnisse auf. Warum, das spielt keine Rolle. Wir müssen sie davon abhalten.«
    »Und wir glauben«, ergänzte Holden, »dass wir ihren Beobachtungsposten aufspüren können.«
    Fred lehnte sich auf dem Stuhl zurück, das Kunstleder und der Metallrahmen knarrten auch bei einem Drittel G unter seinem Gewicht.
    »Wie wollen Sie diese Organisation aufhalten?«, fragte er, obwohl er es schon wusste. Er wollte es nur noch einmal laut ausgesprochen hören. Miller tat ihm den Gefallen.
    »Ich würde sagen, wir fliegen zu ihrer Station und schießen sie ab.«
    »Wer ist ›wir‹?«, fragte Fred.
    »Es gibt da draußen eine Menge Hitzköpfe, die gegen Erde und Mars Krieg führen wollen«, erklärte Holden. »Wir geben ihnen stattdessen ein paar wirklich böse Jungs, auf die sie zielen können.«
    Fred nickte auf eine Weise, die deutlich machte, dass er zunächst einmal mit überhaupt nichts einverstanden war.
    »Und Ihre Probe? Der Safe des Kapitäns?«, fragte er.
    »Die gehört mir«, erwiderte Holden, »darüber wird nicht verhandelt.«
    Fred lachte wieder, und dieses Mal klang es sogar ein wenig belustigt. Miller blinzelte überrascht und verkniff sich ein Grinsen.
    »Warum sollte ich mich darauf einlassen?«, antwortete Fred.
    Holden reckte das Kinn und lächelte.
    »Was, wenn ich Ihnen nun sage, dass ich den Safe auf einem Planetesimal abgesetzt und mit einer Sprengfalle voller Plutonium gesichert habe, die jeden in Atome zerlegt, der ihm zu nahe kommt? Sofern der Safe überhaupt gefunden wird?«
    Fred starrte ihn einen Moment an. »Aber das haben Sie nicht getan.«
    »Nein«, erwiderte Holden. »Ich könnte Ihnen aber erzählen, ich hätte es getan.«
    »Sie sind zu ehrlich«, sagte Fred.
    »Und Sie können niemandem etwas so Gewaltiges anvertrauen. Sie wissen bereits, was ich damit tun werde. Deshalb bleibt das Ding bei mir, solange uns nichts Besseres einfällt.«
    Fred nickte.
    »Ja«, sagte er. »So sieht es wohl aus.«

38 Miller
    Vom Beobachtungsdeck aus konnte man verfolgen, wie der Gigant langsam vollendet wurde. Miller saß auf der Kante eines weichen Sofas, hatte die Hände vor den Knien verschränkt und betrachtete die riesige Baustelle. Nach dem Flug auf Holdens Schiff und dem Aufenthalt auf Eros mit dessen altmodischer enger Architektur kam ihm dieser weite Blick unnatürlich vor. Das Deck, auf dem er sich befand, war größer als die ganze Rosinante und mit Farn und Efeu im Formschnitt geschmückt. Die Luftrecycler waren gespenstisch leise, und obwohl die durch Drehung erzeugte Schwerkraft fast der auf Ceres entsprach, fühlte sich die Corioliskraft auf eine eigenartige Weise falsch an.
    Er hatte das ganze Leben im Gürtel verbracht und sich noch nie an einem Ort befunden, der auf so elegante Weise Reichtum und Macht zur Schau stellte. Es war angenehm, solange er nicht allzu gründlich darüber nachdachte.
    Er war nicht der Einzige, den es zu den offenen Räumen Tychos zog. Ein paar Dutzend Arbeiter saßen in Gruppen beisammen oder liefen umher. Vor einer Stunde waren Amos und Alex in ein Gespräch vertieft vorbeigekommen. So überraschte es ihn nicht, dass er auf dem Rückweg zu den Docks Naomi begegnete, die sich mit einer Schale Essen allein hingesetzt hatte und das Handterminal anstarrte.
    »Hallo«, sagte er.
    Naomi blickte auf, erkannte ihn und lächelte abwesend.
    »Hallo«, sagte sie.
    Miller nickte in die Richtung des Handterminals und stellte eine stumme Frage.
    »Comdaten von dem Schiff«, erklärte sie. Es war immer nur das Schiff , bemerkte Miller. Genau wie die Menschen den Schauplatz eines besonders grässlichen Verbrechens immer diese Stelle nannten. »Alles mit Richtstrahl, deshalb dachte ich, es könne nicht so schwer sein, eine Triangulation durchzuführen. Aber …«
    »Es klappt nicht?«
    Naomi zog die Augenbrauen hoch und seufzte.
    »Ich habe Flugbahnen berechnet«, sagte sie, »aber es passt alles nicht. Vielleicht haben sie Drohnen als Relaisstationen eingesetzt. Das Schiff hat diese beweglichen Objekte angepeilt, die ihrerseits die Nachricht zum eigentlichen Empfänger weitergeschickt haben. Oder zu einer anderen Drohne und dann zur Station, wer weiß.«
    »Sendet Eros überhaupt Daten?«
    »Ich nehme es an«, entgegnete Naomi, »aber das macht es mir nicht leichter, die Sache zu durchschauen.«
    »Können Ihre Freunde von der AAP nicht irgendetwas beisteuern?«, regte Miller an. »Sie haben doch mehr

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