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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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berücksichtigt, ist Käse so teuer wie Brennstoffpatronen.«
    »Wir hatten schließlich 130 Kilo Vermont Cheddar in der Asservatenkammer«, erklärte Miller. »Auf der Straße wäre er so viel wert gewesen, dass jemand vom Erlös hätte ein eigenes Schiff kaufen können. Am Ende des Tages war das Zeug weg. Wir haben ihn als verdorbene Ware abgeschrieben. Niemand hat ein Wort gesagt, weil jeder mit einem ordentlichen Stück nach Hause gehen konnte.«
    Der Detective lehnte sich zurück und blickte in die Ferne.
    »Mein Gott, war das ein guter Käse«, sagte er lächelnd.
    »Ja, dieses Imitat schmeckt beschissen«, sagte Amos. Dann fügte er eilig hinzu: »Ist nicht persönlich gemeint, Boss, Sie haben sich ja wirklich Mühe damit gegeben. Irgendwie kommt es mir aber trotzdem komisch vor, wegen Käse zu kämpfen.«
    »Deshalb haben sie Eros vernichtet«, schaltete sich Naomi ein.
    Miller nickte wortlos.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Amos.
    »Wie lange fliegst du schon?«, lautete ihre Gegenfrage.
    »Keine Ahnung.« Amos presste die Lippen zusammen und überschlug es im Kopf. »Fünfundzwanzig Jahre oder so.«
    »Du fliegst oft mit Gürtlern, oder?«
    »Ja«, bestätigte er. »Bessere Schiffskameraden gibt es nicht. Abgesehen von mir natürlich.«
    »Du fliegst seit fünfundzwanzig Jahren mit uns und hast unseren Dialekt gelernt. Ich wette, du kannst auf jeder Station im Gürtel ein Bier und eine Nutte bestellen. Wenn du etwas größer und erheblich dünner wärst, könnte man dich mittlerweile für einen von uns halten.«
    Amos fasste es als Kompliment auf und lächelte.
    »Aber du verstehst uns immer noch nicht«, erklärte Naomi. »Nicht richtig. Niemand, der in freier Luft aufgewachsen ist, versteht das. Deshalb können sie ohne Hemmungen anderthalb Millionen von uns töten, nur um herauszufinden, was ihr Virus zu tun vermag.«
    »He, warte mal«, unterbrach Alex. »Ist das dein Ernst? Glaubst du, die Inneren und Äußeren betrachten sich wirklich als so unterschiedlich?«
    »Aber natürlich«, bestätigte Miller. »Wir sind zu groß, zu dürr, unsere Köpfe scheinen zu groß und die Gelenke zu knollig zu sein.«
    Holden bemerkte, dass Naomi ihn über den Tisch hinweg nachdenklich ansah. Ich mag deinen Kopf, dachte er in ihre Richtung, doch die Strahlung hatte ihm wirklich nicht die Gabe der Telepathie geschenkt. Ihre Miene veränderte sich nicht.
    »Inzwischen sprechen wir praktisch eine eigene Sprache«, erklärte Miller. »Haben Sie es schon mal erlebt, wenn ein Erder auf einem Felsen nach dem Weg fragt?«
    »Tu geh spinwärts, tube, andare acima und ido«, sagte Naomi mit starkem Gürtler-Akzent.
    »Geh in Drehrichtung zur Bahnstation, von dort aus kannst du zu den Docks zurückfahren«, übersetzte Amos. »Was soll daran schwer sein?«
    »Ich hatte einen Partner, der das nach zwei Jahren auf Ceres noch nicht gewusst hat«, erklärte Miller. »Und Havelock war nicht dumm. Er war einfach nicht … von dort.«
    Holden hörte ihnen zu und schob mit einem Brotkanten die kalte Pasta auf dem Teller hin und her.
    »Na gut, wir haben es begriffen«, sagte er schließlich. »Ihr seid komisch. Aber anderthalb Millionen Menschen töten, nur weil sich Knochenbau und Sprache etwas unterscheiden …«
    »Seit der Erfindung des Feuers wurden Menschen für weniger als dies in die Öfen geworfen«, erklärte Miller. »Wenn Sie sich damit besser fühlen, viele von uns halten Sie für klobig und Ihre Köpfe für zu klein.«
    Alex schüttelte den Kopf.
    »Ich finde es absolut sinnlos, das Virus freizusetzen, selbst wenn man jeden Menschen auf Eros persönlich hasst. Wer weiß schon, was das Ding anrichtet?«
    Naomi ging zum Waschbecken in der Kochnische und wusch sich die Hände. Das Geräusch des fließenden Wassers erregte die Aufmerksamkeit der anderen.
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht.« Sie drehte sich wieder herum und trocknete sich die Hände ab. »Welchen Sinn es haben soll, meine ich.«
    Miller wollte etwas sagen, doch Holden hieß ihn mit einer raschen Geste schweigen.
    »Also«, fuhr Naomi fort, »ich habe es mir wie ein mathematisches Problem vorgestellt. Das Virus oder die Nanomaschine oder das Protomolekül, oder was es auch ist, muss einem Zweck dienen, oder?«
    »Auf jeden Fall«, stimmte Holden zu.
    »Anscheinend versucht es, etwas zu tun. Etwas Kompliziertes. Es ist sinnlos, sich so viel Mühe zu geben, nur um so viele Leute zu töten. Die Veränderungen, die es vornimmt, erscheinen mir gezielt,

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